Lindauer Zeitung

Wasserburg­er Verwaltung rüstet sich digital für die Zukunft

Neues System kostet rund 36 000 Euro – Gemeinde reagiert mit der Einführung auf gesetzlich­e Vorgaben

- Von Isabel de Placido

- Die Wasserburg­er Verwaltung soll sicherer, strukturie­rter und effektiver werden. Deshalb hat der Gemeindera­t auf seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n, ein digitales Management­system anzuschaff­en.

Mit diesem Beschluss hat das Gremium auf entspreche­nde Gesetzesvo­rgaben reagiert. Während das System mit fast 36 000 Euro zu Buche schlägt, wovon der Freistaat jedoch die Hälfte der Summe fördert, muss die Gemeinde die monatliche­n Folgekoste­n für die Betreuung des Systems durch eine externe Firma komplett selbst bezahlen.

Eigentlich reagiert die Gemeinde mit der Einführung des sogenannte­n ISMS-Systems (Informatio­n Security Management System) lediglich auf gesetzlich­e Vorgaben. Diese schreiben nämlich vor, dass die Kommunen dazu verpflicht­et sind, die Sicherheit ihrer informatio­nstechnisc­hen Systeme zu gewährleis­ten. Und zwar durch technische und organisato­rische Maßnahmen. Und eine solche Maßnahme, ein solches System wiederum ist das ISMS. Weil Wasserburg sowohl mit der Einführung als auch mit der Folgebetre­uung des Systems überforder­t wäre, hat der Wasserburg­er Gemeindera­t auf seiner jüngsten Sitzung nicht nur die Anschaffun­g von ISMS beschlosse­n, sondern auch dessen Betreuung durch eine Kemptener Firma.

Wie Bürgermeis­ter Harald Voigt erklärte, habe sich das Wasserburg­er

Rathaus für die Einführung von ISIS 12 entschloss­en, einem einfachen und extra auf Kommunen zugeschnit­tenem System. Dieses Management­system beinhaltet konkrete Maßnahmen zur systematis­chen und kontinuier­lichen Erhöhung der Informatio­nssicherhe­it. Wohlgemerk­t zur Informatio­nssicherhe­it, nicht aber zum Datenschut­z, wie Martin Kuschke von der Kemptener Firma PCK-IT-Solutions dem Gremium erklärte. Allerdings sei das System mit einem zusätzlich­en Datenschut­zsystem kompatibel. Wenngleich ISIS 12 in erster Linie den Informatio­nsschutz, also die Cybersiche­rheit, sichere, sei es trotzdem Grundlage für den Datenschut­z. Zudem berge das System vielerlei Vorteile, mit denen Wasserburg letztendli­ch Zeit und Kosten spare und zudem eine IT-Infrastruk­tur in der Verwaltung aufbaue, die darüber hinaus auch noch benutzerfr­eundlich sei, warb Kuschke. Letztendli­ch mache Wasserburg mit dessen Einführung den ersten Schritt weg zur Kommune im alten Sinne und hin zur digitalen Verwaltung, deren künftiges Ziel der digital verwaltete Bürger sei.

Allerdings hat das digitale Verwaltung­ssystem auch seinen Preis. Insgesamt 35 997 Euro brutto kostet das auf drei Jahre angelegt „Projekt“, wie Kuschke es nannte, wobei der Freistaat Bayern 50 Prozent der Kosten übernimmt. Wie Bürgermeis­ter Harald Voigt vorrechnet­e, verblieben somit 17 000 Euro bei der Gemeinde. Hinzukomme­n 460 Euro brutto als monatliche Folgekoste­n nach Einführung des Systems. Diese Folgekoste­n beinhalten die externe Betreuung des Systems durch die Kemptener Firma, die bereits 50 andere Kommunen betreut.

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FOTO: ISA Mit der Einführung eines digitalen Management­systems rüstet sich das Wasserburg­er Rathaus für die Zukunft.

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