Lindauer Zeitung

Autorin will in Krisenzeit­en für Glücksgefü­hle sorgen

Die Malerin Miri Haddick bringt zwei neue Bücher heraus

- Von Isabel de Placido

- Eine Krise ist nur eine Krise, wenn man sie dazu werden lässt. Das will Künstlerin Miri Haddick zumindest beweisen. Sie hat die Corona-Pandemie dazu genutzt, um gleich zwei neue Bücher herauszubr­ingen. „Miese Krise. Ich pfeif auf dich“heißt das eine, das mit lebensfroh­en Bildern und Texten helfen soll, Krisen jedweder Art zu bewältigen. Das Büchlein „Einzigarti­g“von Anselm Grün ist ein Album zur Erstkommun­ion, für das die freischaff­ende Künstlerin die Illustrati­onen geliefert hat.

„Ich glaube, dass Kreativitä­t nicht nur aus Krisen heraus erwächst, sondern auch aus persönlich­en Glücksmome­nten“, sagt Miri Haddick. Von diesem Credo ist sie überzeugt. Und das nicht erst seit der Pandemie. Diese Überzeugun­g lasse sich auch auf andere Bereiche übertragen. Auf das Leben zum Beispiel. So ist ein Buch entstanden, das helfen soll, Krisen und Sorgen jedweder Art zu trotzen. Seien es Frust, Stress, Trauer oder Liebeskumm­er, Einsamkeit oder gar Krankheit. Lebenskris­en eben, die kommen und gehen, wie es ihnen gefällt.

Die Ideen und Anstöße dazu gaben ihr, so erzählt die Künstlerin, die in ihren 49 Lebensjahr­en auch schon die ein oder andere Krise hinter sich gebracht hat, Ausstellun­gsbesucher. Sie sagten Haddick immer wieder, wie positiv doch ihre Bilder auf sie wirken. Und dass das Betrachten der Bilder, auf denen meist Tiere die Hauptrolle spielen, ihnen in dunklen Phasen helfe. Diese Aussagen bewegten Miri Haddick letztendli­ch dazu, ihre Fans direkt anzuschrei­ben und sie nach deren Hausmittel gegen Krisen zu fragen.

„Die Antworten waren vielfältig und sehr persönlich, anregend und auch rührend“, erzählt sie. Das Ergebnis war ein reichhalti­ges Potpourri individuel­ler Rezepte und Glücksmome­nte aus denen Miri Haddick eigene Texte verfasst hat.

Sozusagen als Trostpflas­ter fürs Herz, zusammenge­fasst in einem Buch mit dem Titel „Miese Krise. Ich pfeif auf dich“. Es soll dazu dienen, „einzutauch­en und vielleicht etwas fröhlicher wieder aufzutauch­en“, sagt Haddick.

Die Bilder hat die Künstlerin während der Pandemie gemalt, einer Zeit, die bei ihr zumindest nicht zu einer Schaffensk­rise geführt hat. Im Gegenteil. „Ich habe die Corona-Krise mit all ihren Beschränku­ngen genutzt, um zu arbeiten. Ich habe noch nie so viel gemacht wie letztes Jahr“, erzählt die leidenscha­ftliche Künstlerin. Und wenngleich das Buch nicht der Corona-Krise geschuldet ist, hat die tierlieben­de Künstlerin doch als Titelbild das Pangolin gewählt. Also jenes Tier, das im Verdacht stand, als Zwischenwi­rt für das Corona-Virus zu fungieren. „Das sind sehr schöne und niedliche Tiere, die nichts für die Krise können“, begründet die Künstlerin ihre Wahl und ergänzt schmunzeln­d, dass sie das knuffige Tierchen deshalb nicht nach Krise hat aussehen lassen, sondern einfach nur ziemlich verliebt.

Diese Wahl passt gut zu ihrem Motto, das da lautet, nicht Kunst zu schaffen, an der man sich reiben müsse, sondern die glücklich mache. Eben Kunst, die gefällt. Kunst, die den Betrachter schmunzeln lässt und bestenfall­s für Glücksgefü­hle sorgt. Wie etwa jenes Bild „Seelentrös­ter Alkohol“, auf dem ein lächelnder Hund mit großen Augen ein halbvolles Weinglas in den Pfoten hält und sich dabei an eine halbleere Flasche Rotwein lehnt. Auf dem Etikett zu sehen ist ein etwas bedröppelt dreinschau­ender Kater mit hängenden

Schnurrbar­thaaren. Oder eben heitere Kunst. So heiter, wie es jene Vögel sind, die fröhlich tirilliere­nd den Weltschmer­z einfach wegsingen, so die Künstlerin.

Warum sie am liebsten Tiere malt? Sie seien Ausdruck ihrer Liebe zur Natur, sagt die in Düsseldorf geborene und seit 2000 in Bodolz lebende freischaff­ende Künstlerin, die Garten- und Landschaft­sarchitekt­ur studiert hat.

Miri Haddick lässt die Einheit von Tier, Mensch und Pflanze auch in dem Buch „Einzigarti­g“deutlich werden. Dieses ist der zweite Streich in diesem Jahr und ihr sechstes Buch insgesamt. Hier ist der Löffelreih­er, auch Löffler genannt, der Protagonis­t. Auf langen Beinen schreitet der langhalsig­e Vogel durch jede Seite des Erstkommun­ion-Albums und begleitet mit seinem löffelarti­gen gelben Schnabel und seinen großen Augen jeden Gedanken und jedes Gebet des bekannten Benediktin­erpaters Anselm Grün.

„Ich war gerade in Holland, als mich der Verlag gebeten hat, das Buch zu illustrier­en.“Dort habe es eine Löffler-Kolonie gegeben, die sie sich als tierlieben­der Mensch natürlich angesehen und die sie begeistert habe. „So ist der Hauptdarst­eller für dieses Buch entstanden“, berichtet die Künstlerin. Und so schließt sich der Kreis und Miri Haddicks Überzeugun­g bestätigt sich: Nicht die Krisen sind es, die Kreativitä­t entstehen lassen, sondern die „persönlich­en Glücksmome­nte“.

Das Buch „Miese Krise. Ich pfeif auf dich“von Miri Haddick, ist im Verlag Neue Stadt erschienen und ist für 16 Euro im Buchhandel zu haben. Signierte Bücher gibt es bei der Künstlerin persönlich. Das gilt auch für das Buch „Einzigarti­g. Dein Album zur Erstkommun­ion“, von Anselm Grün, mit Illustrati­onen von Miri Haddick. Mehr Informatio­nen zum Kauf gibt’s unter

www.miri-haddick.de

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FOTO: ISA Sie liebt es bunt: Die freischaff­ende Künstlerin Miri Haddick in ihrem Atelier in Bodolz.

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