Landrat geht in den Ruhestand
Lothar Wölfle bewirbt sich für keine weitere Amtszeit – Sie endet im Mai 2023
- Bis zum Schluss der Kreistagssitzung am Dienstag hat Landrat Lothar Wölfle gewartet, um „ein paar persönliche Worte“an die Rätinnen und Räte zu richten – und seinen Abschied anzukündigen: Das Ende seiner Amtszeit im Mai 2023 soll auch der Schlusspunkt seines kommunalpolitischen Berufslebens werden.
Nach fast 43 Jahren in der Kommunalpolitik, davon dann 16 als Landrat „dieses wirklich besonderen Landkreises“, werde er, „so Gott will“, das 65. Lebensjahr vollendet haben. „Diese Koinzidenz habe ich zwar nicht geplant, aber so hat es sich eben ergeben. Es isch halt so worre“, so Wölfle, der seine kommunalpolitische Laufbahn im Juni 1980 ehrenamtlich als Mitglied des Gemeinderats seiner Heimatstadt Donaueschingen begonnen hatte. 14 Jahre lang engagierte er sich dort, davon zehn Jahre als Fraktionsvorsitzender. Zum Beruf wurde die Kommunalpolitik, als Wölfle 1994 zum Bürgermeister der Stadt Trossingen gewählt wurde. Von den 13 Jahren, die er im Amt blieb, war er knapp acht auch Mitglied des Tuttlinger Kreistags und ebenso lange Vorsitzender des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Nun freue er sich auf die Herausforderungen, die das „troisième age“, das dritte Lebensalter nach dem aktiven Berufsleben, für ihn bringen werde. Lothar Wölfle deutete an, dass der Bodenseekreis vor großen
Herausforderungen stehe, aber auch hervorragend aufgestellt sei. Überzeugt ist Wölfle auch davon, „dass es für den Landkreis und die Kreisverwaltung gut sein wird, ein anderes Gesicht an der Spitze des Bodenseekreises zu sehen“. Bei Unterstützern, die ihm wenigstens eine halbe weitere Amtszeit nahegelegt haben, bedankte sich der Landrat, gleichzeitig betonte er: „Ich will nicht verhehlen, dass die Unabhängigkeit, die mir meine Entscheidung gegeben hat, ein gutes Gefühl ist.“
Bis zu seinem Abschied freue er sich auf weitere zwölf Monate voller Arbeit. Die Kreisrätinnen und -räte reagierten auf seine Ankündigung mit verhaltenem Applaus. Für Abschiedsfeierlichkeiten war es wohl noch zu früh.