Schädlinge sind oft unberechenbar
Vermutlich hegen einige Pflanzenbesitzer die Hoffnung, dass in diesem eisigen und schneereichen Winter viele kleine Plagegeister erfroren sind und unsere grünen Schützlinge deshalb ein entspannter Sommer erwartet. Das ist ein Irrtum. Insekten haben die unterschiedlichsten Mechanismen entwickelt, um sich gegen tiefe Minusgrade zu wappnen. Gefährlich wird ihnen eher Wischi-Waschi-Wetter wie mild-feuchte Winter. Denn dann haben Pilze Hochkonjunktur, welche die Krabbeltiere tödlich befallen. Die Insektenbrut schimmelt dann regelrecht vor sich hin. Auch Spätfröste raffen viele von ihnen dahin, weil sie sich bereits aus der Winterstarre gelöst haben und in ihrer fortgeschrittenen Entwicklung davon überrascht werden.
Wie sehr unsere Gartenpflanzen letztendlich unter Schädlingen zu leiden haben, ist schwierig vorherzusagen, da dies von vielen anderen Faktoren abhängt. So können sich bei warmen Temperaturen vom zeitigen Frühjahr bis weit in den Herbst mehrere Insektengenerationen entwickeln, was zu Massenvermehrungen führt.
Für Landwirtschaft und Gartenbau gibt es dazu ausgeklügelte Prognosemodelle, die möglichst viele Faktoren zu erfassen versuchen. Daraus leiten sich dann Behandlungsmaßnahmen ab, um die wirtschaftliche Existenz der Betriebe zu sichern. Und was gibt es für Hobbygärtner? Eher wenig. Manches Gartenjahr müssen wir einfach so hinnehmen, wie etwa einen regenreichen Sommer mit zahlreichen Schnecken oder lange Trockenphasen, die Zikaden und Spinnmilben begünstigen. Jedes Jahr hat seine Besonderheiten und zeigt uns immer wieder von Neuem, dass wir nur bedingt planen, geschweige denn die Gesetze der Natur kontrollieren können. Vielleicht lässt sich dieser Gedanke besser ertragen, wenn Sie es frei nach einem bekannten rheinischen Grundgesetz halten: Et kütt wie et kütt!
Tina Balke ist Pflanzenärztin. An sie wenden sich Garten- und Zimmerpflanzenbesitzer ebenso wie Profigärtner, die Probleme mit erkrankten Pflanzen oder Schädlingen haben und wissen wollen, wie sie diese wieder loswerden.
Die Diplom-Agraringenieurin und promovierte Phytomedizinerin bietet Pflanzensprechstunden online, Vorträge und in der Region Bodensee-Oberschwaben auch Gartenberatungen vor Ort an: www.die-pflanzenaerztin.de
Es qualmt und dampft, der dunkle kleine Raum ist erfüllt vom Lärm der Maschine, die an der Vorderseite ausspuckt, was der 30-jährige Ochieng an der Rückseite in einen Trichter hineinkippt. Der Kenianer ist voll bei der Sache. Das von ihm ausgeschüttete Gemisch aus kleingeraspelten Plastikteilchen und Sand verschwindet in dem dröhnenden Koloss und verwandelt sich darin bei Temperaturen bis zu 400 Grad Celsius zu einer heißen zähen Masse. Diese wird anschließend in einer Presse mit immenser Kraft in Form gepresst. „Upcycling“ist das Zauberwort, das wohl am besten beschreibt, was in dieser kleinen Werkstatt namens Gjenge Makers im Industrieviertel von Nairobi vor sich geht. Denn hier in einem Hinterhof an der Enterprise Road werden Pflastersteine aus Plastikabfällen hergestellt.
Plastikmüll gibt es hier – wie auch in anderen Ländern dieser Welt – reichlich. Mittlerweile sind Kleinstpartikel von Kunststoff auch in den entlegensten Ecken der Erde zu finden und bereits in der Nahrungskette des Menschen angekommen. Vor allem in Ländern, in denen es weder eine regelmäßige Müllabfuhr noch Mülltrennung gibt, werden die Plastikberge zum Problem. In Kenia wurden aus diesem Grund 2017 strengere Regeln für die Herstellung, Nutzung und Einfuhr von Kunststoffen in Kraft gesetzt. So sind beispielsweise Plastiktüten seitdem verboten.
Dennoch fallen allein in Kenias Hauptstadt mit ihren 4,4 Millionen Einwohnern täglich rund 500 Tonnen