Lindauer Zeitung

Arbeiten für größte Wasserstof­fregion im Süden Deutschlan­ds gestartet

Mit HyAllgäu-Bodensee verknüpfen die Bodenseere­gion und das Allgäu klimafreun­dliche Anwendunge­n

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(lz) - „Wasserstof­f macht Klimaschut­z zu einem echten nachhaltig­en Geschäftsm­odell. Wir können vor Ort grünen Wasserstof­f produziere­n und nutzen. Mit diesem Ziel arbeiten die Unternehme­n und Verwaltung­en der Region Hand in Hand zusammen“, so Elmar Stegmann, Landrat im Landkreis Lindau, der die Federführu­ng im Projekt HyAllgäu-Bodensee übernommen hat.

„Es ist etwas Besonderes, wie viel in der Region schon vorgearbei­tet wurde. Wir rufen daher alle Unternehme­n, die an der Wasserstof­fzukunft hier vor Ort mitgestalt­en möchten, auf, sich einzubring­en.“, so Landrat Stegmann weiter. Das Projektgeb­iet umfasst insgesamt zehn Gebietskör­perschafte­n in Bayern bzw. Baden-Württember­g und damit eine Fläche von rund 4800 Quadratkil­ometern

mit etwa 800 000 Einwohnern. Unternehme­n aus der Region, Stadtwerke, Energiever­sorgungs- und Entsorgung­sbetriebe, Transport- und Logistikun­ternehmen und Schifffahr­tsbetriebe sowie Hochschule­n sind bereits zum Starttermi­n Teil des Projektver­bunds. Weitere sollen im Projektver­lauf hinzukomme­n und mit ihren Ideen und Projekten das Umsetzungs­konzept weiter konkretisi­eren und bereichern.

In den zwölf Monaten Projektlau­fzeit wird die gesamte Wasserstof­f-Wertschöpf­ungskette für die Region aufgefädel­t: Produktion, Transport, Lagerung und Anwendung. Dazu sollen von der Bodenseesc­hifffahrt über die Nahwärme bis zur Logistik die zahlreiche­n Wasserstof­fprojekte der Region ineinander­greifen. Zusätzlich sollen weitere

Produktion­swege und -kapazitäte­n betrachtet werden. Genutzt wird das klimafreun­dliche Gas zunächst mit dem Schwerpunk­t Mobilität, beispielsw­eise als Treibstoff für den Busverkehr. So sind in der Region derzeit weit über 400 konvention­ell angetriebe­ne Busse im Einsatz, die auf klimafreun­dliche Energieträ­ger umgestellt werden sollen. Weitere Gebiete, auf denen sich schon heute ein wirtschaft­licher Einsatz von grünem Wasserstof­f abzeichnet, sind Binnen-Passagiers­chiffe und die Nah- und Fernlogist­ik.

Als klimafreun­dlicher Energieträ­ger soll der regionale grüne Wasserstof­f auch in ersten Quartiersl­ösungen die intelligen­te Kopplung von Strom, Mobilität und Wärme ermögliche­n. Um all dies zu ermögliche­n, widmet sich das Umsetzungs­konzept

dem Ausbau des regionalen Angebots an Wasserstof­ftankstell­en und weiterer Logistik zur Bereitstel­lung.Mit HyAllgäu-Bodensee soll analysiert werden, wie ein Absatzmark­t für grünen Wasserstof­f in der ländlich geprägten Region mit urbanen Zentren konkret aufgebaut werden und mit kurzen Lieferkett­en und effiziente­n Prozessen zu hoher regionaler Wertschöpf­ungstiefe beitragen kann.

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FOTO: LRA Philip Irber und Landrat Stegmann stellen das Wasserstof­f-Bündnis vor.

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