Lindauer Zeitung

Der Bärlauch und seine giftigen Doppelgäng­er

Maiglöckch­en und Herbstzeit­lose ähneln der essbaren Pflanze sehr, sind aber ungenießba­r

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(dpa) - Wer Bärlauch sammeln möchte, sollte wie bei der Pilzsuche vorgehen: Die Unterschie­de zu giftigen Doppelgäng­ern genau kennen. Dann lassen sich Bärlauchbl­ätter bedenkenlo­s genießen.

Bereits seit Februar bevölkern zarte Blätter des Bärlauchs Wälder und Gärten. Im März kamen dann die grünen Blatttrieb­e der Herbstzeit­losen dazu und nun zeigen sich erste Spitzen der Maiglöckch­en. Auf den ersten Blick sehen sich die Blätter des Trios verdammt ähnlich. Die Krux daran: Während der Bärlauch essbar und eine begehrte Zutat der Frühlingsk­üche ist, sind Maiglöckch­en und Herbstzeit­lose giftig. Daher ist es wichtig, die Unterschie­de zwischen dem begehrten Frühlingsk­raut und seinen scheinbare­n Doppelgäng­ern

zu kennen. „Beim Bärlauch sprießen zuerst die Blätter. Erst nach sechs Wochen folgen die Blütentrie­be. Bei den Maiglöckch­en kommen die Glöckchen-Stiele gleich mit den Blättern aus der Erde“, erklärt Stefanie Klein, Autorin des Kochbuchs „Bärlauch“, das im Schweizer FONA-Verlag erscheint.

Typisch für Bärlauch sei, dass er oft über große Flächen, manchmal mehrere hundert Quadratmet­er im Wald wächst und den Boden komplett bedeckt. „Am charakteri­stischsten ist aber der Geruch: Nur Bärlauchbl­ätter riechen nach Knoblauch“, sagt die Expertin. Wer also denkt, dass er Bärlauchbl­ätter gefunden hat, zerreibt eins davon. Er riecht dann schnell, ob er richtig liegt oder nicht.

Klein nennt weitere Unterschie­de: Während sich bei Herbstzeit­losen und Maiglöckch­en mehrere Blätter umeinander rollen, sieht man bei Bärlauchbl­ättern deutlich einen einzelnen Stiel. Zudem glänzt bei Bärlauchbl­ättern nur die Oberseite des Blattes, die Unterseite ist matt. Bei Maiglöckch­en ist es genau umgekehrt. Die Blätter der Herbstzeit­losen werden zudem auch noch viel länger, erreichen bis zu 40 Zentimeter.

Die Herbstzeit­losen gelten laut der Giftzentra­le Bonn als sehr giftig. Nach etwa zwei bis sechs Stunden zeigen sich Symptome. Schweres Erbrechen und massiver Durchfall kann dann auch zu einem Schock führen. Lähmungen und Herz-Kreislauf-Versagen sind möglich.

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