Hohes Schloss soll Vier-Sterne-Hotel werden
Pforzheimer Unternehmer will das markante Gebäude in Bad Grönenbach umbauen und künftig betreiben
- „Hätten Sie vor zehn Jahren in Bad Grönenbach herumgefragt, was aus dem Hohen Schloss werden soll, hätten neun von zehn geantwortet: ein Hotel“, sagt Bernhard Kerler, Bürgermeister der Marktgemeinde im Unterallgäu. Nun habe man die Chance, genau das zu verwirklichen.
Das Hohe Schloss ist das Wahrzeichen Bad Grönenbachs und eines der markantesten Gebäude im Unterallgäu. Es thront auf einem Nagelfluhfelsen im Westen der Gemeinde, der es seit 1996 gehört. Die Gemeinde hielt darin kleinere Veranstaltungen wie Ausstellungen und Trauungen ab, größtenteils stand das Schloss jedoch leer. Deshalb sucht die Gemeinde seit Jahren nach einer dauerhaften Nutzung – und hat diese nun offenbar gefunden.
Neuer Schlossherr soll demnach Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler werden, der das Hohe Schloss samt angrenzendem Ringeisenhaus zu einem Vier-Sterne-Hotel umbauen will. Geplant ist ein Betrieb mit 60 bis 80 Zimmern. „Unter der Woche sind Tagungen und Seminare möglich, in den Ferien wollen wir für Radfahrer und Wanderer da sein und am Wochenende etwa für Familienfeiern“, sagt Scheidtweiler.
Im Erdgeschoss des Schlosses ist ein Restaurant geplant, die ehemaligen Prunkräume im Obergeschoss sollen als Tagungsräume genutzt werden, dort sind außerdem einige Gästezimmer geplant. Die meisten Gästezimmer sollen in den drei Stockwerken des angrenzenden Ringeisenhauses entstehen.
Scheidtweiler betont, dass die Schlosskapelle sowie Toiletten und Schulungsräume der Öffentlichkeit und konkret den Besuchern des angrenzenden Unterallgäuer Kreislehrgartens, weiterhin offenstehen sollen. Dass das Hohe Schloss als Hotel einen öffentlichen Charakter behält, sei ein großes Anliegen der Gemeinde gewesen, ergänzt Bürgermeister Kerler.
Scheidtweiler hat Erfahrung mit derartigen Projekten: Schloss Liebenstein bei Heilbronn, Schloss Kaltenstein in Vaihingen und das Salvatorianerkloster Steinfeld in der Eifel hat er schon umgebaut oder tut dies gerade. Zudem betreibt er unter anderem Hotels in Stuttgart, Überlingen und Heidelberg. Wie viel er in das Hohe Schloss investieren werde, könne er noch nicht sagen. Auch beim weiteren Zeitplan hält er sich bedeckt. Wichtig sei, dass der Umbau gut gemacht werde – „ob es dann ein Jahr früher oder später fertig wird, spielt keine Rolle.“