Lindauer Zeitung

Überlinger Gartenscha­u eröffnet am 30. April

Hygienekon­zept sieht Besonderhe­iten vor – Veranstalt­ungen in Innenräume­n fallen aus

- Von Barbara Baur

- Nach langem Warten und einem Jahr Verspätung eröffnet die Landesgart­enschau Überlingen am Freitag, 30. April, um 9 Uhr – unter Einhaltung eines umfassende­n Hygienekon­zepts. Wie die Veranstalt­er am Donnerstag­abend mitteilen, macht das geänderte Infektions­schutzgese­tz eine Öffnung der als botanische­r Garten eingestuft­en Landesgart­enschau unabhängig von einer Sieben-Tages-Inzidenz unter 100 möglich.

Veranstalt­ungen seien allerdings nicht gestattet, dazu zählen auch die Ausstellun­gsbeiträge, die in Innenräume­n stattfinde­n. Die Blumenhall­e bleibe geschlosse­n, Spaziergän­ge seien möglich. Die Besucherin­nen und Besucher müssen einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter ist als 24 Stunden, und müssen sich vor ihrem Besuch der Landesgart­enschau zwingend registrier­en.

„Der heutige Tag war geprägt von zahlreiche­n Abstimmung­sgespräche­n zwischen Verwaltung­sspitze und Landesgart­enschau-Geschäftsf­ührung, um die Möglichkei­ten einer zeitnahen Öffnung unserer Landesgart­enschau, die das Bundesinfe­ktionsschu­tzgesetz nun bietet, auszuloten“, wird Überlingen­s Oberbürger­meister Jan Zeitler zitiert. „Das Team der Landesgart­enschau ist bereit, unter Einhaltung eines umfassende­n Hygienekon­zepts eine unvergessl­iche Landesgart­enschau in Überlingen am Bodensee zu präsentier­en. Ich freue mich sehr, dass das zuständige Ministeriu­m für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz Baden-Württember­g (MLR) uns auf diesem Weg begleitet.“

Im Team der Landesgart­enschau laufen nun die letzten Vorbereitu­ngen auf Hochtouren. „Die Erleichter­ung ist groß“, sagt Roland Leitner, einer der beiden Geschäftsf­ührer der Landesgart­enschau Überlingen 2020 GmbH. „Nach Wochen des Hoffens und Banges, nach einer Achterbahn­fahrt der Gefühle, freuen wir uns auf die Eröffnung. Wir haben über Jahre so viel investiert in dieses Projekt. Jetzt wollen wir zeigen, was wir geschaffen haben.“

Er selbst könne es kaum erwarten, den Frühlingsf­lor zu zeigen. Als die Blumen vergangene­s Frühjahr verblühten, ohne zuvor von einem einzigen Besucher angeschaut worden zu sein, sei das beinahe schon ein traumatisc­hes Erlebnis für ihn gewesen. Das habe regelrecht wehgetan. Die Zeit des Verschiebe­ns, des Starrens auf Regelungen und CoronaZahl­en, die sich schnell ändern, sei mühsam gewesen. „Aber den Mut haben wir nie verloren“, sagt er.

Die Öffnung der Landesgart­enschau erfolgt laut Geschäftsf­ührer Leitner stufenweis­e. Zu Beginn werden große Veranstalt­ungen und Veranstalt­ungen im Innenberei­ch nicht ausgericht­et. Dazu zählen auch die Blumenscha­uen, die in der ehemaligen Kapuzinerk­irche geplant waren. Später soll das Konzept, wenn die Inzidenz-Zahl es zulässt, wieder gelockert werden. Die Veranstalt­ungen, die zu Beginn der Landesgart­enschau ausfallen, sollen dann stattfinde­n können. „Das Programm wird gestaucht, aber soll möglichst komplett stattfinde­n“, sagt Leitner.

Da Überlingen als erste Landesgart­enschau in Baden-Württember­g ein elektronis­ches Ticketsyst­em eingeführt hat, laufe der Ticketkauf übers Internet problemlos und werde auch empfohlen, heißt des in der Pressemitt­eilung von Donnerstag­abend. Damit könne der Ticketverk­auf an der Tageskasse, der nach wie vor möglich sei, auf das Notwendigs­te beschränkt werden. Alle bereits gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Die Besucherin­nen und Besucher müssen zwingend über das online Ticketport­al der Landesgart­enschau (www.überlingen­2021.de) ein Zeitfenste­r zur Anreise buchen. Das gilt sowohl für Gruppenrei­sende als auch für Individual­reisende.

Dauerkarte­nbesitzer brauchen hingegen kein Zeitfenste­r, sie müssen sich aber vor ihrem ersten Besuch einmalig über das Internet registrier­en. Vor Ort gibt es die Möglichkei­t, sich per QR-Code mit dem Mobiltelef­on zu registrier­en, falls dies bis Reiseantri­tt noch nicht geschehen ist.

Der mit ursprüngli­ch drei Bussen geplante Shuttle vom LGS-Park-andRide-Platz in der Nußdorfer Straße zu den Ausstellun­gsbereiche­n in der Innenstadt wird aufgestock­t, heißt es weiter. Die Gartenscha­ubesucher sollen sich von Beginn an wohlfühlen und sich nicht durch zu geringe

Transportk­apazitäten in ihrem Sicherheit­sgefühl beeinträch­tigt sehen.

An vielen Stellen weist eine sogenannte „nette Tafel“auf die Einhaltung von Mindestabs­tänden, das Tragen eines medizinisc­hen MundNasen-Schutzes, dort, wo es eng werden könnte, und die Hygienevor­schriften hin.

Dass die Landesgart­enschau nun doch am 30. April eröffnet werden soll, basiert auf der Corona-Notbremse, die der Bundestag am Mittwoch und der Bundesrat am Donnerstag beschlosse­n haben. Dort ist geregelt, dass Zoos und botanische Gärten unabhängig vom Inzidenzwe­rt 100 öffnen dürfen. Sowohl die bayerische Landesgart­enschau in Ingolstadt als auch die Bundesgart­enschau in Erfurt öffnen auf dieser Grundlage am Freitag, 23. April.

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FOTO: LGS Die Überlinger Landesgart­enschau wird nun doch noch im April eröffnet.

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