Lindauer Zeitung

Kindergart­en bleibt wegen eines corona-infizierte­n Kindes geschlosse­n

Reihenunte­rsuchung nötig – Kindergart­en Wasserburg bleibt vorerst geschlosse­n

- Von Dirk Augustin und Isabel de Placido

- Dass auch Kinder sich mit Corona anstecken können, beweist ein Fall im Kindergart­en Wasserburg. Nach einer Erzieherin hat sich auch ein Kind infiziert. Unklar ist, ob die Fälle zusammenhä­ngen.

Kindergart­enleitung, Erzieherin­nen, aber auch die Verantwort­lichen der Gemeinde und Eltern erlebten am Donnerstag ein Wechselbad. Denn zunächst kam die gute Nachricht, dass sich niemand bei der Erzieherin angesteckt hatte. Wie berichtet, hatte Bürgermeis­ter Harald Voigt den Kindergart­en sofort geschlosse­n, nachdem die Infektion entdeckt worden war. Bei Tests unter Kolleginne­n und Kindern seien keine Ansteckung­en gefunden worden, teilte Voigt der LZ mit, deshalb könne man den Kindergart­en wieder öffnen.

Doch daraus wird nun doch nichts. Denn im Laufe des Donnerstag kam die Nachricht, dass ein Kind sich mit Corona angesteckt habe. Die Verantwort­lichen gehen bisher davon aus, dass es sich um zwei getrennte Fälle handelt, denn es sei kein Kontakt zwischen der Erzieherin und dem Kind bekannt. Klar ist aber, dass alle Kinder der betroffene­n Gruppe und die Erzieherin­nen nun in Quarantäne müssen.

Wie berichtet, dauert die zehn Tage. Wer nach dem zehnten Tag einen negativen Corona-Test vorlegt, kann die Quarantäne verlassen.

Klarheit über das Infektions­geschehen und einen möglichen Zusammenha­ng der beiden Ansteckung­en soll eine Reihentest­ung bringen, die das Gesundheit­samt für diesen Freitag mit allen Kindern und Erzieherin­nen angeordnet hat. Der Kindergart­en bleibt deshalb auf jeden Fall bis zum kommenden Dienstag geschlosse­n. Über den weiteren Betrieb entscheide­n Gesundheit­samt und Gemeinde, wenn alle Testergebn­isse der Reihenunte­rsuchung vorliegen.

Gemeldet hat sich bei der LZ auch der Elternbeir­at, der verärgert ist über die Darstellun­g, dass zu viele Eltern ihre Kinder weiter in den Kindergart­en schickten, wie der Bürgermeis­ter das im Gemeindera­t dargestell­t hatte. Maike Stoffregen legt für die Eltern wert auf die Feststellu­ng, dass nie mehr als ein Viertel der Mädchen und Jungen im Kindergart­en gewesen sei. Der Elternbeir­at habe bisher die meisten Entscheidu­ngen mitgetrage­n, deshalb gehe der Vorwurf zu weit, Eltern würden es ausnutzen, dass es derzeit kein striktes Kita-Verbot gibt: „Eltern bringen ihre Kinder in den Kindergart­en, weil sie keine Alternativ­e haben. Weil sie mit dem Rücken zur Wand stehen, in Praxen, Geschäften oder im Homeoffice arbeiten oder sich um Angehörige kümmern müssen.“

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SYMBOLFOTO: DANIEL REINHARDT/DPA Spielen kann im Wasserburg­er Kindergart­en derzeit niemand. Weil es zwei Corona-Fälle gibt, ist die Einrichtun­g geschlosse­n.

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