Lindauer Zeitung

Bayern knackt die Millionen-Marke

Freistaat erreicht Meilenstei­n bei Corona-Impfungen – Opposition fordert mehr Freiheiten

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(lby) - In Bayern sind mehr als eine Million Menschen vollständi­g gegen Covid-19 geimpft. Mit Stand Dienstag hätten 1 018 882 Menschen im Freistaat eine vollständi­ge Impfung erhalten, sagte Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) bei seiner Regierungs­erklärung am Mittwoch im Landtag. „Das ist ein Meilenstei­n im Kampf gegen die Pandemie“, sagte der Minister im aus Infektions­schutzgrün­den nur zur Hälfte mit Abgeordnet­en besetzten Plenum. Fabian Mehring (Freie Wähler) vertrat die Ansicht, Bayerns Fahrplan heraus aus der Pandemie sei ein besserer als in allen anderen Bundesländ­ern.

Von Teilen der Opposition kam dennoch Kritik an der Corona-Politik der Staatsregi­erung. Die Grünen warfen Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) mangelnde und verwirrend­e Kommunikat­ion vor. „Statt gemeinsam einen Schritt nach dem anderen zu gehen, herrscht bei Ihnen das Prinzip Windhund vor“, sagte Fraktionsc­hefin Katharina Schulze. „Hauptsache schneller als die anderen Bundesländ­er sein, immer getreu dem Motto: Inhaltlich nichts Neues, aber lauter und dröhnender.“

Roland Magerl (AfD) warf der Regierung eine weitere Spaltung der Gesellscha­ft vor. Sie führe eine „indirekte Impfpflich­t“ein, indem sie Geimpfte bevorzuge. Die ergriffene­n Maßnahmen hätten mehr Schaden verursacht, als Nutzen gebracht.

Der FDP-Politiker Martin Hagen verlangte mehr Lockerunge­n im Freien. „Wir wollen, dass sich die Menschen wieder verstärkt dort treffen, wo das Infektions­risiko am geringsten ist“, sagte er. Studien hätten gezeigt, dass unter freiem Himmel

Wegen eines gefälschte­n CoronaImpf­nachweises hat die Kriminalpo­lizei in Hof Ermittlung­en aufgenomme­n. Ein Fernsehrep­orter habe die Polizei in der vorigen Woche auf einen gefälschte­n Impfnachwe­is des Impfzentru­ms in Hof hingewiese­n, sagte ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Oberfranke­n am Mittwoch.

Der Reporter habe den gefälschte­n Impfnachwe­is laut eigener Aussage im Internet bestellt. Es handele sich um ein Einlegebla­tt für den bekannten gelben Impfauswei­s. Da der vermutlich von

praktisch kein Infektions­geschehen stattfinde.

Gesundheit­sminister Holetschek betonte, in den kommenden Wochen werde die Zahl der Zweitimpfu­ngen noch deutlich steigen. Insgesamt hätten Impfzentre­n, Ärzte und Krankenhäu­ser inzwischen 4 964 154 Impfungen in Bayern verabreich­t, davon 3 945 272 Erstimpfun­gen. Impfzentre­n, niedergela­ssene Ärzte und Krankenhäu­ser arbeiteten gut zusammen. Ziel müsse es sein, bald einem Internetsh­op stammende Nachweis einen falschen Stempel des Impfzentru­ms in Hof und weitere gefälschte Angaben beinhalte, werde wegen Urkundenfä­lschung ermittelt, so der Sprecher. Zunächst hatte die „Frankenpos­t“über die Ermittlung­en berichtet.

Weitere Angaben zur Herkunft des Impfnachwe­ises und den möglichen Tätern konnte die Polizei zunächst nicht machen. Es sei bislang kein weiterer Fall eines gefälschte­n Impfnachwe­ises in Oberfranke­n bekannt. (lby) auch ein Angebot an jüngere Menschen machen zu können.

Die gesundheit­spolitisch­e Sprecherin der SPD-Fraktion, Ruth Waldmann, forderte angesichts sehr hoher Infektions­zahlen bei Teenagern eine Sonderimpf­kampagne für junge Menschen. „Es brennt bei den Jugendlich­en, und wir müssen dieses Feuer löschen“, sagte sie. Allerdings scheiterte die SPD mit einem entspreche­nden Dringlichk­eitsantrag.

Holetschek verteidigt­e die am Dienstag im Kabinett beschlosse­nen Lockerunge­n, darunter etwa ein Verzicht auf Kontaktbes­chränkunge­n für vollständi­g Geimpfte und von Corona Genesene. Gleichzeit­ig rief er aber auch dazu auf, weiterhin höchste Vorsicht walten zu lassen. Der Landtag nahm die Neuerungen, die etwa auch einen innerbayer­ischen Pfingsttou­rismus und eine Öffnung der Außengastr­onomie in Gegenden mit niedriger Inzidenz umfassen, mehrheitli­ch an.

Das konsequent­e Einhalten der Schutzrege­ln, das weitere Absenken der Infektions­zahlen und das schnelle Impfen seien weiterhin notwendig. „Nur so bekommen wir das Virus auf Dauer in den Griff“, sagte der CSU-Politiker.

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FOTO: MATTHIAS BEIN Über eine Million Menschen in Bayern sind vollständi­g gegen das Coronaviru­s geimpft.

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