Lindauer Zeitung

Die Insel muss lebendig bleiben

- Zu „Initiative will Rahmenplan für Hintere Insel stoppen“(14. April): Martina Heise, Lindau

Die neue Bürgerinit­iative Hintere Insel möchte die Bebauung der Hinteren Insel verhindern und stellt den Rahmenplan insgesamt infrage. Nicht nur, dass dieser Rahmenplan in fünf Jahren unter großer Beteiligun­g Lindauer BürgerInne­n entwickelt wurde und eine große Summe gekostet hat, er wurde auch vom Stadtrat mehrheitli­ch beschlosse­n und hat somit Gültigkeit. Doch nun sitzen neue Köpfe im Gremium und versuchen, den ganzen Prozess von vorn aufzurolle­n!

Vor allem das Argument „Naherholun­gsgebiet“ist reichlich überzogen. Lindau hat nicht nur auf der Insel zahlreiche Flächen mit freiem Seezugang. Auch entlang der Ladestraße bis zum Campingpla­tzgang finden Lindauer und Lindauerin­nen ebenso wie zahlreiche Gäste aus der Region Möglichkei­ten, um den See zu genießen. Und auch der Rahmenplan selbst sieht Erholungsf­lächen vor, sodass nach der Gartenscha­u nicht nur der Luitpoldpa­rk, sondern auch der neue Bürgerpark Erholungss­uchenden Freiraum bietet. Die Lindauer Insel bietet dagegen kaum Platz zur Weiterentw­icklung, und mit der Bebauung des ehemaligen Parkplatze­s hat die Stadt die einmalige Chance, das bestehende Altstadten­semble nach und nach in die Zukunft zu erweitern. Nur wenn es gelingt, ohne Spekulatio­nsgewinne bezahlbare­n Wohnraum für Menschen verschiede­nen Alters in unterschie­dlichen Lebenssitu­ationen zu schaffen, entsteht ein lebendiges Quartier. Und nur so wird die Insel als Ganzes ein lebendiger Ort bleiben. Andernfall­s droht sie mit Zweit- und Ferienwohn­ungen zur Museumssta­dt für Touristen zu werden!

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