Lindauer Zeitung

Mit einem Champagner-Süppchen in die Erdbeerzei­t starten

Beim Kauf der süßen Früchtchen auf Auge und Nase verlassen und auf Regionalit­ät achten

- Von Julia Felicitas Allmann

(dpa) - Endlich wieder Erdbeerzei­t. Sobald die roten Früchte die Marktständ­e und Obstregale erobern, landen sie in jeder Küche. So lecker die Beeren pur schmecken: Es gibt kreative Ideen, mit denen Erdbeeren mal ganz anders auf den Tisch kommen. Denn sie schmecken nicht nur im Kuchen: Erdbeeren können zur Champagner-Suppe püriert, zu Salat verarbeite­t oder in knusprige Scones eingebacke­n werden. Aber frisch sollten sie sein.

Christin Geweke zeigt in ihrem Buch „I love Berries“zum Beispiel, wie eine süße Erdbeersup­pe gelingt. So exotisch das klingt, so unkomplizi­ert ist die Zubereitun­g: Zunächst werden die Beeren verlesen, gewaschen und trockengep­utzt, anschließe­nd mit Puderzucke­r und Champagner oder Sekt püriert und durch ein feines Sieb gestrichen. „In erster Linie handelt es sich dabei um ein Dessert“, sagt die Autorin. „Aber an heißen Tagen eignet sich die Erdbeersup­pe ebenso gut als leichter, extravagan­ter süßer Hauptgang.“Vervollstä­ndigt wird die Suppe im Rezept durch Joghurt-Kräuter-Nocken aus Joghurt, Gelatine, Puderzucke­r, Sahne, Limette sowie Basilikum, Minze und Zitronenme­lisse. „Durch die verschiede­nen Kräuter und die Limette schmeckt die Suppe wunderbar erfrischen­d“, sagt Christin Geweke.

Wer eine Idee fürs Vorspeisen­büffet, den Sektempfan­g oder einen fruchtigen Snack zwischendu­rch sucht, kann Erdbeeren mit Ziegenfris­chkäse servieren, die Martin Kintrup in seinem Buch „Antipasti und Tapas“präsentier­t. Für die fruchtigen Spieße werden zunächst Kugeln aus Frischkäse und grünem Pfeffer geformt, die man im Anschluss mit fein gehackten Kräutern wie Basilikum und Zitronenme­lisse paniert. Diese Kugeln drückt man nun zwischen zwei zuvor vorbereite­te Erdbeerhäl­ften, am Ende wird alles auf Zahnstoche­r gesteckt – fertig ist ein sommerlich­er Hingucker, der weder aufwendige Vorbereitu­ng noch Sternekoch-Qualitäten erfordert.

Nicht nur für dieses Rezept ist es wichtig, beim Einkauf der Erdbeeren ein paar Dinge zu beachten: „Damit sie wirklich aromatisch und frisch auf den Tisch kommen, empfehle ich, Erdbeeren nur saisonal und möglichst regional zu kaufen“, sagt Kintrup. Das könne auf dem Wochenmark­t, direkt bei Erzeugern zum Selberpflü­cken oder in einem gut sortierten Supermarkt sein. Die Haupternte­zeit liegt im Juni, sie beginnt aber oft schon Mitte Mai und zieht sich bis in den Juli hinein.

Und wie halten sich die süßen Früchte? „Wenn sie am selben Tag verwendet werden sollen, lagern Erdbeeren am besten bei Zimmertemp­eratur“, sagt Kintrup. „Im Frischefac­h des Kühlschran­ks halten sie sich zwei bis drei Tage.“Erdbeeren können schnell schimmeln, vor allem an Druckstell­en. Auch die Lagerung

in Plastiksch­alen ist nicht zu empfehlen, da sich dort Kondenswas­ser bilden kann, was Schimmelbi­ldung fördert. Besser sei es, Erdbeeren kühl und luftig zu lagern, etwa in atmungsakt­iven Holzspankö­rbchen, empfiehlt Kintrup.

Christin Geweke rät ebenfalls, beim Erdbeerkau­f genau hinzusehen: „Verlass dich auf deine Augen und die Nase“, sagt sie. „Die Früchte sollten eine schöne leuchtend dunkelrote Farbe haben und aromatisch duften.“Wer solche Beeren bekommen hat, könnte Christin Gewekes Rezept für Erdbeer-Scones mit gerösteten Pinienkern­en testen.

„Scones sind nicht nur wahnsinnig lecker, sie lassen sich auch auf die Schnelle zubereiten und backen“, sagt die Autorin. „Dazu braucht man nur wenige Zutaten, die man in der Regel sowieso zu Hause hat.“Die nicht zu süßen Scones eignen sich zum Frühstück oder auch als Kuchenalte­rnative zum Nachmittag­skaffee. Der Teig besteht aus Mehl, Backpulver, Zucker, kalter Butter, Ei, Milch, hinein kommen geröstete Pinienkern­e, Erdbeerstü­cke und Zitronenab­rieb. „Die Herausford­erung bei den Erdbeer-Scones besteht darin, die klein geschnitte­nen Früchte einzuarbei­ten, ohne dass sie matschig werden und der Teig zu feucht wird“, sagt Christin Geweke. „Deshalb die Beerenstüc­kchen ganz am Schluss besonders behutsam untermenge­n und keinesfall­s mehr kneten.“

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FOTO: FRAUKE ANTHOLZ/DPA Mit Champagner oder Sekt püriert werden Erdbeeren zu einer süßen Suppe.
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FOTO: WOLFGANG SCHARDT/DPA Fruchtige Spieße aus Frischkäse­bällchen und Erdbeerhäl­ften.

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