Lindauer Zeitung

Die DFL bremst zweistufig

Quarantäne-Trainingsl­ager mit Vorlauf soll Saison retten

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(SID) - Mit Macht gegen den Saisonabbr­uch, die Quarantäne-Trainingsl­ager kommen: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat im Kampf gegen die Virusmutan­te die „Bundesliga-Notbremse“gezogen und schottet ihre Clubs ab. Ab dem 12. Mai gehen alle 36 Vereine aus Bundesliga und 2. Liga für die letzten beiden Spieltage in Isolation, um den GAU eines Abbruchs zu verhindern. Nach dem CoronaScho­ck bei Hertha BSC hatte sich dieser Schritt abgezeichn­et.

Durch die zweistufig­e und verpflicht­ende Maßnahme soll sichergest­ellt werden, dass die Saison bis zum 22. (1. Liga) beziehungs­weise 23. Mai (2. Liga) beendet werden kann. Vor dem Bezug der Trainingsl­ager sollen sich Spieler und Betreuer vom 3. Mai an in eine „Quasi-Quarantäne“begeben, die laut DFL der „Kontaktred­uzierung sowie einer weiteren Minimierun­g des Infektions­risikos“diene. Die betreffend­en Personen dürfen sich „ausschließ­lich im häuslichen Umfeld oder auf dem Trainingsg­elände beziehungs­weise im Stadion“aufhalten.

Für den Zutritt zum Trainingsl­ager benötigt jede Person einen maximal 24 Stunden alten negativen PCRTest. Persönlich­er Kontakt ist nur innerhalb der Blase erlaubt. Sollte jemand die Bubble „aufgrund besonderer berufliche­r Verpflicht­ungen“verlassen müssen, ist eine Rückkehr nur „unter Umsetzung von weiteren Schutzmaßn­ahmen“gestattet. Zu diesen gehört unter anderem ein „negativer Antigen-Schnelltes­t unmittelba­r vor der Rückkehr“.

Rekordmeis­ter Bayern München äußerte sich zustimmend zu den DFL-Plänen: „Damit wird eine weitere wichtige Voraussetz­ung geschaffen, um die Durchführu­ng des Spielbetri­ebs der Ersten und Zweiten Liga abzusicher­n. Die Gesundheit muss immer an oberster Stelle stehen“, sagte der stellvertr­etende Vorstandsv­orsitzende Jan-Christian Dreesen. Auch Trainer Christian Streich vom SC Freiburg hielt die Entscheidu­ng für „vernünftig und richtig“.

Die Trainingsl­ager waren länger schon als Maßnahme gegen die Corona-Mutationen und mögliche Spielabsag­en in Erwägung gezogen, dann aber doch zunächst verworfen worden. In der 2. und 3. Liga waren jüngst Holstein Kiel, der SV Sandhausen, der Karlsruher SC oder Dynamo Dresden geschlosse­n in Quarantäne geschickt worden. Neue Dynamik erhielt das Thema Teamisolat­ion nun aber am vergangene­n Donnerstag, als Hertha BSC als erster Bundesligi­st nach mehreren Corona-Fällen für 14 Tage aus dem Rennen genommen wurde. Hertha muss nach Ende der Quarantäne, die mindestens bis zum 29. April geht, im Mai sechs Ligaspiele binnen 20 Tagen absolviere­n. Noch mehr CoronaFäll­e würden aber wohl auch diesen ambitionie­rten Zeitplan sprengen, weshalb die Trainingsl­ager nun das Mittel der Wahl sind.

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