Bundesligasegler fahren an die Alster
WYC aus Friedrichshafen und die Crew aus Überlingen starten in Hamburg in die neue Saison
(lz) - Der Auftakt der Segel-Bundesliga 2022, die deutsche Vereinsmeisterschaft, steht bevor. Von Freitag bis Sonntag, 22. Mai, werden Yannick Hafner, Carolin Groß, Kevin Mehlig und Oliver Munz für den Württembergischen Yacht-Club aus Friedrichshafen auf der Alster in Hamburg gegen 17 andere Vereine starten. Einer davon ist der Bodensee-Yacht-Club Überlingen, für den Jonathan Steidle, Finn Kenter, Jonathan Koch und Marc Funken starten.
Für den WYC ist es das zehnte Jahr in der 1. Liga. Seit der Gründung der Segel-Bundesliga sind die Häfler dabei, waren schon Vizemeister, Dritter und im vorigen Jahr Vierter der 18 Vereine umfassenden Liga. Am Format hat sich nichts geändert: Jeweils sechs Vereinsteams segeln in der Bundesliga in einem etwa 20 Minuten dauernden Rennen gegeneinander. Dann kommen sechs andere Teams auf die gestellten Boote. Nach drei solchen Wettfahrten ist jeder Verein einmal dran gewesen. Etwa 15 dieser sogenannten Flights werden an den drei Tagen gesegelt, daraus wird die Tabelle für den jeweiligen Spieltag erstellt.
„Die Saisonvorbereitung ist erfolgreich gelaufen. Drei lange Wochenenden mit Training am Gardasee vor Ostern und ein Training am Bodensee wurden absolviert“, sagt WYC-Teammanager Klaus Diesch. Schon oft war Yannick Hafner im Ligateam des WYC dabei, steuerte bei den Liga-ähnlichen Pokalevents auf der Alster bereits mehrmals und erfolgreich. „Hamburg kennen wir schon aus den vergangenen Jahren. Dort heißt es, in jedem Lauf die Augen offen zu halten und bis zum Ziel zu kämpfen“, sagt Hafner. „Ein Dreher
oder eine Windkante auf der Alster kann das gesamte Feld durcheinanderwürfeln.“Die Häfler wissen vor dem Saisonstart noch nicht genau, „wie viel die anderen Teams trainiert haben und in welchen neuen Konstellationen diese dort segeln werden“, meint Hafner.
In Kevin Mehlig hat Hafner einen erfahrenen Ligasegler an Bord, Oliver Munz war schon mehrmals in der Juniorenliga für den WYC im Einsatz, einige Male auch in der 1. Liga. Carolin Groß kennt die Segelboote vom Typ J70, auf denen auch dieses Jahr gesegelt wird, aus vielen Wettfahrten in Frauen-Regatten und den J70-Events am Bodensee. Groß feiert ihr Debüt in der 1. Liga.
Konkurrenten der Häfler sind unter anderem der Segel- und Motorbootclub Überlingen sowie der Bodensee-Yacht-Club Überlingen. Der Konstanzer Yacht-Club startet dieses Jahr in der 2. Liga, die ebenfalls in Hamburg ihren Saisonauftakt hat. Sechs Spieltage sind vorgesehen, der letzte und wohl entscheidende wird im Jubiläumsjahr der Bundesliga im Oktober in Friedrichshafen ausgetragen.
Für den BYC Überlingen starten beim Auftaktevent in Hamburg Jonathan Steidle am Steuer, Finn Kenter als Taktiker, Jonathan Koch als Trimmer und Marc Funken auf dem Vorschiff. Die routinierte Crew trainierte dieses Jahr bereits mehrere
Wochenenden am Gardasee und beim Lake-Constance-Battle vor Überlingen. „Das erste Event ist immer das spannendste, denn man sieht, welche Vereine in der Vorbereitung Gas gegeben haben und vorne mitspielen. Wir gehen selbstbewusst in das erste Event“, sagt Steidle.
Für besondere Aufmerksamkeit ist am Samstag um 16 Uhr gesorgt. Der Künstler Stefan Szczesny hat 17 Segel bemalt, auf denen die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN dargestellt sind. Großformatig wird bei der Segel-Bundesliga so der Einsatz der UN gegen Hunger und Armut, für saubere Energie und die Einhaltung der Klimaziele gezeigt.