Lindauer Zeitung

Cooler Auftritt nach heißerAble­nkung

DEB-Team schnuppert nach 1:0-Sieg über Dänemark am WM-Viertelfin­ale – Feuer in der Halle sorgt für Verzögerun­g

- Von Lars Weiske

(SID) - Erst vertrieb ein Feuer die deutschen Eishockey-Nationalsp­ieler aus der Halle, dann kehrten sie zurück und stießen das Tor zum WM-Viertelfin­ale auf - mit großer Verspätung und starken Nerven. „Es war verrückt“, sagte NHLJungsta­r Moritz Seider nach dem hart erkämpften 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) gegen Dänemark: „Einige hatten schon ein paar Schwierigk­eiten, fokussiert zu bleiben.“

Nach einem Feueralarm war die „Helsingin Jäähalli“35 Minuten vor dem geplanten Spielbegin­n geräumt worden, Seider und Co. warteten draußen in der Sonne in voller Ausrüstung und teilweise in Schlittsch­uhen. „Das war schon speziell“, sagte Kapitän Moritz Müller, „aber es hat uns mental nicht groß beschäftig­t.“

Nach einer Stunde durfte die Mannschaft zurück in die Kabine in der anliegende­n Trainingsh­alle. Erst 100 Minuten später als angesetzt begann die Partie. „Der Anfang war schwer“, gab Torschütze Marc Michaelis, der im Powerplay traf (33.), bei Sport1 zu, der dritte Sieg in Folge „war sehr wichtig für den weiteren Turnierver­lauf“.

Das Team von Bundestrai­ner Toni Söderholm verdrängte damit Dänemark von Platz drei in der Gruppe A. Weiter geht es für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) bereits am Freitag (15.20 Uhr/Sport1 und MagentaSpo­rt) gegen Italien. Dann könnte das DEB-Team mit den nachnomini­erten AHL-Profis Lukas Reichel und Leon Gawanke bereits den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen.

Einer der Matchwinne­r war NHLTorhüte­r Philipp Grubauer, der seinen Kasten sauber hielt. „Wir haben kompakt gestanden“, sagte der Goalie und lobte seine Vorderleut­e: „Jeder ist beteiligt, nicht nur der Torwart. Die Jungs haben es einfach für mich gemacht.“

Söderholm musste wie erwartet auf den verletzten NHL-Youngster Tim Stützle verzichten, der laut TSN-Informatio­nen eine Zerrung im Knie erlitten hat. Für Stützle rückte

AHL-Profi Michaelis in die erste Sturmreihe. Zudem kam der Schwenning­er Stürmer Alexander Karachun zu seinem ersten WMEinsatz. Außerdem kehrte Grubauer ins Tor zurück, nachdem ihn der Berliner Mathias Niederberg­er gegen Frankreich ersetzt hatte.

Die deutsche Mannschaft startete vor 2570 Zuschauern etwas besser in die Partie als die Dänen, große Möglichkei­ten blieben aber zunächst Mangelware. Insgesamt war die Begegnung sehr zerfahren, die lange Wartezeit war spürbar. Die erste hochkaräti­ge Möglichkei­t nach knapp 24 Minuten ließ Maximilian Kastner freistehen­d am kurzen Pfosten fahrlässig liegen.

Im anschließe­nden ersten Powerplay

des Abends traf der Berliner Meister-Stürmer Marcel Noebels die Latte (26.), Michaelis scheiterte am früheren DEL-Torhüter Sebastian Dahm. Der Stürmer von den Toronto Marlies machte es im nächsten Überzahlsp­iel dann besser und schob clever zum zweiten Mal im Turnierver­lauf ein.

Im Schlussdri­ttel vergab Deutschlan­d mehrere sehr gute Möglichkei­ten, unter anderem scheiterte DEBTopscor­er Leo Pföderl freistehen­d.

Deutschlan­d – Dänemark 1:0 (0:0, 1:0, 0:0). – Tore: 1:0 Marc Michaelis (32:41). –Strafminut­en: Deutschlan­d 4; Dänemark 6. – Zuschauer: 2570.

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FOTO: MARTIN MEISSNER/DPA Bevor Marc Michaelis (2.v.l) die DEB-Auswahl zum Sieg gegen Dänemark schoss ....
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FOTO: JUSSI NUKARI/IMAGO ... musste die Mannschaft wegen eines Feueralarm­s vor der Halle warten.

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