Weißensberger Mega-Wohnprojekt kann kommen
Bauausschuss votiert mit 5:2 Stimmen für den Bauantrag – 62 Wohnungen plus Gewerbeeinheit emtstehen
- ●Am Ende ist alles ganz schnell gegangen, und der Bauantrag für das Wohnprojekt am Ortseingang von Rothkreuz ist nur noch Formsache gewesen. Denn alle Details des Bauvorhabens waren bereits vorab im Weißensberger Gemeinderat besprochen und mit dem sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Wohnbebauung GrübelsRothkreuz“Ende Februar beschlossen worden. Bis dahin hatte es etliche Sitzungen mit zum Teil sehr kontroversen Diskussionen gebraucht. Am Donnerstagabend gab nun auch der Bauausschuss des Gemeinderats grünes Licht für das bislang größte Wohnbauprojekt in Weißensberg.
Wie in der LZ berichtet, will der Projektbetreiber, die Lindauer bpm GmbH, am Ortseingang von Rothkreuz insgesamt acht Mehrfamilienhäuser mit 62 Wohnungen errichten, zusätzlich in einem der Gebäude eine kleine Gewerbeeinheit. Die Stellplätze für die Autos der künftigen Bewohner und Bewohnerinnen befinden sich fast ausschließlich in der Tiefgarage unter dem Wohnkomplex. Auf dem Areal selbst gibt es nur wenige Kurzzeitparkplätze – ein paar zusätzliche Parkplätze für Besucher und Besucherinnen sind jenseits der Straße (Giebelhalde), gegenüber von der Tiefgarageneinfahrt, geplant.
In der Bauausschusssitzung wurde noch darauf hingewiesen, dass gemäß Stellplatz- und Garagensatzung der Gemeinde je Wohneinheit zwei Stellplätze nachzuweisen sind. Einschließlich der Plätze für das Gewerbe (Haus 8) sind das insgesamt 128 Parkplätze. Somit haben die Planer mit der Ausweisung von 130 Abstellplätzen
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diese Anforderung mehr als erfüllt.
Auch wenn bpm-Geschäftsführer Patrick Meier stets von einem „städtebaulichen Eyecatcher“(Blickfang) für die 2700-Einwohner-Gemeinde sprach, konnte er zu keinem Zeitpunkt sämtliche Räte und Rätinnen von dem Projekt überzeugen. Gab es am Anfang vor allem Bedenken wegen einer möglichen Verkehrszunahme,
problematischer Zufahrten oder gar ständig besetzten oberirdischen Stellplätzen, so stand später zunehmend die Kritik an zu vielen Singleund Paar-Wohnungen im Mittelpunkt der Diskussionen.
Dem Wunsch nach mehr größeren Wohnungen für Familien (mit drei oder vier Zimmern) kam der Projektbetreiber zwischenzeitlich zwar nach – in den Augen der Kritiker
und Kritikerinnen aber waren es zu wenige. Somit kam es für die Beteiligten nicht überraschend, dass auch im Bauausschuss (sechs Räte/ Rätinnen plus Bürgermeister) zwei Gemeinderatsmitglieder, nämlich Daniela Wagner und Christian Heiling (beide Freie Wählerschaft), gegen den Bauantrag stimmten.
Bevor es nun von der Planungs- in die Umsetzungsphase gehen kann, muss noch die Bauaufsicht im Landratsamt dem Bauprojekt ihren Segen erteilen. Dies wäre zwar nicht zwingend notwendig gewesen, wurde allerdings vom Antragsteller ausdrücklich so gewünscht. Aber auch dieser letzte Akt am Ende einer langen Planungsphase dürfte nur noch Formsache sein. Mit den Bauarbeiten soll, wie bereits berichtet, im September begonnen werden.