Egoistische Politiker und ausufernder Bürokratismus
Zum Corona-Management auf Bundesebene und im Landkreis Lindau: Ich bin von unseren politischen Verantwortlichen enttäuscht, und ich bin zornig. Ich bin 64 Jahre alt und pensionierter Beamter. Ich war 43 Jahre im aktiven Dienst, 24 Jahre im Personalrat und sehr viele Jahre in der Gewerkschaft aktiv. Nebenher übte ich noch Ehrenämter in verschiedenen Vereinen aus und bin seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich als Betreuer tätig. Ich denke, ich habe mich, wie viele andere Mitbürger auch, in die Gesellschaft eingebracht. Was ich gelernt habe ist, dass man immer Kompromisse eingehen muss, um etwas zu erreichen. Dieser Erkenntnis scheint sich ein Großteil unserer Politiker zu verweigern.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies einem egoistischen, an den bevorstehenden Wahlen orientierten Denken geschuldet ist. Zornig macht mich auch der ausufernde Bürokratismus. Beides nicht zum Wohle der Bürger.
Dass dies nicht so sein muss, kann man hier im Landkreis Lindau gut beobachten. Egal ob in der Evangelischen Hospitalstiftung bei meiner
Betreuungstätigkeit oder in der Zeit, die meine Familie in Quarantäne verbrachte, und jetzt bei den Impfungen, durfte ich mit Freude erleben, dass alle Mitarbeiter des Landratsamtes Lindau, des Gesundheitsamtes, des Testzentrums, der zentralen Impfstelle immer sehr freundlich und hilfsbereit waren. In der Zeit der Quarantäne hatten wir durch die täglichen Anrufe nie den Eindruck von Kontrolle, im Gegenteil: Wir fühlten uns gut betreut und beraten.
Der Ablauf im Corona-Testzentrum und bei den Impfungen selbst ist hervorragend organisiert. Die Benachrichtigungen erfolgen per Handy, per Festnetzanruf und/oder per E-Mail. Ich möchte deshalb ausdrücklich allen Mitarbeitern der Evangelischen Hospitalstiftung, des Gesundheitsamtes Lindau, der zentralen Impfstelle Kempten, den Mitarbeiterinnen der Lindauer Arztpraxen, den Impfärzten, aber auch allen Menschen, die derzeit dazu beitragen, dass wir diese Pandemie überstehen, meine Hochachtung und meinen Dank aussprechen.
Eugen Schuhmann,
Lindau