Lindauer Zeitung

„Das ist alles andere als ein Spaß“

Unbekannte­r fällt mit der Säge Bäume im Westallgäu und lässt sie auf Straßen fallen

- Von Peter Mittermeie­r

Lindenberg­s Polizeiche­f Christian Wucher findet deutliche Worte: „Das ist kriminell und alles andere als ein Spaß.“Ein Unbekannte­r hat in der Nacht auf Samstag drei Bäume gefällt und auf teils stark befahrene Straßen in Weiler-Simmerberg und Scheffau stürzen lassen. Dort blieben sie in der Dunkelheit als Hinderniss­e liegen. Dem unbekannte­n Täter drohen ernste Konsequenz­en.

Bisher liegt noch vieles in Zusammenha­ng mit der Tat im Dunkeln. Klar ist: der Täter hat eine Motorsäge benutzt, um die bis zu 20 Meter hohen Bäume zu fällen. Sie hatten einen Stammdurch­messer von bis zu 60 Zentimeter­n. Der Täter hatte also bei seinem „Anschlag“durchaus zu tun. Klar ist auch: die Orte liegen nicht weit voneinande­r entfernt an der Staatsstra­ße 2001 am Ende von Weiler-Simmerberg, im Nachbarort Scheffau an der Staatsstra­ße 2386 und 300 Meter davon entfernt in Lindenau im sogenannte­n Leintobel.

Völlig unklar ist der Polizei dagegen bisher das Motiv. Ebenso, ob es sich um einen einzelnen oder mehrere Täter gehandelt hat. Beides sei nicht ausgeschlo­ssen, sagt Wucher. Bislang hat die Polizei auch nur einen Hinweis erhalten. Ein Zeuge will gegen 2 Uhr nachts laute Geräusche einer Motorsäge gehört haben. Das, sagt Christian Wucher, könnte durchaus der Tatzeitrau­m sein. Klar ist auch: Um 4.30 Uhr, 4.40 Uhr und 5.05 Uhr erhielt die Polizei Mitteilung­en über die gefällten Bäume.

Nur durch glückliche Umstände ist durch die Hinderniss­e niemand verletzt worden. Ein 28-Jähriger, der gegen 5 Uhr in der Dunkelheit mit seinem Auto gegen den gefällten Baum bei Weiler-Simmerberg fuhr, blieb unversehrt. Sein Pkw erlitt allerdings Totalschad­en in Höhe von 5000 Euro. Die Feuerwehr musste nachts anrücken, um die Baumstämme von der Fahrbahn zu entfernen.

Die Polizei ermittelt jetzt wegen eines gefährlich­en Eingriffs in den Straßenver­kehr. Dass es sich dabei um alles andere als ein Kavaliersd­elikt handelt, zeigt der Strafrahme­n, den das Gesetz vorsieht: er geht bis zu fünf Jahren Gefängnis. Je nachdem, welcher Schaden entsteht und welches Motiv dahinter steckt, geht die Justiz bei der Tat auch von einem Verbrechen aus.

Die Polizei in Lindenberg bittet um Hinweise unter der Telefonnum­mer 08381 / 92010.

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