HNO-Ärzte schließen Praxen aus Protest
Aktion gegen Einschnitte in der ambulanten Versorgung
(rup) - Die HalsNasen-Ohren-Ärzte aus dem Bodenseekreis beteiligen sich an einer bundesweiten Protestaktion gegen die geplante Streichung der Neupatienten-Regelung und weiterer Einschnitte in der ambulanten Versorgung. Laut einer Pressemitteilung der HNO-Ärzte bleiben deshalb am Mittwoch, 5. Oktober, alle HNO-Praxen im Bodenseekreis geschlossen. Das gilt auch für die Praxen von Thomas Erl in Lindau und Maha Chakko in Bad Saulgau. Notfälle sollen an diesem Tag in den HNO-Praxen aber trotzdem behandelt werden.
Die Neupatientenregelung wurde im September 2019 eingeführt. Sie soll einer medizinischen Unterversorgung entgegen zu wirken: Artpraxen werden durch einen finanziellen Zuschlag dazu animiert, neue Patienten aufzunehmen. Als neue Patienten gelten auch Personen, die mindestens zwei Jahre lang nicht mehr in der Arztpraxis waren.
Die HNO-Praxen im Bodenseekreis kritisieren die Bundesregierung, mit geplanten Kürzungen bei der Patientenversorgung Löcher in der Finanzierung der gesetzlichen
Krankenkassen stopfen zu wollen. „Es fehlt also jetzt an Geld, das in der Pandemie noch reichlich für Masken und Schnelltestzentren fließen konnte. Dazu soll nicht nur der Beitragssatz für Kassenpatienten ab Januar 2023 erhöht werden, es sollen auch die Leistungen für Neupatienten eingeschränkt werden.“
Die HNO-Ärzte warnen vor den Folgen: Die Wartezeit für Behandlungen von Patienten würden sich künftig verlängern und Neupatienten könnten nur noch eingeschränkt aufgenommen werden. Außerdem sei die Zukunft der Praxen und der Mitarbeiter gefährdet, heißt es in der Pressemitteilung.