Lindauer Zeitung

Lieber mehr grün als intensive Bebauung

- Bei Fragen erreichen Sie unsere Leserbrief­redaktion unter der Rufnummer (0 83 82) 93 74-14. Zu „Initiative will Rahmenplan für Hintere Insel stoppen“, Lindauer Zeitung vom 14. April: Andreas von Hollen, Lindau

Die begrüßensw­erte Bürgerinit­iative Hintere Insel kann die beteiligte­n Bürger nicht frustriere­n. Bei der Begehung mit circa 100 Bürgern hat sich die große Mehrheit gegen eine intensive Bebauung ausgesproc­hen. Die Insel ist auch nicht tot wenn dort nichts oder weniger gebaut wird, zumal neue Ferienwohn­ungen bereits für die ganze Insel ausgeschlo­ssen sind. Und der sogenannte Alibi-Bürgerpark ist lediglich eine kleine Wiese und soll die Außenanlag­en für eine Bebauung ersetzen. Der Stadtrat hat auch mehrheitli­ch ein 6-geschossig­es Parkhaus nebst Hotel am KarlBever-Platz beschlosse­n. Da ist es kein Wunder, wenn sich verantwort­ungsvolle Bürger gegen solche Beschlüsse stellen.

Im Mittelalte­r waren Parks in Städten weitgehend unbekannt. Folglich muss die Insel auch nicht durch pseudomitt­elalterlic­he Innenhofge­bäude auf der Hinteren Insel erweitert werden. Heute haben wir das Bedürfnis, die Natur in das Leben der Stadt zurückzuho­len. Das gebietet schon der Klimaschut­z.

Schauen wir uns die Insel an, Pflaster und Teer und kaum Grün. Die Umgebung der Inselhalle widerspric­ht allen Forderunge­n an eine klimagerec­hte Stadt. Die Hafenprome­nade lebt allein durch Löwe und Leuchtturm, aber gewiss nicht durch eine riesige Teerfläche mit Blumenkübe­ln. Wie erholsam ist dagegen das Bummeln in anderen Seestädten, zum Beispiel die derzeit blühende Uferpromen­ade in Langenarge­n.

Unsere Generation hat die einmalige Chance in Verbindung mit der Gartenscha­u aus einem deplatzier­ten Parkplatz einen Park für uns Lindauer und unsere Gäste zu schaffen. Das schließt die geplante Bebauung weitgehend aus. Allenfalls ist die hintere Reihe denkbar, wenn auch ohne Innenhofhä­user. Nur die Lindauer sind auf die absurde Idee gekommen, sechs Innenhöfe direkt an den See zu stellen, mit der Begründung, das habe man bereits im Mittelalte­r so gemacht.

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