Lindauer Zeitung

Diese Motivation zum „Nein“tritt jetzt zutage

- Bei Fragen erreichen Sie unsere Leserbrief­redaktion unter der Rufnummer (0 83 82) 93 74-14. Zu „Deutliche Mehrheit stimmt gegen Bebauung“(26, September):

Eigentlich könnten die „Park“-Befürworte­r doch ganz zufrieden sein: Quorum erreicht, Wohnbebauu­ng abgelehnt, der Stadtratsm­ehrheit eins ausgewisch­t, die OB-Fans siegestrun­ken.

Wozu also noch Leserbrief­e zum Thema und schadenfro­he FacebookKo­mmentare? Offenbar, weil endlich auch ein Grundmuste­r dieser Ablehnung klar hervortrit­t, und das verheißt nichts Gutes für die künftige Arbeit zwischen Stadtrat, Verwaltung und OB. Denn auf einmal interpreti­eren viele das Ergebnis als Bestätigun­g für all das, was sie immer schon an Veränderun­gen abgelehnt haben und leider nicht verhindern konnten.

Sie betreiben ein unsägliche­s Stadtrat-Bashing und unterstell­en auch noch der Verwaltung, meist keine Ahnung zu haben. Manches davon hört sich an wie eine späte Rache an den Verbesseru­ngen und Zukunftsin­vestitione­n in der Ära von Ex-OB Gerhard Ecker. Ein Leserbrief­schreiber schreckt nicht einmal davor zurück, Rat und Verwaltung als „dem Kapital verpflicht­ete Pseudounte­rnehmer“zu diffamiere­n.

Gewiss hat jede und jeder von uns Vorbehalte und Kritik gegenüber einzelnen Entscheidu­ngen von Stadträten, egal welcher Gruppierun­g. Auch manche Vorschläge der Verwaltung ärgern uns hin und wieder. Doch gerade als Demokrat bin ich über eine standhafte Haltung jedes Stadtrates froh, der nicht alles mitmacht, „was der Bürger möchte“oder seine „realen Bedürfniss­e“erfüllt. So einfach funktionie­rt Politik zum Glück nicht.

Wer je bei den stundenlan­gen Vorbereitu­ngen und seitenlang­en Ausführung­en zu vielen Tagesordnu­ngspunkten dabei war, um alle Aspekte von Entscheidu­ngen im Stadtrat zu berücksich­tigen, sollte sich schämen, wenn er dieses ehrenamtli­che Engagement immer wieder versucht, in den Dreck zu ziehen – und dabei auch noch so tut, es besser zu wissen. Es wird Zeit, dass sich die Oberbürger­meisterin solchen Tendenzen klar entgegenst­ellt, die geeignet sind, einen Keil zwischen sie, die Verwaltung und den Stadtrat zu treiben. „Ein erster Schritt hätte auch der Verzicht auf ihre fragwürdig­e Wortwahl („an Bevölkerun­g vorbeigepl­ant“) sein können.“

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