Aktionstage „Girls’ Day & Boys Day“
Warum die Veranstaltung gerade in Corona-Zeiten so wichtig ist
- Die Zahl weiblicher Auszubildenden in klassischen Männerberufen steigt. Doch es ist noch Luft nach oben, sagt der IHK-Ausbildungsexperte. Als Mädchen Industriemechanikerin werden oder als Junge im Hotelfach eine Ausbildung starten – warum eigentlich nicht?
Die Zahlen der IHK Schwaben belegen, dass sich Schulabgänger bei der Berufswahl immer weniger von klassischen Geschlechterrollen leiten lassen. „Längst sind Frauen in technischen oder gewerblichen Berufen keine Seltenheit mehr. Ebenso interessieren sich auch Männer verstärkt für Berufe jenseits von Rollenklischees“, berichtet Dr. Christian Fischer, Leiter des Fachbereichs Berufliche Bildung bei der IHK Schwaben. Dazu beigetragen haben auch die bundesweiten Aktionstage „Girls‘ Day & Boys‘ Day“, die am 22.
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April stattfand.
Auch im Bereich der IHK Schwaben nahmen zahlreiche Unternehmen am „Girls‘ Day & Boys‘ Day“teil. Ziel war es, den Jungen und Mädchen schon ab der 5. Klasse Berufe näher zu bringen, die sie selbst möglicherweise gar nicht in Betracht ziehen – weil sie sie nicht kennen, für „Jungs- oder Mädchenberufen“halten oder ihnen im persönlichen Umfeld schlichtweg die Vorbilder fehlen. Das soll sich ändern. Wegen der Corona-Krise fanden die Angebote im Rahmen des „Girls‘ & Boys‘ Day“in diesem Jahr ausschließlich digital statt. Unternehmen stellten ihre Berufsbilder in den Klassen virtuell vor. „Vor allem die Mädchen konnten sich so untereinander und unterstützt durch weibliche Vorbilder über diverse Berufsbilder austauschen, die in ihren Köpfen vielleicht noch eher männlich geprägt sind“, berichtet Fischer. Ergänzend gab es ein großes digitales Live-Event mit Impulsen, Interviews und Diskussionsrunden.
Die Unternehmen schätzen die Initiative des „Girls‘ & Boys‘ Day“. „Diversität hat in den Unternehmen heute einen hohen Stellenwert. Schließlich ist es für viele Betriebe ein absoluter Mehrwert, wenn unter ihren Beschäftigten verschiedene Talente und Kompetenzen vertreten sind – ganz unabhängig von deren Geschlecht“, erläutert Fischer. Was allerdings häufig fehlte, waren vor allem im technischen Bereich qualifizierte weibliche Nachwuchskräfte. In den vergangenen Jahren hat sich hier einiges getan, berichtet der Ausbildungsexperte der IHK. „Das Interesse der jungen Mädchen an diesen Berufen ist gewachsen.“