Radwegenetz soll bis Niederstaufen reichen
Gemeinderat macht den Lückenschluss von Zuschüssen abhängig
(rue) - Die Gemeinde Sigmarszell will ihr Radwegenetz zwischen Schlachters und Niederstaufen weiter ausbauen. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits Radwege im Bereich Dornach mit einer Brücke über die Leiblach und einer Serpentinenstraße bis hinauf zum Ortsteil Burgstall gebaut worden sind, soll es jetzt um den Lückenschluss zwischen Burgstall und Niederstaufen gehen.
Entlang der schmalen Ortsverbindungsstraße zwischen Burgstall und der Einmündung in die Staatsstraße 2002 ist zwar kein separater Radweg geplant, wohl aber ab dieser Einmündung bis nach Niederstaufen. Dort soll am Ortseingang zudem eine Querungshilfe geschaffen werden. Eine Arbeitsgruppe hatte sich im Vorfeld Gedanken über verschiedene Trassen gemacht und diese Variante für sinnvoll erachtet, berichtete Bürgermeister Jörg Agthe in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.
Er sieht gute Chancen, dass die Gemeinde für diesen Streckenabschnitt in das Förderprogramm „Kommunale Sonderbaulast“aufgenommen wird. Dies würde einen Zuschuss von 70 Prozent bedeuten. Die Kostenschätzung für den Radweg mit Querungshilfe beläuft sich auf rund 400 000 Euro. Vorbehaltlich einer staatlichen Förderung beschlossen die Gemeinderäte diesen Lückenschluss. Die für den Zuschussantrag erforderlichen Planunterlagen
wollen sie von einem qualifizierten Ingenieurbüro anfertigen lassen.
Als knifflig erwies sich in der Ratssitzung ein weiterer Aspekt: Im Raum stand die Frage, ob dieser Radweg zusätzlich ein kurzes Stück in umgekehrter Richtung weitergeführt werden soll, also ab der Einmündung Burgstall bis zur KinbachKreuzung (Einmündung der Staatsstraße
in die B 308). Die Räte waren in dieser Frage hin und her gerissen. Weil hier das Gelände auf beiden Seiten der Staatsstraße in einen Tobel abfällt, müsste für den Radweg eine Brücke gebaut werden. Sie würde voraussichtlich weitere 100 000 Euro kosten. Einige Gemeinderäte befürchten jedoch, dass ein Sicherheitsrisiko entsteht, wenn Radfahrer hier hangabwärts sausen und direkt auf die B308 treffen. Ein weiterer Einwand war, dass der Radweg auf österreichischer Seite gar nicht fortgesetzt werde könne.
Im Laufe der Diskussion kam deshalb die Frage auf, ob es möglich wäre, an dieser Stelle der B 308 einen Kreisverkehr zu errichten. Diese Idee fanden einige Gemeinderäte recht verlockend. Bürgermeister Agthe gab aber zu bedenken, dass ein Kreisverkehr „immense Kosten“verursachen würde. Schließlich stellte das Gremium die Entscheidung über die Radwegverlängerung bis zur Kinbach-Kreuzung zurück und beauftragten den Bürgermeister, mit dem Straßenbauamt zu klären, welche Optionen hier denkbar sind.