Neue Ökoförderung für Häuser
Auf welche Zuschüsse Bauherren zählen können und worauf sie dabei achten müssen
- Energieeffizientes Bauen und Umbauen nützt nicht nur der Umwelt, es lohnt sich meist auch für die Bewohner. Schließlich verteuert die Kohlendioxid-Steuer das Heizen zusätzlich. Umso wichtiger ist es, über die anstehenden Änderungen in der Förderung Bescheid zu wissen: Ab Juli gibt es neue Programme. Die Regierung fasst unter anderem die Kredite der Förderbank KfW in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammen.
Es gibt die neue BEG-Förderung fast durchweg in zwei Varianten: als direkten Zuschuss, den die Bauherren nicht zurückzahlen müssen, und als Zuschuss zur Tilgung eines Kredits. Wichtig: Die Entscheidung für die Förderung muss vor Baubeginn erfolgen. Es gibt sowohl Mittel für den Neubau als auch für die energetische Sanierung. Auch wenn die bisherigen Programme jetzt durch die Bundesregierung neu sortiert werden, sind weiterhin die Förderbank KfW und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) für die Vergabe zuständig. Der genaue Zuschnitt der Zuständigkeiten soll sich dabei im kommenden Jahr noch einmal ändern, um die Sache für die Bürger übersichtlicher zu machen.
Ab Juli gibt es zunächst von der KfW für den Neubau je nach Effizienzhausklasse einen Tilgungszuschuss von 15 bis 25 Prozent des Kreditbetrags. Die Alternative ist ein direkter Zuschuss zwischen 18 000 und 37 500 Euro. Wer schon ein Haus oder eine Wohnung hat und eine Aufwertung plant, erhält von der KfW einen Tilgungszuschuss bis zur
Hälfte des Kreditbetrags oder einen direkten Zuschuss zwischen 30 000 und 75 000 Euro je Wohnung. Wie viel genau, hängt auch hier davon ab, wie energieeffizient das Ergebnis sein wird. Es gibt noch einmal etwas obendrauf, wenn die Bauenden Energieeffizienz-Fachleute in die Planung einbeziehen.
Das Bafa ist für die kleinteiligeren Vorhaben zuständig. Dazu gehören Einzelmaßnahmen wie Wärmedämmung oder Brennwertheizungen. Die Hausbesitzer sollten sich darüber im Klaren sein, dass nur noch Heizungsformen unter Einbeziehung erneuerbarer Energien gefördert werden. Der Umstieg muss also schon auf Solarthermie oder Biomasse erfolgen. Für den Einbau einer Gasheizung statt Öl gibt es kein Geld mehr, schließlich nutzt auch diese fossile Brennstoffe und stößt CO2 aus. Generell gilt für die BEG: Die gesetzlichen Standards müssen übertroffen werden, damit es überhaupt Förderung gibt.
Die Wahl eines Barzuschusses statt der Tilgungsförderung hat für diejenigen einen großen Vorteil, die nur eine einzelne Änderung vorhaben. Die KfW vergibt die Kredite nicht selbst an die Endnutzer, sondern verlässt sich auf normale Banken, um die Vergabe abzuwickeln. Oft ist die Kreditsumme jedoch zu klein für die durchleitenden Banken. Versuche von Finanztest haben gezeigt, dass die meisten Banken in der Praxis erst ab einer Mindestsumme von beispielsweise 25 000 Euro tätig werden und die Anfrage darunter ablehnen. Den Zuschuss, den die Hausbesitzer ab Juli wählen können, gibt es dagegen ohne Umweg direkt von der KFW.