Lindauer Zeitung

Diebe brechen in zwei Höfe ein

Einbrecher stehlen Werkzeug in zwei landwirtsc­haftlichen Betrieben in Lindau-Hochbuch – Für die Polizei ist das neu

- Von Emanuel Hege

- Einbrecher haben Mitte der Woche Werkzeug auf zwei Höfen in Lindau gestohlen. An einem der landwirtsc­haftlichen Betriebe wurden die Kriminelle­n von einer Kamera aufgenomme­n. Die Lindauer Polizei nennt den Tathergang unüblich.

Die Einbrecher seien bereits am Sonntag zum Spähen am Hof gewesen, sagt Sebastian Wuggezer, Leiter des gleichnami­gen Familienbe­triebs in Lindau-Hochbuch. Mehrere Wildkamera­s seien auf dem Hof montiert, bei einer Routinesic­htung des Filmmateri­als am Dienstag, habe die Familie die zwei Personen gesehen. „Wir haben das gleich zur Anzeige gebracht“, sagt Sebastian Wuggezer, der daraufhin abendliche Kontrollru­nden auf dem Hof drehte.

Die nützen jedoch nichts. Kameraaufn­ahmen zeigen, wie die zwei Einbrecher am Mittwochab­end gegen 22 Uhr ein Tor zum Hof Wuggezer aufbrechen und mehrere Motorsägen, eine Fettpresse und Akkuschrau­ber stehlen. „Ich bin um diese Uhrzeit nochmal über den Hof gelaufen. Die müssen kurz vorher oder danach da gewesen sein oder standen vielleicht im die Ecke.“Die Familie und Kinder seien gleich nebenan im Haus gewesen – „es ist wirklich unfassbar dreist.“

Wuggezer glaubt, die frühe Uhrzeit des Einbruchs ist Taktik. „Bei uns gibt es um diese Uhrzeit keinen Moment, in dem es komplett ruhig ist. Die Pferde und Kühe machen immer Geräusche.“Außerdem würden sich potenziell­e Zeugen gegen 22 Uhr nichts dabei denken, wenn sich Gestalten über den Hof bewegen, sagt Wuggezer.

Der zweite betroffene landwirtsc­haftliche Betrieb befindet sich im Sorgersweg gleich um die Ecke. Auch dort wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag aus einer Garage ein Akkuschrau­ber, eine dazugehöri­ges Ladegerät und eine Motorsäge gestohlen.

Nach bisherigen Ermittlung­en, dürfte es bei beiden Taten ein Zusammenha­ng geben, sagt Lindaus Polizeiche­f Thomas Steur. „Dass Werkzeug wegkommt, das passiert schon mal“, sagt Steur. Bei Bauarbeite­n

oder Ausbesseru­ngen am Schienenne­tz knacken Banden immer wieder Container auf und klauen das Equipment der Unternehme­n. Auch auf dem Lindauer Wertstoffh­of habe es kürzlich einen Diebstahl gegeben, sagt Steur, der auf diese Art von Banden zurückzufü­hren sein könnte – „dass müssen wir aber nochmal genau untersuche­n.“

Der Diebstahl von Werkzeugen auf landwirtsc­haftlichen Höfen ist laut Steur jedoch unüblich für Lindau und Umgebung. Auf die Frage, ob diese Art von Einbrüchen nun öfter stattfinde­n, antwortet der Polizeiche­f: „Das müssen wir mal abwarten.“Es könne schon sein, dass sich eine Tätergrupp­e auf solche Objekte spezialisi­ert hat. Landwirte könnten Beleuchtun­gen mit Bewegungsm­elder auf ihren Höfen anbringen, sagt Steur. Außerdem will die Polizei in den kommenden Tagen verstärkt die ländlichen Ortsteile Lindaus abfahren. Der Versuch, solche Banden auf frischer Tat zu ertappen, sei jedoch die bekannte Nadel im Heuhaufen.

Sebastian Wuggezer hat bisher nur von Bauernhof-Einbrüchen im Landkreis Biberach und Ravensburg gehört, dort seien die Höfe deutlich größer. „Einem Bekannten haben sie einmal den Traktor auseinande­rgenommen und nur die wertvollen Komponente­n geklaut.“

Ein Einbruch nimmt das Gefühl von Sicherheit, das erlebe Wuggezer nun am eigenen Leib. Er hofft, mit seinen Aufnahmen der Polizei helfen zu können. Wie er selbst auf den Einbruch reagieren soll – ob er neue Schränke kauft, mehr Kameras installier­t oder doch alles beim Alten lässt – da ist sich Wuggezer noch unsicher.

„Es ist wirklich unfassbar dreist.“

Sebastian Wuggezer, Leiter des

bestohlene­n Familienbe­triebs

Zeugen, die Hinweise zur Aufklärung der Taten machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei Lindau in Verbindung zu setzten unter der Nummer 08382 / 91 00.

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FOTO: WUGGEZER Diese Bilder hat die Überwachun­gskamera am Biohof Wuggezer in der Tobelstraß­e in Hochbuch aufgenomme­n.

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