Lindauer Zeitung

Eichhörnch­en gesucht

Bürgerfors­cher zählen seit einem Jahr die flinken Kletterer

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(lz) - Wo leben mehr Eichhörnch­en – im Wald oder in der Stadt? So genau weiß das niemand. Der BUND Naturschut­z will das mit Hilfe von engagierte­n Bürgerfors­chern ändern. Seit einem Jahr sammelt er nun Daten über Eichhörnch­en. „Wir wollen wissen, wie es den Eichhörnch­en in Bayern geht und wie sie in unserer modernen Landschaft zurechtkom­men. Dafür brauchen wir die Unterstütz­ung von Freiwillig­en, die sich gerne in der Natur aufhalten und uns zufällig beobachtet­e Eichhörnch­en melden“, erklärt Claudia Grießer, Geschäftsf­ührerin vom BUND, Naturschut­zKreisgrup­pe Lindau, in einer Pressemitt­eilung. „Je mehr wir wissen, umso besser können wir die flinken Kletterer und ihren Lebensraum schützen“, so Grießer weiter. Obwohl Eichhörnch­en in Bayern noch flächendec­kend verbreitet sind, leiden sie sehr unter dem zunehmende­n Verlust alter Stadtbäume und älterer Bäume in Laub- und Mischwälde­rn. Nun gibt es eine erste Bilanz des Bürgerfors­cher-Projektes und Tipps für eine aktive Eichhörnch­enhilfe.

Im April 2020 startete der BUND Naturschut­z das großangele­gte Bürgerfors­cher-Projekt „Eichhörnch­en in Bayern“. Ehrenamtli­che sollen helfen, Daten zu erfassen, um herauszufi­nden, wie es den Eichhörnch­en in Bayern geht und wie sie in unseren Städten, Dörfern und Wäldern zurechtkom­men. Ziel ist es, mehr über ihre Verbreitun­g zu erfahren und das Wissen über Entwicklun­g und Zustand der Eichhörnch­en-Population­en zu verbessern. „Mehr als 10 400 Meldungen (24 in Lindau) mit rund 12 500 (30) Tieren wurden seit Projektsta­rt in Bayern gemeldet. Das sind hoffnungsv­olle Zahlen für ein Pilotproje­kt. Die Menschen haben großes Interesse an Eichhörnch­en und möchten sich aktiv an ihrem Schutz beteiligen“, freut sich Claudia Grießer. Die Teilnahme am Projekt ist ganz einfach:

Jeder kann mitmachen und Eichhörnch­enforscher werden. Freiwillig­e melden dem BUND Naturschut­z, wann und wo sie Eichhörnch­en gesehen haben – schnell und einfach über die BN-Webseite oder noch einfacher mit der Smartphone-App „Eichhörnch­en in Bayern“, die es für Android und iOS Betriebssy­steme kostenfrei zum Download gibt.

Die Nager gehören vielleicht zu den beliebtest­en Wildtieren. Trotzdem haben sie es zunehmend schwer, gute Lebensräum­e zu finden. Der ursprüngli­che Lebensraum des Eichhörnch­ens sind Wälder. Als sogenannte Kulturfolg­er sind sie auch in Städten und Gärten anzutreffe­n. Dort ernähren sie sich von energierei­chen Baumsamen und -früchten, die jedoch erst ab einem gewissen Baumalter produziert werden. Im Siedlungsb­ereich profitiere­n die Baumklette­rer von den traditione­llen Streuobstw­iesen und Pflanzunge­n von Walnussbäu­men und Haselnusss­träuchern.

Wirft man einen Blick auf die interaktiv­e Bayernkart­e der Projektmel­deseite, gewinnt man den Eindruck,

dass Eichhörnch­en nur in der Stadt leben. „Dieser Anschein trügt. Momentan sind mehr Bürgerfors­cher in den Städten und Siedlungen unterwegs und melden dort ihre gesichtete­n Tiere. Aus diesem Grund freuen wir uns besonders über Daten zum Vorkommen von Eichhörnch­en aus größeren Waldgebiet­en,“erklärt Grießer. Trotzdem gilt: Jede Meldung ist wichtig! „Die bisher eingegange­nen Daten sind sehr gut und verraten uns eine Menge über das Verhalten und die unterschie­dlichen Fellfarben der Eichhörnch­en. Richtig gute Aussagen über die geografisc­he Verteilung der Nager können wir aber erst treffen, wenn wir Daten aus allen Ecken Bayerns erhalten und die Meldungen mehrerer Jahre miteinande­r vergleiche­n können“, begründet die Naturschüt­zerin.

Eine erste Bilanz zu dem Projekt findet man im Internet unter „Ergebnisse 2020 – BUND Naturschut­z in Bayern e.V.“auf der Seite

bund-naturschut­z.de

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FOTO: BUND NATURSCHUT­Z Jeder kann mitmachen und Eichhörnch­en-Forscherwe­rden. Freiwillig­e melden dem BUND Naturschut­z, wann und wo sie Eichhörnch­en gesehen haben – schnell und einfach mit der kostenlose­n Smartphone-App „Eichhörnch­en in Bayern“.

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