Essen gehen oder tanken in Österreich bleibt verboten
In Vorarlberg dürfen ab Montag Gaststätten und Kultureinrichtungen wieder öffnen – Nachbarland gilt aber weiter als Risikogebiet
- Neidisch schauen manche Lindauer über die Grenze, denn in Vorarlberg dürfen am Montag Gaststätten und Theater wieder öffnen. Doch laut Gesetz muss in Quarantäne, wer dafür über die Grenze fährt.
Bei den Öffnungen sind die Nachbarn jenseits der Grenze weiter. Weil es flächendeckend die Möglichkeit von Schnelltests gibt, hat die Regierung weitere Öffnungsschritte beschlossen. Dabei ist auch in Vorarlberg die Sieben-Tage-Quote in den vergangenen Tagen wieder leicht gestiegen. In Vorarlberg liegt sie bei 72,5, im Bezirk Bregenz bei 62,2. Das liegt deutlich unter dem Wert des Landkreises Lindau, der am Freitag auf 86,6 gestiegen ist.
Die Wirtschaftskammer Vorarlberg geht zwar davon aus, dass zwei von drei Wirten nicht aufsperren werden, weil sich eine Öffnung unter den strengen Regeln nicht lohnen werde. So dürfen nur Gäste hinein, die einen aktuellen negativen CoronaTest vorzeigen und eine FFP2-Maske tragen. An jedem Tisch sind nur vier Personen zugelassen, es gilt ein Mindestabstand von zwei Metern und Sperrstunde ist um 20 Uhr. Diese Auflagen
schrecken offenbar viele Gastronomen ab.
Die Stadt Bregenz erwartet laut einer Mitteilung aber ein „zaghaftes Aufblühen“, denn es gebe einige Gastwirte, die es kaum erwarten könnten, „so viele Gäste wie möglich begrüßen zu können“. Cafés, Bistros und Restaurants stünden bereit. Zugleich kündigt Bürgermeister Michael Risch noch mehr Testmöglichkeiten an.
Doch Lindauer dürfen vorerst weiter nicht nach Vorarlberg fahren, wenn sie dort einkaufen, zum Essen gehen oder tanken wollen. Denn Österreich gilt dem Robert-Koch-Institut nach wie vor als Risikogebiet. Deshalb gilt die bayerische Quarantäneverordnung, die von jedem zehn Tage Quarantäne und einen negativen Corona-Test verlangt, die oder der in Österreich war und wieder nach Bayern einreist. Befreit sind lediglich diejenigen, die zur Arbeit oder Schule oder für Verwandtenbesuche über die Grenze pendeln.
Trotz dieser Regeln war in den vergangenen Wochen ein reger Verkehr über die Grenze hinweg zu beobachten, über die Leiblach gingen und fuhren Menschen hinweg, als gäbe es diese Regeln nicht. Denn Kontrolleure hat man weder in Ziegelhaus noch in
Oberhochsteg gesehen, und bei dem Geh- und Radweg nahe dem Tierheim schon gar nicht.
Auch in Vorarlberg gelten seit Februar strenge Regeln für Einreisende, die ausnahmslos einen negativen Corona-Test vorweisen und sich vorab online registrieren müssen. Für normale Reisende gilt zudem die Pflicht, zehn Tage in Quarantäne zu gehen. Davon sind nur Pendler, Lebenspartner und Familienangehörige befreit. Weil die Vorarlberger durch Grenzkontrollen Reisen in die Skigebiete verhindern wollten, kam es vor allem mit Einführung dieser Regeln zu Staus an den Grenzen. Diese Einreiseregeln haben sich mit den Öffnungen am Montag nicht geändert, wie Florian Themeßl-Huber, Leiter der Landespressestelle Vorarlberg, auf Anfrage der LZ mitteilt. Nur diese sieben Staaten gelten demnach in Österreich nicht als Risikogebiet: Australien, Island, Neuseeland, Norwegen, Singapur, Südkorea und der Vatikan.