„Das ist schon ein Riesending“
Anwohner sehen neue Brücke über die Gleise am Torkelweg in Bodolz skeptisch
(isa) - Ein Phantomgerüst soll zeigen, wie die angedachte Fußgängerbrücke über die Bahngleise am Torkelweg werden könnte. Dafür hat sich der Bodolzer Gemeinderat ausgesprochen, nachdem auf der jüngsten Sitzung Anwohner ihre Bedenken gegen den von der Bahn vorgeschlagenen Aluminiumsteg vorgebracht hatten. Die Anwohner befürchten, dass der Steg, der die abgerissene Bogenbrücke ersetzen soll, ziemlich hoch und massiv werden könnte.
„Das ist schon ein Riesending“, fürchtet Stefan Nickel, der mit zwei weiteren Anwohnern zur jüngsten Ratssitzung gekommen war, um die Bedenken der Nachbarn vorzutragen. Denn laut der Pläne der DB Netz AG soll der Ersatz für die abgerissene Bogenbrücke am Torkelweg ein Aluminiumsteg sein (die Lindauer Zeitung berichtete). Der Entwurf sieht zwei Treppentürme mit einem waagerechten Überbau aus Aluminium über die Gleise vor. Diese Brücke hat, so hatte
Bürgermeister Christian Ruh bei einer früheren Sitzung erklärt, den Vorteil, dass sie quasi im Werk gefertigt werden kann und vor Ort nur noch zusammengebaut werden müsste. Diese Technik lässt die Brücke wahrscheinlich preiswerter werden als eine Betonbrücke und hat zum Vorteil, dass sie noch dieses Jahr, spätestens aber im Frühjahr 2022 fertig sein würde. Eine Bogenbrücke aus Beton,
Bürgermeister Christian Ruh
ANZEIGE so wie es die alte war, wäre hingegen frühestens in drei bis vier Jahren fertig.
Der Steg werde mitsamt dem Geländer gut 8,30 Meter hoch, veranschaulichte Nickel und machte bewusst: „Das ist 1,80 Meter höher als mein Haus.“Er bezweifelte, dass gerade jenen Bürgern, die die alte, filigrane Bogenbrücke noch vor Augen hätten, diese Maße bewusst seien. Zudem müsse den Befürwortern klar sein, dass sie 40 Stufen hinauf und 40 Stufen wieder hinunter gehen müssten. Deshalb bat er den Gemeinderat, ein Phantomgerüst zu veranlassen:
„Ich möchte, dass den Leuten gezeigt wird, was da kommt.“Während Alexandra Natterer auch bei dieser Sitzung eine Visualisierung befürwortete, versprach Bürgermeister Christian Ruh, sich mit der Bahn in Verbindung zu setzen. „Die alte Brücke war ein Schmuckstück“, sagte er und bezweifelt stark, dass die neue da mithalten könne. Ganz abgesehen davon, dass er infrage stellte, ob sie tatsächlich ihren Zweck erfülle, weil nämlich die Fußgänger angesichts der insgesamt 80 Stufen, die es zu überwinden gelte, dann doch lieber den Umweg wählten.
„Die alte Brücke war ein Schmuckstück“