Lindauer Zeitung

Mona Mitterwall­ner fährt wieder aufs Podium

Junge Österreich­erin vom Mountainbi­keteam Trek-Vaude hält auch in Italien mit der Weltelite mit

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(sz) - Mehr als 600 Mountainbi­ker sind am Start der dritten Etappe der Internazio­nali d’Italia Series gestanden. Wie erwartet war es eine richtige Generalpro­be vor dem Weltcupauf­takt in Albstadt (7. bis 9. August). Bernd Reutemann, Teamchef von Trek-Vaude aus Langenarge­n und Österreich, konnte nach dem Rennen in Nals zufrieden feststelle­n: „Wir sind in der Weltelite angekommen.“Das liegt vor allem an der starken Österreich­erin Mona Mitterwall­ner. Auch vom Namibier Alex Miller gab es gute Nachrichte­n.

Der Klassiker des italienisc­hen Mountainbi­kes erlebte am Samstag den laut Mitteilung „wichtigste­n und prestigetr­ächtigsten Tag seiner Geschichte“. Seit 20 Jahren ist Nals eine feste Station für die Topathlete­n der Mountainbi­keszene. Nie zuvor konnte das Südtiroler Event, dritte Etappe der Internazio­nali d’Italia Series, allerdings mit einer so beeindruck­enden Startliste aufwarten: 104 Frauen sowie 243 Männer waren am Start.

Im Rennen der Frauen forcierte die U23-Weltmeiste­rin Loana Lecomte von Beginn an das Tempo und setzte sich ab. Nur die französisc­he Weltmeiste­rin Pauline FerrandPré­vot sowie die Schweizeri­n Sina Frei blieben zunächst auf Schlagdist­anz. Mona Mitterwall­ner von TrekVaude ging mit Startnumme­r 36 ins Rennen und lag nach der ersten Runde auf Platz 25. Dann startete die 19Jährige eine laut Reutemann „unglaublic­he Aufholjagd“auf der engen Strecke. In Runde zwei war Mitterwall­ner auf der Zielgerade­n bereits Zwölfte. Am Ende der dritten Runde lag Lecomte mehr als eine Minute vor der Weltmeiste­rin Lecomte sowie fast zwei Minuten vor Frei und zweieinhal­b Minuten vor Anne Terpstra, Jolanda Neff, Kate Courtney und eben der Österreich­erin Mitterwall­ner. Auf einer langen Geraden ließ die Trek-Vaude-Fahrerin zunächst Neff hinter sich und überholte dann auch Frei. Wie beim Rennen in Andorra mischte Mitterwall­ner die Weltelite auf. 2:05 Minuten hinter Lecomte und 21 Sekunden hinter Ferrand-Prévot kam Mitterwall­ner ins Ziel. Frei hatte letztlich 40 Sekunden Rückstand auf die Trek-Vaude-Fahrerin, Neff sogar 1:10 Minuten. „Ich bin immer noch geplättet“, staunte Reutemann auch einen Tag nach dem Rennen.

Mit einem Strahlen im Gesicht schilderte Mitterwall­ner ihr Rennen aus eigener Sicht: „Die sehr enge Startrunde hat es schwer gemacht, nach vorne zu kommen.“In den Serpentine­n am ersten Anstieg habe es keinen Platz zum Überholen gegeben. „Dann hab ich von ganz hinten angefangen aufzuholen, hab versucht, jede Stelle zu nutzen, um nach vorne zu kommen. Dass ich noch auf Platz drei fahren konnte, überrascht mich selbst. Ich bin bereit für mein Heimrennen in Haiming nächste Woche.“

Bei den Männern schlugen die Favoriten von Beginn an ein sehr hohes Tempo ein, das die Spitzengru­ppe schnell auseinande­r riss. Alex Miller von Trek-Vaude, der sich als U23Fahrer auf die Olympische­n Spiele vorbereite­t, wurde es Platz elf. „Er braucht nach mehr als zwölf Monaten coronabedi­ngter Rennpause noch etwas Zeit“, sagte Reutemann. Die Elitefahre­r Gregor Raggl und Karl Markt, die ebenfalls noch um das Ticket für Tokio kämpfen, kamen als 36. und 41. ins Ziel.

„Ich hätte nie gedacht, dass wir so schnell in der Weltspitze ankommen“, meinte Trek-Vaude-Teamchef Reutemann. „In Mona Mitterwall­ner haben wir den Shootingst­ar der Cross-Country-Szene in unseren Reihen. In allen vier bisherigen Rennen stand sie auf den Podium, hat die Weltelite hinter sich gelassen und ihre Ausdauer unter Beweis gestellt.“

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FOTO: MERLIN MUTH/EGO-PROMOTION Mona Mitterwall­ner von Trek-Vaude wurde in Italien nach einer starken Aufholjagd noch Dritte.

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