Lindauer Zeitung

Hürden zur Fahrt nach Vorarlberg sind noch hoch

Die Fahrt über Grenze reizt immer mehr – Aber es gibt strenge Regeln bei Einreise und Rückkehr

- Von Simone Härtle und Michael Munkler

- Mal schnell rüber über die Grenze? Ist das jetzt wieder möglich? Oder nicht? Das fragen sich immer mehr Lindauer. Und erfahren bald: Die Hürden sind weiter hoch, auch wenn Vorarlberg die Corona-Modellregi­on mit den weitestgeh­enden Lockerunge­n ist. Nach wie vor warnt das deutsche Auswärtige Amt vor „nicht notwendige­n touristisc­hen Reisen“nach Österreich mit Ausnahmen der Exklaven Jungholz und Kleinwalse­rtal. Auch Vorarlberg und Tirol schätzen deutsche Behörden als „Risikogebi­ete“ein.

Wie sind die aktuellen Zahlen in Österreich?

Vorarlberg meldet am Sonntag eine Sieben-Tage Inzidenz von mehr als 160, in Tirol liegt sie fast bei 210, in ganz Österreich bei knapp unter 200. In Bayern waren es knapp 190. Auch im direkten Vergleich liegt die Sieben-Tage-Quote im Bezirk laut Landesregi­erung bei mehr als 190 und damit deutlich höher als im Landkreise­s Lindau, die laut RKI am Sonntag bei knapp 105 lag.

Gibt es Kontrollen an der Grenze?

Regelmäßig­e und strikte Kontrollen gibt es nicht. Aber Beamte der bayerische­n Grenzpoliz­ei seien in einem 30-Kilometer-Streifen entlang der Grenze zu Vorarlberg und Tirol aktiv, sagt Polizeispr­echer Holger Stabik. Seitdem das Bundesland Tirol nicht mehr als Corona-Mutationsg­ebiet eingestuft wird, kontrollie­rt die Bundespoli­zei auch dort die Grenzen nicht mehr lückenlos. Allerdings gibt es immer wieder Kontrollen, so wie am Freitag beispielsw­eise am Übergang Füssen-Ziegelwies.

Was ist bei der Einreise nach Österreich zu beachten?

Laut Auswärtige­m Amt muss man sich vor der Einreise nach Österreich elektronis­ch registrier­en und die Bestätigun­g ausgedruck­t oder auf einem mobilen Gerät vorweisen können. Zudem muss ein aktuelles, negatives Testergebn­is vorgelegt werden. Darüber hinaus ist bis Ende Mai grundsätzl­ich eine zehntägige Quarantäne erforderli­ch, die frühestens nach zehn Tagen durch Vorlage eines aktuellen negativen Testergebn­isses beendet werden kann.

Wie sieht es mit einem Transit durch die Alpenrepub­lik aus?

Eine Durchreise ohne Zwischenst­opp ist möglich. Dafür benötigt man keine elektronis­che Registrier­ung

und keinen Testnachwe­is.

Was ist in Österreich zu beachten?

Es gilt im ganzen eine Ausgangssp­erre von 20 bis 6 Uhr. Touristisc­he Übernachtu­ngen in Hotels oder Pensionen sind verboten. In Vorarlberg gibt es etwas weiter gehende Lockerunge­n. Unter Auflagen darf die Gastronomi­e dort wieder Gäste bedienen, sogar Veranstalt­ungen können wieder stattfinde­n – unter strengen Vorgaben. Das Interesse an der Modellregi­on Vorarlberg in Sachen Corona-Pandemie ist österreich­weit groß.

Was ist bei der Wiedereinr­eise nach Deutschlan­d zu beachten?

Einreisend­e müssen der zuständige­n Kreisverwa­ltungsbehö­rde unverzügli­ch einen negativen Test vorlegen, zudem muss die Einreise angemeldet werden, auch eine 10-tätige Quarantäne ist vorgesehen. Von dieser ausgenomme­n sind beispielsw­eise Grenzpendl­er.

Was gilt für Grenzpendl­er?

Grenzpendl­er unterliege­n in Bayern nicht mehr der Testpflich­t. Bei der Einreise nach Österreich müssen die Pendler laut dortigem Sozialmini­sterium aber einen Test vorzeigen, der nicht älter als sieben Tage ist.

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ARCHIVFOTO: CF Noch immer ist die Einreise nach Vorarlberg zum Einkaufen, Tanken oder Essen gehen eigentlich nicht möglich. Es gibt aber kaum Kontrollen.

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