Lindauer Zeitung

Hohes Schloss soll Vier-Sterne-Hotel werden

Pforzheime­r Unternehme­r will das markante Gebäude in Bad Grönenbach umbauen und künftig betreiben

- Von David Specht

- „Hätten Sie vor zehn Jahren in Bad Grönenbach herumgefra­gt, was aus dem Hohen Schloss werden soll, hätten neun von zehn geantworte­t: ein Hotel“, sagt Bernhard Kerler, Bürgermeis­ter der Marktgemei­nde im Unterallgä­u. Nun habe man die Chance, genau das zu verwirklic­hen.

Das Hohe Schloss ist das Wahrzeiche­n Bad Grönenbach­s und eines der markantest­en Gebäude im Unterallgä­u. Es thront auf einem Nagelfluhf­elsen im Westen der Gemeinde, der es seit 1996 gehört. Die Gemeinde hielt darin kleinere Veranstalt­ungen wie Ausstellun­gen und Trauungen ab, größtentei­ls stand das Schloss jedoch leer. Deshalb sucht die Gemeinde seit Jahren nach einer dauerhafte­n Nutzung – und hat diese nun offenbar gefunden.

Neuer Schlossher­r soll demnach Unternehme­r Wolfgang Scheidtwei­ler werden, der das Hohe Schloss samt angrenzend­em Ringeisenh­aus zu einem Vier-Sterne-Hotel umbauen will. Geplant ist ein Betrieb mit 60 bis 80 Zimmern. „Unter der Woche sind Tagungen und Seminare möglich, in den Ferien wollen wir für Radfahrer und Wanderer da sein und am Wochenende etwa für Familienfe­iern“, sagt Scheidtwei­ler.

Im Erdgeschos­s des Schlosses ist ein Restaurant geplant, die ehemaligen Prunkräume im Obergescho­ss sollen als Tagungsräu­me genutzt werden, dort sind außerdem einige Gästezimme­r geplant. Die meisten Gästezimme­r sollen in den drei Stockwerke­n des angrenzend­en Ringeisenh­auses entstehen.

Scheidtwei­ler betont, dass die Schlosskap­elle sowie Toiletten und Schulungsr­äume der Öffentlich­keit und konkret den Besuchern des angrenzend­en Unterallgä­uer Kreislehrg­artens, weiterhin offenstehe­n sollen. Dass das Hohe Schloss als Hotel einen öffentlich­en Charakter behält, sei ein großes Anliegen der Gemeinde gewesen, ergänzt Bürgermeis­ter Kerler.

Scheidtwei­ler hat Erfahrung mit derartigen Projekten: Schloss Liebenstei­n bei Heilbronn, Schloss Kaltenstei­n in Vaihingen und das Salvatoria­nerkloster Steinfeld in der Eifel hat er schon umgebaut oder tut dies gerade. Zudem betreibt er unter anderem Hotels in Stuttgart, Überlingen und Heidelberg. Wie viel er in das Hohe Schloss investiere­n werde, könne er noch nicht sagen. Auch beim weiteren Zeitplan hält er sich bedeckt. Wichtig sei, dass der Umbau gut gemacht werde – „ob es dann ein Jahr früher oder später fertig wird, spielt keine Rolle.“

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FOTO: DAVID SPECHT Das Hohe Schloss thront auf einem Nagelfluhf­elsen über der Gemeinde Bad Grönenbach – und soll nun zu einem Hotel umgebaut werden.

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