Die Corona-Quote steigt auf über hundert
Nach dem Wochenende droht Geschäften und Schulen wieder der Lockdown
- Die Sieben-Tage-Quote im Landkreis Lindau hat den Grenzwert von hundert überschritten. Bleibt das so, dann müssen Geschäfte und Schulen in der kommenden Woche wieder in den Lockdown.
Angesichts der deutschlandweiten Diskussion über die sogenannte Notbremse brauchen Geschäftsleute im Landkreis sich keine Hoffnung zu machen, dass der Grenzwert von hundert noch ausgesetzt wird. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat in dieser Woche Lockerungen dieser Notbremse mehrfach strikt abgelehnt. Es mache keinen Sinn, die Notbremse etwa auf 150 hochzusetzen, wie es mancherorts diskutiert werde, sagte Söder und forderte die abgesprochene Notbremse bei der Sieben-Tage-Inzidenz von hundert.
In Lindau ist die Quote nach einigen Tagen mit einem leichten Absinken auf unter 80 durch 33 gemeldete neue Corona-Fälle an einem Tag am Donnerstag auf 101,2 gestiegen. Eine kleine Hoffnung bleibt, weil dies die Zahl des Landesamts für Gesundheit (LGL) ist. Laut Gesetz ist aber die vom Robert-Koch-Institut erhobene Quote bindend für die weiteren Maßnahmen. Wegen technischer Probleme war die entsprechende Internetseite des RKI am Donnerstag aber bis Redaktionsschluss nicht erreichbar. Zuletzt war es aber an vielen Tagen so, dass die LGL-Zahlen leicht über denen des RKI lagen.
Klar ist sowieso, dass ein Überschreiten der Marke von hundert im Kreis Lindau keine sofortige Wirkung hat. Laut Gesetz tritt die Wirkung erst ein, nachdem die Sieben-Tage-Quote an drei Tagen in Folge über dem Grenzwert liegt. Am zweiten Werktag nach der amtlichen Bekanntmachung tritt die Notbremse in Kraft. Das bedeutet, dass die Lockerungen weitgehend hinfällig sind und dass wieder die Regeln wie vor dem 8. März gelten. Sollten die Zahlen im Kreis Lindau auch Freitag und Samstag über hundert bleiben, müssten die Geschäfte ab Dienstag geschlossen bleiben.
Das bedeutet wieder eine Ausgangssperre, Kontaktbeschränkungen und geschlossene Geschäfte. Welche Regeln für Schulen und Kitas gelten, hängt von Werten am Freitag der Vorwoche ab. Einige Schulleiter haben
Lehrer und Eltern bereits darauf vorbereitet, dass ab Montag wieder Unterricht zu Hause und Notbetreuung gelten könnte.
Lockerungen sind erst wieder erlaubt, wenn die Sieben-Tage-Quote an drei Tagen hintereinander unter die Marke von hundert gefallen ist.
Diese Regeln drohen im Einzelnen, wenn der Kreis Lindau den Grenzwert von hundert dauerhaft überschreitet:
Treffen:
Jeder darf nur noch einen Menschen treffen, der älter als 14 Jahre ist und nicht im selben Haushalt lebt – egal, ob dieses Treffen drinnen oder draußen stattfindet. Erlaubt ist wieder „die wechselseitige, unentgeltliche, nicht geschäftsmäßige Beaufsichtigung von Kindern unter 14 Jahren in festen, familiär oder nachbarschaftlich organisierten Betreuungsgemeinschaften, wenn sie Kinder aus höchstens zwei Hausständen umfasst“.
Die härteren Schutzmaßnahmen
gelten, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz
an drei Tagen hintereinander über
hundert steigt.
Einzelhandel:
Friseure
Musikschulen:
Sport:
Ausgangssperre:
Es gilt eine Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Die eigene Wohnung darf nur verlassen, wer zur Arbeit geht, wer kranke Menschen begleitet oder mit seinem Hund Gassi gehen muss.
Die meisten Geschäfte müssen schließen, Einkaufen mit Terminbuchung ist wieder verboten. Die Geschäfte dürfen nur noch das Abholen zuvor bestellter Waren anbieten. Öffnen dürfen weiterhin neben Supermärkten, Apotheken und Drogerien ausdrücklich auch Baumärkte, Gärtnereien und Blumengeschäfte, Getränkemärkte, Optiker und ähnliche Geschäfte. Auch Buchhandlungen, Bibliotheken und Archive dürfen weiter öffnen. Wie in den Lockdowns vorher bleiben auch Banken und Sparkassen, Tankstellen, Autound Fahrradwerkstätten geöffnet.
bleiben ebenso offen wie Betriebe, die Fuß-, Hand-, Nagel- und Gesichtspflege anbieten.
Instrumental- und Gesangsunterricht in Präsenzform ist nach einer Notbremse untersagt.
Kontaktfreier Sport ist mit einer weiteren haushaltsfremden Person unter der Einhaltung der Hygiene-Regeln erlaubt. Sport in Gruppen ist untersagt.