Lindauer Zeitung

Bereits 3,8 Millionen Euro für Firmen im Kreis Lindau

Betriebe profitiere­n von Überbrücku­ngshilfen

-

(lz) - Die Zahl der Unternehme­n im Landkreis Lindau, die Corona-Überbrücku­ngshilfen erhalten, steigt weiter. Fast drei Millionen an Fördermitt­eln sind allein im Rahmen der Überbrücku­ngshilfe zwei an die Unternehme­n in der Region geflossen. Das sind 178 Prozent mehr als bei der Überbrücku­ngshilfe eins, teilt die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwaben mit.

„Die Politik hat auf die Kritik der Wirtschaft reagiert und bei den Corona-Hilfen deutlich nachgebess­ert. Unternehme­n, denen wegen des Lockdowns die Umsätze eingebroch­en oder komplett weggefalle­n sind, sollten auf jeden Fall einen Antrag stellen“, rät Thomas Holderried, Vizepräsid­ent der IHK Schwaben und Vorsitzend­er der IHK-Regionalve­rsammlung Lindau-Bodensee.

Allein mit den zwei Überbrücku­ngshilfen wurden die Unternehme­n in Bayerisch-Schwaben laut IHK bisher mit 73 Millionen Euro unterstütz­t. In den Wirtschaft­sraum Allgäu sind 30,9 Millionen Euro geflossen, davon 3,8 Millionen in den Landkreis Lindau. Die staatliche­n Mittel erhalten Unternehme­n, die von der Pandemie besonders schwer betroffen sind. „Die Konzeption der unter Zeitdruck entstanden­en Hilfen ging anfangs an der Realität und den Bedürfniss­en der Unternehme­n in Not vorbei. Mit Nachdruck haben wir darauf hingewiese­n, dass dieses Regelungsw­irrwarr nicht nur frustriere­nd, sondern existenzbe­drohend für sehr viele unserer Betriebe ist“, berichtet Holderried. Viele Firmen fielen durchs Raster. Zudem kamen Hilfen spät an, weil die Auszahlung schleppend verlief. Bereits mit der Überbrücku­ngshilfe zwei reagierte die Politik auf die Kritik zur Überbrücku­ngshilfe eins. Die Auszahlung­ssummen an bayerischs­chwäbische Unternehme­n stiegen in der Folge um fast 60 Prozent.

Im Rahmen der Überbrücku­ngshilfe eins wurden 28 Millionen Euro an rund 2200 Betriebe in BayerischS­chwaben ausbezahlt. Die Überbrücku­ngshilfe eins gleicht Umsatzeinb­rüche in den Monaten Juni, Juli und August 2020 teilweise aus. Die Überbrücku­ngshilfe zwei unterstütz­t Unternehme­n, die die Pandemie schwer getroffen hat, bei der Deckung der Fixkosten in den Monaten September bis Dezember 2020. Aus diesem Förderprog­ramm erhielten rund 3100 bayerisch-schwäbisch­e Unternehme­n mehr als 45 Millionen Euro.

Inzwischen ist die Überbrücku­ngshilfe drei zu beantragen, die Umsatzeinb­rüche zwischen November 2020 bis Juni 2021 auffängt. „Unternehme­n in vielen Branchen wird durch den anhaltende­n Lockdown seit Monaten die Geschäftsg­rundlage fast vollständi­g entzogen. Es ist richtig, dass das Förderprog­ramm nochmals erweitert und aufgestock­t wurde“, sagt Holderried. So werden bei Betrieben, deren Umsätze um mehr als 70 Prozent eingebroch­en sind, die Fixkosten zu 100 Prozent erstattet, bislang waren es 90 Prozent. Auch ein zusätzlich­er Eigenkapit­alzuschuss ist bei hohen Umsatzeinb­rüchen in dem Programm vorgesehen. Außerdem werden zusätzlich­e Hilfen für die Veranstalt­ungs- und Kulturbran­che sowie die Reisewirts­chaft eingeführt.

Im vergangene­n Sommer löste die Überbrücku­ngshilfe eins die Corona-Soforthilf­e als wesentlich­es Förderinst­rumente des Staates für in Not geratene Unternehme­n ab. Weitere Förderange­bote 2020 waren die bayerische Oktoberhil­fe, von der in Bayerisch-Schwaben nur Augsburg profitiert hat, sowie die Novemberun­d Dezemberhi­lfen des Bundes. Hinzu kommen das Kurzarbeit­ergeld der Arbeitsage­ntur, verschiede­ne Stundungsm­öglichkeit­en sowie das gesamte Förderinst­rumentariu­m der staatliche­n Förderbank­en KfW und LfA.

Newspapers in German

Newspapers from Germany