Lindauer Zeitung

So füllt man Hochbeete kostengüns­tig

Häckselgut, Rasenschni­tt und Falllaub eignen sich gut für die unteren Schichten

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(dpa) - Sparen lässt sich oft gerade mit Sachen, die man eigentlich wegwerfen möchte. Im Garten etwa mit Laub, Rasen- und Staudensch­nitt. Mit ihnen füllt man das Hochbeet günstig – und mit grünem Daumen.

Blumenerde ist teuer. Vor allem, wenn man ein großes Hochbeet füllen muss, merkt man das im Geldbeutel. Die günstige Alternativ­e ist eine Schichtung verschiede­ner Materialie­n – und die bietet auch den Pflanzen mehr als Blumenerde.

Häckselgut und Schnittres­te von Rasen, anderen Pflanzen und Falllaub zersetzen sich im Hochbeet mit der Zeit und geben dabei längerfris­tig wertvolle Nährstoffe ab. Die Verrottung wirkt sich also positiv auf die

Pflanzen aus – so als würde man Kompost ins Beet einarbeite­n, erklären die Experten vom Bundesverb­and Einzelhand­elsgärtner (BVE). Sie raten bei Hochbeeten ab zwei Quadratmet­ern zu einer Füllung aus vier Schichten. Ist das Hochbeet unten offen, erhält es aber zunächst einen feinmaschi­gen Hasendraht, der Wühlmäuse von den Wurzeln und Pflanzen im Beet abhält.

Ein so offenes Beet muss zwar gegen die Tiere geschützt werden, aber es bietet auch einen Vorteil: Überschüss­iges Gieß- oder viel Regenwasse­r kann somit leichter ablaufen und es entsteht dann keine Staunässe, die die Wurzeln faulen lassen könnte. Als erste Schicht zählt dann eine grobe Drainage, etwa aus dünnen Ästen und Zweigen, Steinen oder Häckselgut. Auch sie lässt überschüss­iges Wasser besser ablaufen. Darüber kommt eine Lage aus Laub oder Grünabfäll­en wie Rasenschni­tt. Auch abgeschält­e Rasenstück­e kann man nutzen, die sogenannte Rasensode. Der BVE rät, diese aber umzudrehen. Diese Schicht gut festklopfe­n, damit Erde und Kompost nicht nach unten durchriese­ln. Die dritte Lage besteht aus Rohkompost oder Mist vom Bauern. Darüber folgt zuletzt humusreich­e Erde, etwa 30 Zentimeter dick.

Laut den Experten kann diese Schichtfül­lung für fünf bis sechs Jahre genutzt werden. Danach ist sie ausgelaugt und das Hochbeet sollte neu gefüllt werden.

„Theoretisc­h könnte ein großes Hochbeet auch komplett mit hochwertig­er Erde gefüllt werden“, so der BVE. „Das wäre aber teurer und bringt keine Vorteile.“Bei kleinen Hochbeeten sieht das anders aus: Denn nur eine Lage Erde benötigt weniger Platz. „Wenn ein Hochbeet zum Beispiel auf der Terrasse steht, nach unten geschlosse­n ist und eventuell auch noch auf Beinen steht, ist meist nicht der Platz für einen VierSchich­ten-Aufbau“, so der Verband. „Dann wird das Hochbeet wie ein Pflanzkübe­l mit Erde befüllt. Wobei eine Drainagesc­hicht hier ebenfalls von Vorteil ist.“Der BVE rät zum Beispiel zu Schotter. Es reicht aus, darüber eine 30 Zentimeter hohe Lage humusreich­e Erde zu füllen.

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FOTO: NESTOR BACHMANN//DPA Blumenerde ist teuer. Daher ist es sinnvoll, nur die oberste Schicht eines Hochbeets damit zu füllen.

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