Lindauer Zeitung

„Unklar, was Vollmacht des Bundes bringt“

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Zum Artikel „Corona-Notbremse kommt nun per Gesetz“(10. 4.) hat uns folgende Zuschrift erreicht:

Nun soll also das Infektions­schutzgese­tz erneut geändert werden. Allerdings nicht, um bessere Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung einzuführe­n, sondern um dem Bund die Vollmacht zu geben, ab bestimmten Inzidenzen längst beschlosse­ne Maßnahmen durchzuset­zen. Seit Monaten ist klar: Nur ein echter Lockdown kann helfen, die dritte Welle zu brechen. Die Wissenscha­ft ist sich einig, aber sie wird ignoriert. Der unfähigste Bundeswirt­schaftsmin­ister aller Zeiten hört eben lieber auf die Funktionär­e dubioser Interessen­verbände. Gaststätte­n, Kulturbetr­iebe, Einzelhand­el zu schließen ist eben allenfalls ein halber Lockdown. Solange das „Primat der Wirtschaft“allem vorangeht, werden die Inzidenzen nicht zurückgehe­n. Dabei ist der Schaden für die Wirtschaft durch diesen Schwebezus­tand weit größer als der durch einen echten, aber klar befristete­n Lockdown. Zumal die Einbußen weitgehend aufgefange­n werden könnten, wenn die Bundesregi­erung endlich zum unbürokrat­ischem Schadensau­sgleich bereit wäre. So bleibt völlig unklar, was Kompetenzz­uwachs des Bundes bringen soll, solange in der Bundesregi­erung keine Bereitscha­ft zu Maßnahmen erkennbar ist, die tatsächlic­h einen Unterschie­d machen würden.

Michael Ecker, Ravensburg

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