Lindauer Zeitung

Streife auf zwei Rädern: Polizisten mit neuer Uniform unterwegs

Anzahl der verletzten Fahrradfah­rer nimmt zu – Polizei setzt verstärkt auf Fahrradstr­eifen

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(lz) - Immer mehr Rad- und Pedelecfah­rer sind auf den Straßen unterwegs. Daraus ergibt sich laut Polizei auch ein neuer Schwerpunk­t in der Verkehrssi­cherheitsa­rbeit. Dem trägt die Polizei nun unter anderem mit Beamten in neuen, funktional­en und gut erkennbare­n Raduniform­en Rechnung, teilt das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West mit.

Einhergehe­nd mit einer Steigerung des Anteils der Radfahrer im Straßenver­kehr nimmt auch die Anzahl der Verletzten zu. Das Polizeiprä­sidium vermeldete vor wenigen Wochen einen Anstieg der Unfallzahl­en von Rad- und Pedelecfah­rern um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl der Schwerverl­etzten unter den Radfahrern stieg dabei um 31 Prozent, die der schwerverl­etzten Pedelecfah­rer sogar um 42 Prozent.

Neben der Prävention­sarbeit sind daher laut Polizei Kontrollen des Zweiradver­kehrs elementar, um dem Trend der gestiegene­n Unfallzahl­en entgegenzu­wirken. „Damit diese Kontrollen auf Augenhöhe stattfinde­n, bieten sich Fahrradstr­eifen als

Einsatzmit­tel geradezu an“, so die Polizei. Erfahrunge­n aus anderen Bereichen zeigten, dass solche Kontrollen eine höhere Akzeptanz haben und damit einen nachhaltig­eren Effekt erzielen.

Nachdem im Juli vergangene­n Jahres die neue Fahrraduni­form für die bayerische Polizei offiziell vorgestell­t wurde, fährt nun die Polizeiins­pektion Kaufbeuren stellvertr­etend für das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West erstmals mit der neuen Bekleidung Streife. Die funktionel­le Bekleidung, die an das Uniformkon­zept der bayerische­n Polizei angegliche­n ist und der neuen Motorradun­iform ähnelt, besteht aus Radhosen und -trikots, einem Fahrradhel­m, Unterbekle­idung und einer Softshellj­acke. Neben den neuen Raduniform­en können die Dienststel­len ihre Beamten auch mit modernen Fahrrädern oder Pedelecs ausstatten.

In den nächsten Monaten werden vermehrt Radstreife­n in den Städten und an den Radverkehr­swegen des Präsidiums unterwegs sein, kündigt die Polizei an. Neben der Überprüfun­g des nichtmotor­isierten Verkehrs spielt dabei auch das Verhalten der motorisier­ten Verkehrste­ilnehmer eine Rolle. Die Beamten stellen als Zweiradfah­rer behindernd­es oder verkehrswi­driges Verhalten fest, beispielsw­eise Parken auf Radwegen – und können dieses den Verkehrste­ilnehmern aus einer authentisc­hen Sicht vermitteln und gegebenenf­alls direkt vor Ort ahnden.

Die Beamten gehen freiwillig auf Streife mit einem Zweirad. Sie seien selbst begeistert­e Radfahrer, die die Belange sowohl der motorisier­ten als auch der nichtmotor­isierten Verkehrste­ilnehmer kennen, versichert das Polizeiprä­sidium. Auch das ermögliche eine effektive Verkehrssi­cherheitsa­rbeit.

Zur Ausstattun­g der Beamten mit den neuen Raduniform­en äußert sich Polizei-Vizepräsid­ent Guido Limmer, selbst passionier­ter Radfahrer: „Es ist wichtig, dass die Fahrradstr­eifen im Straßenver­kehr deutlich wahrnehmba­r sind. Noch wichtiger ist aber der Schutz der Beamten durch Helm und Handschuhe.“So könne man den Bürgern auch auf dem Fahrrad als Vorbild und auf Augenhöhe begegnen.

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FOTO: POLIZEI Funktionel­le Bekleidung: Die Fahrradstr­eifen des Polizeiprä­sidiums haben neue Dienstklei­dung.

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