Lieber mehr grün als intensive Bebauung
Die begrüßenswerte Bürgerinitiative Hintere Insel kann die beteiligten Bürger nicht frustrieren. Bei der Begehung mit circa 100 Bürgern hat sich die große Mehrheit gegen eine intensive Bebauung ausgesprochen. Die Insel ist auch nicht tot wenn dort nichts oder weniger gebaut wird, zumal neue Ferienwohnungen bereits für die ganze Insel ausgeschlossen sind. Und der sogenannte Alibi-Bürgerpark ist lediglich eine kleine Wiese und soll die Außenanlagen für eine Bebauung ersetzen. Der Stadtrat hat auch mehrheitlich ein 6-geschossiges Parkhaus nebst Hotel am KarlBever-Platz beschlossen. Da ist es kein Wunder, wenn sich verantwortungsvolle Bürger gegen solche Beschlüsse stellen.
Im Mittelalter waren Parks in Städten weitgehend unbekannt. Folglich muss die Insel auch nicht durch pseudomittelalterliche Innenhofgebäude auf der Hinteren Insel erweitert werden. Heute haben wir das Bedürfnis, die Natur in das Leben der Stadt zurückzuholen. Das gebietet schon der Klimaschutz.
Schauen wir uns die Insel an, Pflaster und Teer und kaum Grün. Die Umgebung der Inselhalle widerspricht allen Forderungen an eine klimagerechte Stadt. Die Hafenpromenade lebt allein durch Löwe und Leuchtturm, aber gewiss nicht durch eine riesige Teerfläche mit Blumenkübeln. Wie erholsam ist dagegen das Bummeln in anderen Seestädten, zum Beispiel die derzeit blühende Uferpromenade in Langenargen.
Unsere Generation hat die einmalige Chance in Verbindung mit der Gartenschau aus einem deplatzierten Parkplatz einen Park für uns Lindauer und unsere Gäste zu schaffen. Das schließt die geplante Bebauung weitgehend aus. Allenfalls ist die hintere Reihe denkbar, wenn auch ohne Innenhofhäuser. Nur die Lindauer sind auf die absurde Idee gekommen, sechs Innenhöfe direkt an den See zu stellen, mit der Begründung, das habe man bereits im Mittelalter so gemacht.