Lindauer Zeitung

Mehr Schulen als geplant bleiben zu

Öffnungen im Südwesten vielerorts auf der Kippe – Lage auf Intensivst­ationen spitzt sich zu

- Von Kara Ballarin, Tanja Bosch und dpa Von den 2417 Intensivbe­tten im Südwesten seien aktuell 2139 Betten belegt – davon etwa ein Viertel von Covid-19-Patienten, erklärt ein Sprecher von Gesundheit­sminister Manfred Lucha (Grüne). 280 der CoronaPati­enten

- Die geplanten Schulöffnu­ngen am Montag stehen im Südwesten vielerorts auf der Kippe. Für den Landkreis Biberach etwa haben die zuständige­n Schulbehör­den am Freitagmit­tag empfohlen, die Schüler zunächst weiter im Fernunterr­icht zu belassen. Ulm und der Ostalbkrei­s haben dies auch getan.

„Weil die Zahlen im Landkreis Biberach sehr hoch sind, empfehlen wir den Schulen, ab Montag nicht noch mehr Klassen in den Präsenzunt­erricht zu holen“, sagt etwa Katja Kleiner, stellvertr­etende Leiterin des Schulamts Biberach. Ein Sprecher des Regierungs­präsidiums Tübingen, das für die Gymnasien zuständig ist, erklärt: „Damit wollen wir ein kurzfristi­ges Hin und Her zwischen Präsenzunt­erricht und Schließung verhindern.“Das sei lediglich eine Empfehlung, da die rechtliche Grundlage noch fehle. Die will die Landesregi­erung am Wochenende in der überarbeit­eten Corona-Verordnung nachliefer­n.

Die Neuregelun­g sieht vor, dass Schulen in Kreisen mit einer SiebenTage-Inzidenz von 200 oder höher keinen Präsenzunt­erricht anbieten. So soll es auch das Infektions­schutzgese­tz bundesweit vorgeben, sobald die geplanten Änderungen Bundestag und Bundesrat passiert haben. Der Kreis Biberach liegt knapp unter der 200er-Marke. „Deshalb ist die Empfehlung zu befürworte­n“, sagt Elke Ray, Vorsitzend­e der Direktoren­vereinigun­g

Südwürttem­berg. Alle Gymnasien im Kreis Biberach hielten sich an die Empfehlung.

Die Lage auf den Intensivst­ationen spitzt sich derweil bundesweit zu. Die Zahl der auf Intensivst­ationen versorgten Covid-19-Patienten ist auf 4740 gestiegen. Das sind 61 mehr als am Vortag. Regional gibt es Engpässe in Kliniken. Dies geht aus Angaben der Deutschen Interdiszi­plinären Vereinigun­g für Intensivun­d Notfallmed­izin (Divi) hervor. Die Divi schlug am Freitag in einer Bundestags­anhörung zur geplanten Infektions­schutzgese­tz-Änderung erneut Alarm und drängte auf schnelle Gegenmaßna­hmen. Etwa in Köln, Bremen, Berlin und in den Bundesländ­ern Thüringen und in Sachsen gebe es in Kliniken Engpässe.

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