Viel Abwechslung in der Sozialstation Lindau
FSJ ist die Abkürzung für das Freiwillige Soziale Jahr. Es handelt sich dabei um eine ehrenamtliche, über mehrere Monate laufende Tätigkeit in insbesondere sozialen Bereichen für Jugendliche. Auch in der Sozialstation Lindau können junge Menschen ihr FSJ absolvieren, wie derzeit unter anderem Florence Corvo: Die 20-Jährige spricht hier über ihre Erfahrungen.
LINDAU - Genauer gesagt handelt es sich beim FSJ um ein soziales Bildungsjahr für Menschen im Alter von 17 bis 27 Jahre. Voraussetzung: Die Vollzeitschulpflicht muss abgeschlossen sein, diese beträgt in Bayern neun Jahre. Die Jugendlichen leisten unterstützende Tätigkeiten, zum Beispiel in Behinderteneinrichtungen, Altenheimen oder Krankenhäusern. Zudem besuchen sie Seminare, die der Entwicklung der Persönlichkeit dienen. Die Teilnehmer bekommen so die Chance, einen tiefen Einblick in die unterschiedlichen Einsatzfelder sozialer Berufe zu erlangen.
Florence Corvo ist seit dem 1. September 2023 in der Sozialstation Lindau als FSJ’lerin in der Tagespflege beschäftigt. „Ich kenne die Sozialstation schon lange und habe hier tolle Möglichkeiten, in einen sozialen Beruf hineinzuschnuppern“, erzählt die 20-Jährige. Von Beginn an sei sie als vollwertiges Teammitglied akzeptiert worden und durfte eigenständig arbeiten: „Ich kann verschiedene Betreuungsaufgaben übernehmen, muss es aber nicht. Berührungsängste waren nach wenigen Tagen bereits kein Thema mehr und auch den Austausch mit anderen FSJ’lern schätze ich sehr. Außerdem verdient man besser als gedacht“, sagt Florence Corvo mit einem Lächeln auf den Lippen. Eine FSJ-Abschlussfahrt nach Berlin gehört ebenfalls dazu, außerdem mehrere Freizeiten.
Darüber hinaus lernen die jugendlichen Freiwilligen Schritt für Schritt ihre eigenen Kompetenzen kennen. Das FSJ dient somit auch der beruflichen Orientierung: nach Abschluss der Freiwilligentätigkeit weiß man genau, ob ein sozialer Beruf das Richtige für den eigenen Werdegang ist. Dennoch ist das Freiwillige soziale Jahr keine Ausbildung sowie kein Arbeitsverhältnis.
Vor allem aber zeigen Jugendliche und junge Menschen während des sozialen Jahres ihr Engagement für ihre Mitmenschen. Sie tun etwas für andere, verantwortungsvoll, freiwillig, ehrenamtlich. Bei Florence Corvo stehen unter anderem Aktivitäten wie Backen, Spaziergänge oder auch eine Zeitungsrunde, in der aktuelle Geschehnisse mit den Gästen der Sozialstation diskutiert werden, auf dem Wochenplan. Insgesamt hat die Sozialstation derzeit rund 600 Kunden, die von 250 Mitarbeitern betreut werden. „Meine Arbeit bietet mir viel Abwechslung, was mir sehr wichtig ist. Dabei können wir uns immer selbst einbringen“, erklärt die Lindauerin. Die Sozialstation bietet FSJ-Plätze in den Bereichen Tagespflege und Essen auf Rädern an. Übrigens: Ein FSJ kann als Vorpraktikum, Praxiserfahrung oder Wartesemester anerkannt werden. Das Zeugnis hilft jungen Menschen aber auch, sich von anderen Bewerbern abzuheben, da die Erfahrungen im Arbeitsleben, aus den Seminaren, im Bereich Teamarbeit und Klientenbetreuung vorteilhaft sein können.
Mehr Informationen zu den Möglichkeiten eines FSJ gibt es online unter www.sozialstation-lindau.de oder auch unter www.bundes-freiwilligendienst.de