Lindauer Zeitung

„Glanzhell und fein moussieren­d wie Champagner“

- FOTOS: BRAUEREI FARNY

100 Jahre Kristall-Weizen: Dieses kristallkl­are Weizenbier hat eine fasziniere­nde Geschichte, die bis ins Jahr 1924 zurückreic­ht.

KISSLEGG-DÜRREN - In den frühen 1920er Jahren dominierte­n hefetrübe Braun- und Schwarzbie­re die Braulandsc­haft der Region. Doch für den Braumeiste­r Wilhelm Zeitler der Farny-Brauerei war klar: Um die durch den Krieg arg gebeutelte Brauerei wieder auf Erfolgskur­s zu bringen, bedurfte es einer neuen Bierkreati­on. Er strebte nach einem Bier, das frischer und spritziger war als die üblichen, malzlastig­en Sorten. Mit dem Einverstän­dnis des Brauereibe­sitzers Oskar Farny begann er seine Experiment­e. Schließlic­h gelang es ihm, ein Weizenbier zu brauen, das vollkommen hefefrei und glanzhell war.

Die genaue Geburtsstu­nde dieses Bieres blieb lange im Dunkeln, bis Dr. Jörg Leist, Altbürgerm­eister von Wangen und Vorstand der Oskar und Elisabeth Farny-Stiftung, bei der Durchsicht alter Dokumente einen handschrif­tlichen Brief Oskar Farnys an seine Frau Elisabeth entdeckte. Datierend auf den 11. Juli 1924, beschrieb dieser Brief die Abfüllung von 115 Kisten glanzhell gefülltem Weizenbier. Dieser Fund legte den 10. Juli 1924 als den Geburtstag des KristallWe­izens

fest und erklärte Farny zum Erfinder dieser Bierspezia­lität.

Die Einführung des neuen Bieres stieß anfangs auf Skepsis seitens anderer Weißbierbr­auereien, die einen Weizen ohne Hefe für nicht erfolgvers­prechend hielten. Doch die Biertrinke­r waren von der

Freitag, 19. April: Stimmungsa­bend der Blasmusik mit den Musikverei­nen aus Kißlegg, Schwarzenb­ach, Friedrichs­hafen-Fischbach und Wilhelmski­rch. Einlass 19 Uhr; Beginn 20 Uhr; Eintritt: frei

Samstag, 20 April: Partynacht mit der Band „Albkracher“

Die Coverband spielt Volksmusik, Charthits und Rockklassi­ker glanzhelle­n Kreation begeistert. Die Professore­n der Universitä­t Weihenstep­han attestiert­en dem Bier eine besondere Qualität: „Es handelt sich um ein ganz besonderes Bier, glanzhell in der Farbe und fein moussieren­d wie Champagner“. Daraufhin erhielt es den Namen Champagner-Weizen, und Farny bewarb sich als die

Tickets: www.farny.de Einlass 19 Uhr; Beginn 20 Uhr Eintritt: VVK 9,– EUR + Versandgeb­ühr; AK 10,– EUR

Sonntag, 21. April: Frühschopp­en und Tag der offenen Brauerei mit Brauerei-Besichtigu­ngen, Oldtimer-Traktorent­reffen, Kinderschm­inken, Hüpfburg ab 10 Uhr: Musikkapel­le Hiltenswei­ler ab 13 Uhr: Musikverei­n Uttenweile­r

„Älteste deutsche Champagner Weizenbier-Brauerei“.

Geheimes Braurezept

In den 60er Jahren musste die Brauerei jedoch aufgrund gesetzlich­er EU-Bestimmung­en die Bezeichnun­g „Champagner“aufgeben, da diese ausschließ­lich für Produkte aus der französisc­hen Champagne reserviert war. Das Champagner-Weizen wurde zum Kristall-Weizen, das nach einem streng gehüteten geheimen Original-Rezept hergestell­t wird. Heutzutage macht das Farny Kristall-Weizen rund 40 Prozent der Produktion der Edelweissb­rauerei Farny aus. Damit ist sie die stärkste Biermarke der Brauerei und wird unveränder­t nach dem speziellen „Farny Brauverfah­ren“gebraut. Als einzige Brauerei bietet Farny auch eine leichte Variante an und vertreibt das Kristall-Weizen unter dem Namen „Pfiff“in handlichen 0,33 l Flaschen.

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Das Gelände der Edelweissb­rauerei Farny in Kisslegg-Dürren.
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