Coole junge Leute organisieren Sportevents für Jugendliche
Das Oberteuringer Jugendprojekt „Sport ohne Grenzen“stellt 21 Veranstaltungen auf die Beine
OBERTEURINGEN - Bürgermeister Ralf Meßmer und Jugendbeauftragte Alexandra Krause haben bei einem Pressegespräch über die Jugendarbeit in Oberteuringen und insbesondere über das Jugendprojekt „Sport ohne Grenzen“berichtet.
Kostenlos in den Europapark Rust! So lautete der schlagkräftige Teaser im Gemeindeblatt. Am 2. und 3. November wurde dieser Traum für 46 Kinder und Jugendliche mit Begleitpersonen von Oberteuringen aus wahr. Der zweitägige Aufenthalt inklusive Busfahrt, Eintrittskarten, Übernachtung in Tipis und Schwimmen gehen hatte zwar nicht ganz so viel mit Sport zu tun wie es der Projektname „Sport ohne Grenzen“nahelegt, weckte aber das Interesse der Zielgruppe so nachhaltig, dass insgesamt 21 Veranstaltungen im Herbst 2023 mit insgesamt 600 Teilnahmen stattfinden konnten. Etwa die Hälfte der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen kamen aus Oberteuringen, die übrigen wurden über Mund-zu-MundPropaganda erreicht. Aus Datenschutzgründen war es nicht möglich, das Angebot offiziell in den Schulen bekannt zu machen. Es wäre wünschenswert gewesen, eine größere Zielgruppe zu erreichen.
Um die Interessen von Kindern und Jugendlichen, die in der Corona-Zeit häufig wenig Berücksichtigung fanden, mit sportlichen und geselligen Aktivitäten anzusprechen, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Projekte von Kindern und Jugendlichen mit dem Bundesprogramm „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“gezielt gefördert. Es wurde ihnen ermöglicht sowie zur Bedingung gemacht, eigene Projekte zu entwickeln und durchzuführen. Zwei Tage vor Ende der Bewerbungsfrist hat Krause davon erfahren und in einer Blitzaktion mit Jugendlichen aus der Gemeinde einen Katalog aus Interessen und Aktivitäten zusammengestellt, mit denen Jugendliche angesprochen werden sollten, die sich solche Events nicht unbedingt selbst leisten können oder von Haus aus schon kennen. Dabei galt es abzuschätzen, was an Kosten anfällt, was machbar ist und was Spaß macht. Am Ende kamen sie auf geschätzte Kosten von 43.000 Euro - und waren vermutlich selbst am meisten überrascht, dass ihnen dieser Betrag bewilligt wurde.
Sieben Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 22 Jahren bildeten den Ausschuss, der unter Anleitung und mit Unterstützung der Jugendbeauftragten die Aktivitäten ermittelte, die die Kids ansprechen, und in der Folge einen Zeitplan erarbeitete, wann die meisten Interessenten Zeit hatten. Dabei mussten sie sich exakt an die Vorgaben des Geldgebers halten. Bei der Abrechnung
Freitagabends lädt die Jugendbeauftragte Alexandra Krause mit unterschiedlichen, meist kostenlosen Angeboten Kinder und Jugendliche in den Jugendraum an der Sporthalle ein. Um 18 Uhr oder 18.30 Uhr geht es los, die Achtund Neunjährigen dürfen bis 21 Uhr bleiben, die Zehn- bis Zwölfjährigen bis 22 Uhr und die Ältesten bis spätestens Mitternacht. Ab 20 Uhr sind in der Regel alle da, die sich bis zum Vortag angemeldet haben. Wenn von den Aktivitäten her keine Teilnehmerzahlen vorgegesie
half Kämmerer Hansjörg Langegger. Der 22-jährige Florian Krause bekam einen Minijob und leistete die Hauptarbeit im Projekt. Den Jugendlichen war schnell klar, welche Sportgeräte sie anschaffen wollten. Nämlich solche, die sie auch weiterverwenden können für ähnliche Projekte und für sportliche Aktionen der Jugendlichen im Ort. Im Wert von rund 12.000 Euro wurden Sportgeräte angeschafft. „Stand-up-Boards, Kajaks, Surfbrett, WasserYogamatte, ben sind, dann kommen pro Abend zwischen zwölf und 26 Kinder und Jugendliche. Meistens gibt es ein Kreativangebot bis 20 Uhr. „Danach wollen die Kids in die Sporthalle“, sagt Krause. Alle ab acht Jahren sind willkommen. Die Ältesten sind 24. Auch Erwachsene kommen zu den Sporttreffs. Einmal monatlich findet der Basketballtreff statt und seit neuestem auch ein Volleyballtreff.
Etwa 200 Kontakte führt Krause in ihrer Jugendraum-WhatsApp-Gruppe, 80 Personen auf einmal nennt
Lauf kugel, Trampolin, Basketballkörbe, Kiteboard, Einrad“, zählt Krause auf. Als Aktivitäten nennt sie „Basketball, Wassersport, Go-Kart, Tanzen, Lasertag, Trampolinhalle, Kletterpark, Zirkusprojekt, Europapark, Fitnesstag, Squash, Volleyball, Snowboardkurs, Bastelmarathon, Spieleabend“.
Manches habe mehrfach stattgefunden, zum Beispiel fünf Wassersporttage, wobei jedes Mal andere Teilnehmer mitmachen als Rekordbeteiligung im Jugendraum. Die Gemeinde Oberteuringen gibt jährlich 16.000 Euro an Personal- und Materialkosten für die kommunale Jugendarbeit aus. „Ab 5000 Einwohnern macht man Jugendarbeit“, sagt Meßmer. „Aber es gelingt nicht überall. Wir haben den großen Vorteil, dass Frau Krause schon mit Achtjährigen anfängt. Das schafft uns einen gewissen Unterbau.“„Es ist ein zartes Pflänzchen“, fügt Krause hinzu, „man muss Vertrauen aufbauen.“ konnten. Das übrige Geld wurde für Eintritte und Personalkosten verwendet. Außer der Fahrt nach Rust wurden die Ziele mit Privatfahrzeugen erreicht, da sonst das Geld nicht gereicht hätte.
Alle Termine richteten sich nach den Jugendlichen und fanden auch witterungsbedingt teilweise sehr f lexibel und kurzfristig statt. Bürgermeister Ralf Meßmer bedauerte, dass er es trotz mehrerer Anläufe nicht geschafft habe, wenigstens einmal teilzunehmen. Für die Zukunft wünscht sich Meßmer, dass auch 2024 entsprechende Angebote geschaffen werden können. Er sagt: „Es sind neue Ideen da und auch das Material ist da.“Gerade die älteren Jugendlichen sollen über die Vereine hinaus angesprochen werden, sich einzubringen. In Zukunft soll außerdem ein Jugendforum als Beteiligungsformat gebildet werden, für das das Projekt als wertvoller Lernprozess angesehen werden könne.