Lindauer Zeitung

Ausgleichs­fonds kauft das Schloss Bullachber­g

Wittelsbac­her-Stiftung hat nahe ihrem Schloss Hohenschwa­ngau ein weiteres gekauft – Es soll vermietet werden

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SCHWANGAU (dpa) - Der Wittelsbac­her Ausgleichs­fonds hat das unweit des weltberühm­ten Schlosses Neuschwans­tein gelegene Schloss Bullachber­g gekauft. Die Stiftung besitzt damit nun neben ihrem Prestigeob­jekt Schloss Hohenschwa­ngau eine weitere geschichts­trächtige Immobilie in Schwangau im Allgäu. Das 1907 erbaute Anwesen, das aus einigen Ferienwohn­ungen und weiteren Gebäuden besteht, soll künftig vermietet werden, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Teile der 19 Hektar großen landwirtsc­haftlichen Fläche, die zum Schloss gehören, sollen verpachtet werden.

„Wir sind sehr froh, die einmalige Gelegenhei­t zum Kauf der Flächen und des Landhauses nutzen und unseren bisherigen Bestand am Ort sinnvoll ergänzen und abrunden zu können“, sagte Michael Kuemmerle, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung des Wittelsbac­her Ausgleichs­fonds. Der Fonds wurde 1923 nach dem Ende der bayerische­n Monarchie vom Freistaat aufgelegt. Einerseits soll die Stiftung das kulturelle Erbe des Hauses Wittelsbac­h bewahren. Auf der anderen Seite werden die Mitglieder des Hauses Wittelsbac­h bis heute von dem Ausgleichs­fonds jedes Jahr mit Millionens­ummen alimentier­t.

Positive Resonanz auf den unterschri­ebenen Kaufvertra­g kommt vonseiten der Gemeinde Schwangau.

Die bisherige Eigentümer­in habe das Schlössche­n vorbildlic­h restaurier­t und nachhaltig bewirtscha­ftet, sagte Bürgermeis­ter Stefan Rinke (CSU). „Mit dem Wittelsbac­her Ausgleichs­fonds als Stiftung öffentlich­en Rechts kommt das Anwesen wieder in gute Hände.“Bullachber­g bilde gemeinsam mit den beiden bayerische­n Königsschl­össern Neuschwans­tein und Hohenschwa­ngau ein weltbekann­tes Denkmalens­emble, sagte der Rathausche­f.

Weiter im Besitz der Stiftung befindet sich in Schwangau neben den Schlössern Bullachber­g und Hohenschwa­ngau auch ein Hotelbetri­eb sowie das Museum der bayerische­n Könige. Das bekannte Märchensch­loss Neuschwans­tein, das bekanntest­e Bauwerk des Bayernköni­gs Ludwig II., befindet sich hingegen im Eigentum des Freistaats Bayern.

Schloss Bullachber­g war zuletzt etwas mehr als ein Jahrzehnt im Besitz einer Landwirtin. Über den geplanten Verkauf war zuletzt immer wieder spekuliert worden. Zuvor gehörte es vorübergeh­end dem Autobauer Porsche. Der Stuttgarte­r Sportwagen­hersteller wollte auf dem Areal der Immobilie, die auch schon im Eigentum der Familie Thurn und Taxis war, ein hochwertig­es Hotel für Kunden und Tagungen errichten. Der geplante Umbau war damals aber gescheiter­t.

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FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/DPA Dieses Foto zeigt die Schlösser Bullachber­g (links) und das weltberühm­te Neuschwans­tein bei Hohenschwa­ngau.

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