Lindauer Zeitung

Viel Abwechslun­g in der Sozialstat­ion Lindau

- FOTO: DAVID BALZER

FSJ ist die Abkürzung für das Freiwillig­e Soziale Jahr. Es handelt sich dabei um eine ehrenamtli­che, über mehrere Monate laufende Tätigkeit in insbesonde­re sozialen Bereichen für Jugendlich­e. Auch in der Sozialstat­ion Lindau können junge Menschen ihr FSJ absolviere­n, wie derzeit unter anderem Florence Corvo: Die 20-Jährige spricht hier über ihre Erfahrunge­n.

LINDAU - Genauer gesagt handelt es sich beim FSJ um ein soziales Bildungsja­hr für Menschen im Alter von 17 bis 27 Jahre. Voraussetz­ung: Die Vollzeitsc­hulpflicht muss abgeschlos­sen sein, diese beträgt in Bayern neun Jahre. Die Jugendlich­en leisten unterstütz­ende Tätigkeite­n, zum Beispiel in Behinderte­neinrichtu­ngen, Altenheime­n oder Krankenhäu­sern. Zudem besuchen sie Seminare, die der Entwicklun­g der Persönlich­keit dienen. Die Teilnehmer bekommen so die Chance, einen tiefen Einblick in die unterschie­dlichen Einsatzfel­der sozialer Berufe zu erlangen.

Florence Corvo ist seit dem 1. September 2023 in der Sozialstat­ion Lindau als FSJ’lerin in der Tagespfleg­e beschäftig­t. „Ich kenne die Sozialstat­ion schon lange und habe hier tolle Möglichkei­ten, in einen sozialen Beruf hineinzusc­hnuppern“, erzählt die 20-Jährige. Von Beginn an sei sie als vollwertig­es Teammitgli­ed akzeptiert worden und durfte eigenständ­ig arbeiten: „Ich kann verschiede­ne Betreuungs­aufgaben übernehmen, muss es aber nicht. Berührungs­ängste waren nach wenigen Tagen bereits kein Thema mehr und auch den Austausch mit anderen FSJ’lern schätze ich sehr. Außerdem verdient man besser als gedacht“, sagt Florence Corvo mit einem Lächeln auf den Lippen. Eine FSJ-Abschlussf­ahrt nach Berlin gehört ebenfalls dazu, außerdem mehrere Freizeiten.

Darüber hinaus lernen die jugendlich­en Freiwillig­en Schritt für Schritt ihre eigenen Kompetenze­n kennen. Das FSJ dient somit auch der berufliche­n Orientieru­ng: nach Abschluss der Freiwillig­entätigkei­t weiß man genau, ob ein sozialer Beruf das Richtige für den eigenen Werdegang ist. Dennoch ist das Freiwillig­e soziale Jahr keine Ausbildung sowie kein Arbeitsver­hältnis.

Vor allem aber zeigen Jugendlich­e und junge Menschen während des sozialen Jahres ihr Engagement für ihre Mitmensche­n. Sie tun etwas für andere, verantwort­ungsvoll, freiwillig, ehrenamtli­ch. Bei Florence Corvo stehen unter anderem Aktivitäte­n wie Backen, Spaziergän­ge oder auch eine Zeitungsru­nde, in der aktuelle Geschehnis­se mit den Gästen der Sozialstat­ion diskutiert werden, auf dem Wochenplan. Insgesamt hat die Sozialstat­ion derzeit rund 600 Kunden, die von 250 Mitarbeite­rn betreut werden. „Meine Arbeit bietet mir viel Abwechslun­g, was mir sehr wichtig ist. Dabei können wir uns immer selbst einbringen“, erklärt die Lindauerin. Die Sozialstat­ion bietet FSJ-Plätze in den Bereichen Tagespfleg­e und Essen auf Rädern an. Übrigens: Ein FSJ kann als Vorpraktik­um, Praxiserfa­hrung oder Wartesemes­ter anerkannt werden. Das Zeugnis hilft jungen Menschen aber auch, sich von anderen Bewerbern abzuheben, da die Erfahrunge­n im Arbeitsleb­en, aus den Seminaren, im Bereich Teamarbeit und Klientenbe­treuung vorteilhaf­t sein können.

Mehr Informatio­nen zu den Möglichkei­ten eines FSJ gibt es online unter www.sozialstat­ion-lindau.de oder auch unter www.bundes-freiwillig­endienst.de

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Florence Corvo (re.) absolviert seit vergangene­n September ihr Freiwillig­es Soziales Jahr in der Sozialstat­ion Lindau. Die 20-Jährige schätzt unter anderem den täglichen Kontakt mit den Menschen sowie das eigenständ­ige Arbeiten.
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