Lindau: Schachener Straße wird zur Fahrradstraße
Großes Interesse an Informationsspaziergang
(lz) - In Lindau wird es künftig eine weitere Fahrradstraße geben: Konkret geht es um den Ausbau der Schachener Straße zwischen Badstraße und Villa Alwind. Geplant wird im Rahmen eines Förderprojektes. Die geplante Fahrradstraße geht zurück auf das Nahmobilitätskonzept, das die Stadt Lindau im Jahr 2019 gemeinsam mit Lindauer Bürgern erarbeitet hat. Ziel sei laut städtischer Pressemitteilung die Freizeitund die Alltagsmobilität im Stadtgebiet zu fördern und so den Radverkehrsanteil zu erhöhen.
Pius Hummler, Abteilungsleiter GT-Projekte, nutzt dieses Projekt, um in der Bürgerbeteiligung neue Wege zu gehen. Bereits vor der Planung der Fahrradstraße hatte er gemeinsam mit dem verantwortlichen Planungsbüro Anrainerinnen und Anrainer zu einem Informationsspaziergang eingeladen. Bei diesem Spaziergang sollten die Betroffenen über die Idee und den aktuellen Stand des Projektes informiert werden. Auch sollten bei dieser Gelegenheit vor Ort Gedanken, Hinweise und Befürchtungen gesammelt werden, um diese dann in der Planung berücksichtigen zu können.
Dass dies der richtige Schritt sei, habe das große Interesse am Informationsspaziergang gezeigt, so die Mitteilung weiter. Um alle Interessenten unter Berücksichtigung der Corona-Hygiene-Maßnahmen mitnehmen zu können, wurden kurzerhand zwei Spaziergänge organisiert. Neben Pius Hummler nahmen auch Gerhard Engstler vom Planungsbüro Besch und Partner sowie Stadtrat Marc Hübler teil.
Während des Spaziergangs wurde nicht nur das Konzept der Fahrradstraße erläutert, sondern auch Fragen beantwortet und Hinweise aufgenommen. So hatten einige Bewohner Sorge, dass Besucher,
Pius Hummler, Abteilungsleiter GT-Projekte
Kunden oder Zulieferer die Schachener Straße künftig nicht mehr benützen dürfen. Geplant ist jedoch, dass die Erreichbarkeit durch eine entsprechende Beschilderung immer gewährleistet sein wird.
Die Gestaltung der Fahrradstraße umfasst eine sechs Meter breite Fahrradstraße und einen etwa zwei bis drei Meter breiten Gehweg sowie Gestaltungselemente zur Verkehrsführung. Dies soll sicherstellen, dass Fußgänger vor den Fahrradfahrern sicher sind. Für die gesamte Strecke der Fahrradstraße gilt eine Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern, auch für Radfahrer. Dadurch wird der motorisierte Verkehr kaum behindert.
Auf der Fahrradstraße selbst werde es keine Parkplätze geben, schreibt die Stadtverwaltung. Es sind jedoch Parkplätze neben der Fahrbahn möglich. Ob diese als Anwohnerparkplätze ausgewiesen werden können, wird noch rechtlich geprüft. Außerdem wurden Ideen wie die Änderung der Linienführung der Buslinie 4 oder die Einbahnstraßenführung von Alwindstraße und Lindenhofweg diskutiert.
Der Abteilungsleiter Pius Hummler fasst die Erfahrung aus diesem Informationsspaziergang so zusammen: „Dieser Spaziergang war für mich etwas Neues und sehr informativ. Wir haben einige Hinweise bekommen, die von uns nun überprüft und gegebenenfalls in der weiteren Planung berücksichtigt werden können.“
Und auch Verkehrsplaner Gerhard Engstler meint: „Es war eine offene und positive Atmosphäre. Wir wollen, dass Planung und Umbau vor allem den Anwohnerinnen und Anwohnern zugutekommen.“
In den kommenden Monaten werde an der konkreten Planung gearbeitet. Die gesammelten Hinweise der Teilnehmer am Spaziergang würden dann auch geprüft und wenn möglich berücksichtigt, versichert die Stadtverwaltung. Im Sommer werden die Pläne den Anrainern dann vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
„Wir wollen, dass Planung und Umbau
vor allem den Anwohnerinnen und
Anwohnern zugutekommen.“