Towerstars zeigen die richtige Reaktion
4:1-Heimsieg der Ravensburger in der DEL2 gegen Bietigheim – Verteidiger kommt
- Gefragt war am Sonntagnachmittag ganz klar eine Reaktion. Nach dem 0:7 am Freitag in Heilbronn wollten – und mussten – sich die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2 anders präsentieren. Besser präsentieren. Gegen die Bietigheim Steelers, die sich am Freitag beim 3:7 gegen die Bayreuth Tigers ebenfalls schwach gezeigt hatten, zeigten die Towerstars die auch vom Trainer geforderte Antwort. Ravensburg gewann mit 4:1. Am späten Nachmittag gaben die Towerstars zudem die Verpflichtung eines neuen Verteidigers bekannt.
Bei der Analyse des Spiels waren sich die beiden Trainer einig. „Die Special Teams haben den Unterschied ausgemacht“, sagte Bietigheims Trainer Dany Naud. Towerstars-Trainer Rich Chernomaz ergänzte: „Wir haben drei Überzahltore geschossen, das macht dann den Unterschied.“Naud haderte bei den Schlüsselszenen mit den Strafzeiten gegen seine Mannschaft. Zweimal mussten die Steelers am Sonntagnachmittag in der Ravensburger CHG-Arena mit zwei Mann weniger auf dem Eis auskommen. „Das ist uns schon mal passiert“, meinte Naud. Die Towerstars nutzten die doppelte Überzahl zweimal aus.
20 Sekunden nach Beginn des letzten Drittels hämmerte Ravensburgs Topscorer Andreas Driendl den Puck zum 2:1 in die Maschen. Ebenfalls in doppelter Überzahl legte Robin Just knapp zwei Minuten später das 3:1 nach. Es war der erste Treffer für Just seit dem 15. November. „Ich habe eine andere Mannschaft als am Freitag gesehen“, freute sich Chernomaz. Da waren die Towerstars von der ersten Sekunde an unterlegen gewesen.
Ravensburg Towerstars – Bietigheim Steelers 4:1 (1:1, 0:0, 3:0)
Tore: 0:1 (1:40) Riley Sheen (Schüle), 1:1 (18:49 ÜZ) Robbie Czarnik (Samanski, Pompei), 2:1 (40:40 ÜZ2) Andreas Driendl (Czarnik, Pompei), 3:1 (42:10 ÜZ2) Robin Just (Pompei, Driendl), 4:1 (51:37) Daniel Stiefenhofer (Driendl, Pompei) Strafen: Ravensburg 8 Minuten, Bietigheim 10 Minuten.
Doch auch am Sonntag war der Start aus Sicht der Towerstars nicht gut. Nach knapp zwei Minuten lagen sowohl der Puck als auch Goalie Olafr Schmidt im Tor. Die Schiedsrichter gaben den Treffer von Riley Sheen nach Videobeweis. „Der Anfang war nicht so stark“, meinte Chernomaz. Die Bietigheimer waren zu Beginn besser. Die Sonne schien von draußen in die CHG-Arena, so richtig sonnig sah es für die Towerstars zunächst aber nicht aus. Immerhin: In der Defensive standen sie deutlich stabiler als am Freitag. Nach und nach kam Ravensburg aber besser rein – und nutzte sein erstes Powerplay zum Ausgleich. Robbie Czarnik verzögerte auf der linken Seite geschickt und schlenzte den Puck dann ins rechte Eck zum 1:1.
Das zweite Drittel war nichts für Offensivfeinschmecker. Aber Chernomaz durfte sich freuen, dass seine Mannschaft hinten kaum etwas anbrennen ließ. Es war ein umkämpftes Drittel mit leichten Vorteilen für die Steelers. Die konnten allerdings auch eine Überzahl nicht nutzen, zudem vergab Alexander Preibisch die beste Chance der Gäste knapp. Kurz vor der zweiten Pause begannen Bietigheims Strafenprobleme: Zunächst standen sechs Mann auf dem Eis, Sekunden nach Beginn des dritten Drittels traf Max Prommersberger den Ravensburger David Zucker mit dem Schläger im Gesicht. Zucker musste blutend vom Eis, kam aber später mit Gesichtsgitter wieder zurück.
Da lag seine Mannschaft durch die Powerplaytore von Driendl und Just mit 3:1 vorne. Bietigheim wurde wütender, die Ravensburger hatten aber die besseren Chancen. Olivier Hines, Joshua Samanski und Zucker vergaben eine Dreifachchance gegen Goalie Jimmy Hertel. Ein Konter sorgte in der 52. Minute für die Vorentscheidung. Driendl lenkte den Puck über die Bande in den Lauf von Mathieu Pompei. Der legte den Puck zurück auf Daniel Stiefenhofer – 4:1.
Ab sofort erhalten die Towerstars in der Verteidigung Unterstützung von Mike Card, dessen Verpflichtung Geschäftsführer Rainer Schan nach dem Spiel bekannt gab. Der 34-jährige Kanadier mit deutschem Pass hatte zuletzt für ein paar Wochen beim EC Bad Nauheim ausgeholfen. Wegen der Verletzungen von Pawel Dronia, James Bettauer und Kilian Keller, der drei bis vier Wochen ausfallen könnte, musste Ravensburg laut Schan reagieren. „Auf Dauer geht es ohne erfahrene Verteidiger nicht.“Card hat einen Vertrag bis Saisonende erhalten.