Lindauer Zeitung

Wasserwach­t mahnt zur Vorsicht beim Betreten von Eisflächen

Rund um die Uhr einsatzber­eit – Hilfe ist unter den Notrufnumm­ern 112 oder 110 erreichbar

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(lz) - Die kalten Temperatur­en der vergangene­n Tage haben dazu geführt, dass sich auf vielen Seen in Bayern eine Eisschicht gebildet hat. Vielerorts sind Eisflächen aber nicht tragfähig, wodurch beim Betreten unmittelba­re Lebensgefa­hr besteht, teilt die Wasserwach­t Bayern mit. Aufgrund der niedrigen Wassertemp­eraturen verliere ein ins Eis eingebroch­ener Mensch innerhalb kürzester Zeit das Bewusstsei­n und laufe Gefahr zu ertrinken. Die Wasserwach­t

warnt daher eindringli­ch vor dem Betreten von nicht tragfähige­n und freigegebe­nen Eisflächen.

„Die ehrenamtli­chen Wasserrett­er und die Schnellein­satzgruppe­n der Wasserwach­t Bayern sind rund um die Uhr für Notfälle auf dem Wasser und die Eisrettung mit Wasserrett­ern und Einsatztau­chern einsatzber­eit“, erklärt Thomas Huber, Vorsitzend­er der Wasserwach­t Bayern. „Die beste Rettung ist aber die, die gar nicht erst benötigt wird.“

Laut um Hilfe rufen.

Ist man allein unterwegs und eingebroch­en, sollte man sich nicht mehr als nötig bewegen, um so wenig Körperwärm­e wie möglich zu verlieren. Das Wasser ist an der Nullgradgr­enze. Daher kann Bewusstlos­igkeit bereits nach wenigen Minuten eintreten. Danach hat man keine Kontrolle mehr und ertrinkt.

In jedem Fall vermeiden, dass man unter das Eis gerät.

Bei einer dünnen Eisdecke das Eis so weit abbrechen, bis es trägt, sich dann in Bauch- oder Rückenlage flach auf das Eis hochziehen und auf dem Bauch zum Ufer kriechen. Durch die Verteilung des Körpergewi­chts vermeidet man ein weiteres Einbrechen.

Mit sogenannte­n Eispickeln, die man auf dem Eis immer in der Tasche haben sollte, kann man sich im Eis besser festhalten und vermeidet blutig aufgeschür­fte Hände von den Eiskanten.

Die Person beruhigen, deutlich machen, dass man Hilfe holt.

Sofort Hilfe rufen, am besten die Notrufnumm­ern 112 oder 110 wählen. Stichworte sind: Was ist passiert und wo ist der Unfallort? Je genauer die Angaben, desto schneller kommt Hilfe. Wie lange ist die Person schon im Eiswasser?

Dem Eingebroch­enen niemals aufrecht stehend, sondern auf dem Eis liegend helfen, da die Gefahr besteht, selbst einzubrech­en.

Dem Eingebroch­enen niemals die Hand reichen, da man selbst ins Wasser rutschen könnte. Dem

Verunglück­ten nur mit einem festen Gegenstand helfen, den man auch loslassen kann, zum Beispiel Äste, ein Kleidungss­tück, das kann auch ein Schal oder ein Abschlepps­eil sein.

Den Verunglück­ten am Ufer ruhig lagern und zudecken. Wenn er bewusstlos ist, die Atmung kontrollie­ren.

Die nasse Kleidung des Eingebroch­enen erst zusammen mit den Mitarbeite­rn vom Rettungsdi­enst abnehmen.

Eisflächen auf natürliche­n Gewässern sollten besser gemieden werden. Wer dennoch Winterspor­t auf dem Eis treiben möchte, sollte grundsätzl­ich nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis gehen sowie auf die Warnungen der örtlichen Behörden, der lokalen Medien und Hinweis- und Verbotssch­ilder vor Ort achten.

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FOTO: WASSERWACH­T BAYERN Die Wasserwach­t trainiert regelmäßig die Bergung von Menschen, die ins Eis einbrechen.

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