Diese Motivation zum „Nein“tritt jetzt zutage
Eigentlich könnten die „Park“-Befürworter doch ganz zufrieden sein: Quorum erreicht, Wohnbebauung abgelehnt, der Stadtratsmehrheit eins ausgewischt, die OB-Fans siegestrunken.
Wozu also noch Leserbriefe zum Thema und schadenfrohe FacebookKommentare? Offenbar, weil endlich auch ein Grundmuster dieser Ablehnung klar hervortritt, und das verheißt nichts Gutes für die künftige Arbeit zwischen Stadtrat, Verwaltung und OB. Denn auf einmal interpretieren viele das Ergebnis als Bestätigung für all das, was sie immer schon an Veränderungen abgelehnt haben und leider nicht verhindern konnten.
Sie betreiben ein unsägliches Stadtrat-Bashing und unterstellen auch noch der Verwaltung, meist keine Ahnung zu haben. Manches davon hört sich an wie eine späte Rache an den Verbesserungen und Zukunftsinvestitionen in der Ära von Ex-OB Gerhard Ecker. Ein Leserbriefschreiber schreckt nicht einmal davor zurück, Rat und Verwaltung als „dem Kapital verpflichtete Pseudounternehmer“zu diffamieren.
Gewiss hat jede und jeder von uns Vorbehalte und Kritik gegenüber einzelnen Entscheidungen von Stadträten, egal welcher Gruppierung. Auch manche Vorschläge der Verwaltung ärgern uns hin und wieder. Doch gerade als Demokrat bin ich über eine standhafte Haltung jedes Stadtrates froh, der nicht alles mitmacht, „was der Bürger möchte“oder seine „realen Bedürfnisse“erfüllt. So einfach funktioniert Politik zum Glück nicht.
Wer je bei den stundenlangen Vorbereitungen und seitenlangen Ausführungen zu vielen Tagesordnungspunkten dabei war, um alle Aspekte von Entscheidungen im Stadtrat zu berücksichtigen, sollte sich schämen, wenn er dieses ehrenamtliche Engagement immer wieder versucht, in den Dreck zu ziehen – und dabei auch noch so tut, es besser zu wissen. Es wird Zeit, dass sich die Oberbürgermeisterin solchen Tendenzen klar entgegenstellt, die geeignet sind, einen Keil zwischen sie, die Verwaltung und den Stadtrat zu treiben. „Ein erster Schritt hätte auch der Verzicht auf ihre fragwürdige Wortwahl („an Bevölkerung vorbeigeplant“) sein können.“