Goalie erfreut sich großer Beliebtheit
Dieter Geidl verlängert seinen Vertrag bei den EV Lindau Islanders, danach gibt es ein Wettbieten um sein Trikot
LINDAU - Ihre Zufriedenheit bekunden Fans im Sport auch oft durch ihr Kommen. Bei den EV Lindau Islanders scheint diese besonders hoch zu sein, denn „wir hatten noch nie so viele Leute gehabt bei der Saisonabschlussfeier“, freute sich Bernd Wucher, Vorsitzender des Eishockey-Oberligisten, über den zahlreichen Besuch am Freitagabend. Er sowie der zweite Vorsitzende Michael Messmer und der Sportliche Leiter Milo Markovic trauerten dem Pre-Play-off-Aus gegen den Höchstadter EC nicht lange nach, sondern erinnerten lieber an den 7:6-Derbysieg gegen den ECDC Memmingen Ende Februar, als den Islanders nach 1:5-Rückstand eine sensationelle Aufholjagd gelang. „So etwas haben wir alle noch nicht erlebt“, schwärmte Wucher. „Das Memmingen-Spiel möchte ich für die nächste Saison als Spirit heranziehen“, meinte Milo Markovic.
Der Sportliche Leiter hätte in diesem Rahmen gerne schon ein paar Neue verraten, doch das war ihm noch nicht gestattet, da sie mit ihren Teams noch in den Playoffs unterwegs sind. Indirekt deuteten die Islanders aber an, dass Verteidiger Christian Obu von den Starbulls Rosenheim ziemlich sicher auch nächste Saison für die Lindauer spielen wird. Der 23-Jährige sicherte sich die Auszeichnung zum EVL-Spieler des Monats Februar 2024 – dafür bekam er einen Glaspuck, eine Flasche Prosecco und eine Weste. Die Ehrung führt der Verein mit zwei Sponsoren, der „Lindauer Zeitung“und dem Autohaus Unterberger durch.
Freudig verkündeten die Islanders am Freitagabend die Vertragsverlängerung von Dieter Geidl. Der 20-jährige Goalie, der 2023 fest vom ESV Kaufbeuren verpflichtet wurde, ist von den Fans mit Sprechchören gefeiert worden. Später erzielte sein Trikot in der von Auktionator Sebastian Schwarzbart geführten Versteigerung zugunsten des EVLNachwuchses den höchsten Preis: Der amtierenden Hutkönigin Sabine B. Berner war Geidls Jersey satte 400 Euro wert. „Dieter hat mehrfach bewiesen, wozu er in der Lage ist. Ich bin überzeugt davon, dass er in der kommenden Spielzeit einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung gehen wird“, ist Markovic glücklich über den Verbleib des gebürtig aus Brno (Tschechien) stammenden Torhüters. Er fühlt sich im Umfeld des EVL und am Bodensee weiterhin sehr wohl. Diese Tatsache machte die Verhandlungen am Ende sehr einfach. Zuvor überzeugte der Oberligist schon die Stürmer Andreas Farny und Nicolas Strodel sowie Verteidiger Patrick Raaf-Effertz von einer weiteren Zusammenarbeit.
Insgesamt zeigten sich die Besucher am Freitagabend ausgabefreudig, fast jedes Trikot ging bei der Versteigerung für über 100 Euro weg. Nicht mit dabei waren die Kontingentspieler Zackary Bross und Walker Sommer (USA) und Zachary Kaiser (Kanada), die in ihre Heimat abgereist sind. Sommer, das teilte der EVL am Sonntag mit, wird den Verein genauso wie Fabian Birner verlassen. Vincenz Mayer fehlte auch, er ließ nach erfolgreicher Operation schöne Grüße ausrichten.
Ein Thema am Freitag war noch der Abschied von zwei prägenden Figuren der vergangenen beiden Jahre. Trainer John Sicinski schließt sich einem anderen Oberligaverein an. „Er hat uns in einer schwierigen Situation übernommen. Wir haben zwei geile Spielzeiten mit ihm gehabt“, dankte ihm Markovic für sein Engagement. Sicinski betonte, dass er gerne mit dem EVL-Team zusammengearbeitet hat. Sein Amt wird Michael Baindl übernehmen. Außerdem verlieren die Lindauer ihren Offensivspieler Alexander Dosch. Der 22-Jährige kam 2022 von den Ravensburg Towerstars und wollte bei den Islanders seine Entwicklung vorantreiben. Sein klares Ziel war die Rückkehr in die Deutsche EishockeyLiga 2. „Das hat er geschafft. Er ist als Junge gekommen und geht als Mann. Wir sind stolz auf dich“, gönnt ihm Markovic seinen Wechsel nach oben. Sein neuer Verein ist noch nicht bekannt, nach Informationen der „Lindauer Zeitung“gibt es keine Rückkehr nach Ravensburg. Beim Saisonabschluss ersteigerte er für 110 Euro das Trikot von Vincenz Mayer, nachdem er beim Trikot von Andreas Farny leer ausgegangen war.