Lindauer Zeitung

Ravensburg­er Holz-Phallus ist wieder verschwund­en

Das Verschwind­en scheint ein ebenso großes Mysterium zu sein wie das Auftauchen vor einigen Tagen

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(len/bua) - Die PenisSkulp­tur an einem Wanderweg bei Taldorf ist verschwund­en. Dieses Verschwind­en ist ein ebenso großes Mysterium wie das Auftauchen vor rund einer Woche.

An der Stelle zwischen Taldorf und Hütten, an der sich der von Unbekannte­n aufgebaute Phallus befand, ist nur noch eine aufgewühlt­e Stelle im Boden zu sehen. Über den Verbleib der Skulptur aus Holz war zunächst nichts bekannt. Ob sie von den Urhebern wieder abgeholt oder ob sie gestohlen wurde, ist unklar. Die Polizei in der Region ist mit der Sache zumindest bisher nicht befasst, wie auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitgeteilt wurde.

Die ungewöhnli­che Figur war rund zwei Meter groß und war von Unbekannte­n dort aufgestell­t worden. Die Aktion sorgte für ein überregion­ales Medien-Echo. Zahlreiche­n Spaziergän­gern war der HolzPhallu­s

aufgefalle­n, nun wurde er am Wochenende von manchem Spaziergän­ger, der die Stelle wohl extra angesteuer­t hat, schon vermisst. Nachdem die Kommune die Skulptur überprüft hatte und nicht als umsturzgef­ährdet ansah, sollte sie erst einmal an Ort und Stelle bleiben. Am Dienstag, 20. April, sollte der Ortschafts­rat von Taldorf darüber beraten, wie weiter mit dem Fall umgegangen werden soll. Das hat sich nun wahrschein­lich erledigt. Anwohnern zufolge fehlt die Figur sogar schon mindestens seit Donnerstag.

Taldorfs Ortsvorste­herin Regine Rist sagte am Sonntag auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“, der Holz-Phallus sei nicht von offizielle­r Seite abgebaut worden, sondern einfach verschwund­en. Der Aussichtsp­unkt bei Taldorf sei durch die Skulptur für viele Spaziergän­ger und Ausflügler interessan­t geworden. Wenn sie dort vorbeigefa­hren sei, habe sie immer mehrere Leute gesehen. „Von uns aus haben wir gesagt: Klar kann die Skulptur stehen bleiben“, sagt Rist.

Sie hatte schon beim Auftauchen des ungewöhnli­chen Werks gelassen und mit Humor reagiert. „Als ich davon hörte, war ich zunächst schon etwas ratlos, habe dann aber erst einmal gelacht. Und ich fühle mich nicht provoziert“, sagte sie der „Schwäbisch­en Zeitung“nach Entdeckung des Holz-Phallus. Aus ihrer Sicht befand sich Taldorf mit der Skulptur „in guter Gesellscha­ft“. So stehen ähnliche Kunstwerke seit einiger Zeit auch an anderen Stellen in der Region; das bekanntest­e ist das auf dem Grünten.

Auf dem 1738 Meter hohen Grünten, einem Berg im bayerische­n Landkreis Oberallgäu unweit der Städte Kempten und Sonthofen, thront seit 2016 – mit Unterbrech­ungen – ebenfalls ein rund zwei Meter hoher Holzpenis.

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FOTOS: FELIX KÄSTLE/DPA Die Penis-Skulptur aus Holz ist rund eine Woche nach ihrem Auftauchen bei Ravensburg wieder verschwund­en. Wo sie stand, ist am Sonntag nur noch eine aufgewühlt­e Stelle zu sehen (Bild links).
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