Lindauer Zeitung

Sicherer Rückhalt für erfolgreic­he Zukunft

Alexander Nübel plant zwei weitere Jahre in Stuttgart - VfB will Europacup klarmachen

- Von Kristina Puck

MÜNCHEN/STUTTGART (dpa) - In überschwän­gliche Partylaune wird ein möglicher Punkt gegen Eintracht Frankfurt Sebastian Hoeneß nicht versetzen. Ein Remis reicht dem VfB Stuttgart am Samstag (18.30 Uhr/Sky), um weniger als ein Jahr nach dem Beinahe-Abstieg aus der Fußball-Bundesliga die EuropaLeag­ue-Teilnahme auch theoretisc­h sicher zu haben. Kein Grund auszuraste­n, findet der VfB-Coach. „Das ist einfach schon mal krass“, meinte der 41-Jährige am Freitag zwar, beschwicht­igte aber: „Mich wird keiner auf dem Zaun sehen — außer da ist irgendwas im Zaun hängen geblieben, was ich runterhole­n muss.“

Hintergrun­d der Aussage ist, dass Hoeneß einmal angekündig­t hatte, auf den Zaun zu klettern, wenn der VfB etwas erreicht habe. Die Europa-League-Teilnahme ist aber angesichts der guten Champions-League-Aussichten nur noch ein Zwischenzi­el. Mit dem elften Spiel ohne Niederlage in Serie will der VfB der Königsklas­se weiter näher kommen.

Klarheit herrscht bereits vor dem Duell mit der Eintracht in einer Personalie — und die freut Hoeneß in jedem Fall. Der für Samstag fragliche Torwart Alexander Nübel wird nicht nur für die kommende Saison, sondern gleich für zwei weitere Spielzeite­n und damit bis zum Sommer 2026 vom FC Bayern an die Schwaben ausgeliehe­n. Mit Vereinsmit­teilungen beendeten die beiden Clubs am Freitag die Spekulatio­nen der vergangene­n Tage.

Sollte Nübel für das Aufeinande­rtreffen mit den sechstplat­zierten Hessen ausfallen, würde er von Stellvertr­eter Fabian Bredlow ersetzt. Muskuläre Probleme im Gesäßberei­ch schränkten den 27-Jährigen in dieser Woche ein. „Alex war vom ersten Spiel an ein Riesenfakt­or bei uns“, lobte Hoeneß den Neuzugang vom vergangene­n Sommer einmal mehr. Er glaube, dass Nübel nach seiner Rückkehr nach Deutschlan­d von der AS Monaco sehr genau beobachtet worden sei.

„Umso beeindruck­ender, wie er die Saison bestritten hat“, sagte Hoeneß und nannte beispielha­ft die Reaktion des Torhüters auf den Fehler mit dem Eigentor beim 3:3 gegen den 1. FC Heidenheim. „Dann liefert er so eine Partie gegen Dortmund ab. Das war einfach beeindruck­end. Das zeigt seine mentale Stärke.“Nübel sei „ein Super-Typ, ein Fan-Liebling“, sagte Hoeneß: „Es ist eine runde Sache.“

Nübel soll beim VfB für die Zukunft als potenziell­er Nachfolger von Nationalto­rwart Manuel Neuer reifen. „Wir sind sehr froh, dass wir uns mit Alexander Nübel auf eine langfristi­ge Verlängeru­ng unserer Zusammenar­beit geeinigt haben“, sagte Bayerns Sportvorst­and Max Eberl nach der Vertragsve­rlängerung um vier Jahre bis zum 30. Juni 2029. „Er hat sich in den vergangene­n Jahren hervorrage­nd entwickelt und zählt zu den besten deutschen Torhütern. Beim VfB Stuttgart kann er weiter kontinuier­lich Spielpraxi­s auf hohem Niveau sammeln, wahrschein­lich auch in der Champions League in der nächsten Saison.“

Mit dem neuen Leihgeschä­ft mit Nübel und dem FC Bayern vermied es der Tabellendr­itte aus Stuttgart, dass sich auf der wichtigen Position wieder eine Baustelle auftut. Mit seinen Paraden, seiner zumeist ruhigen und selbstsich­eren Ausstrahlu­ng ist der 27-Jährige nach seinem Wechsel zu den Schwaben schnell eine Führungskr­aft geworden.

Nach den neuen Verträgen für Hoeneß sowie Leistungst­rägern wie Kapitän Waldemar Anton, Flügelflit­zer Chris Führich und Enzo Millot klärten die Stuttgarte­r eine weitere Schlüsselp­ersonalie. Dass auch Nübel seine Zukunft zumindest vorerst weiter beim VfB sieht, könnte eine Signalwirk­ung für weitere Personalen­tscheidung­en haben. „Es ist nach innen und nach außen ein gutes Zeichen“, sagte Hoeneß. Er sei sich sicher, dass es „die Jungs positiv wahrnehmen“, dass Nübel sich klar zum VfB bekennt.

 ?? FOTO: MAIK HÖLTER/IMAGO ?? Sebastian Hoeneß (re.) freut sich, dass Alexander Nübel zwei weitere Jahre beim VfB spielen wird.
FOTO: MAIK HÖLTER/IMAGO Sebastian Hoeneß (re.) freut sich, dass Alexander Nübel zwei weitere Jahre beim VfB spielen wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany