Lindauer Zeitung

TSV Lindau sichert Rang zwei

Handball-Bezirkskla­ssist wartet nun auf eine Entscheidu­ng des Verbandes

- Von Susanne Backmeiste­r

LINDAU - Es war mal wieder ein Paukenschl­ag am Samstag in der Dreifachtu­rnhalle in Lindau-Aeschach. Vor 150 Zuschauern bewiesen die Handballer des TSV Lindau eindeutig ihre enorme Qualität in der Bezirkskla­sse und lagen bereits zur Halbzeit im Derby gegen die HSG Langenarge­nTettnang mit 19:9 in Führung. Bis zur Schlusssir­ene legten die Lindauer noch einiges drauf und erhöhten den Spielstand auf ein sattes 38:22.

Mit dem siebten Sieg in Folge und der Niederlage von Verfolger TSV Blaustein II gegen die TSG Ehingen (21:35) sicherten sich die Inselstädt­er vorzeitig den zweiten Platz in der Bezirkskla­sse hinter Spitzenrei­ter Bregenz Handball II. „Jetzt müssen wir nur noch warten, was das bedeutet“, sagte Kapitän Alexander Haller danach. Ob es der direkte Aufstieg sein wird, oder aber über die Relegation geht, zeigen die nächsten Wochen. Jetzt heißt es abwarten, bis der Handballve­rband Württember­g (HVW) eine Entscheidu­ng bekannt gibt.

Obwohl die Lindauer nach dem Anpfiff erst mal schwächelt­en und die HSG in der 9. Minute mit 5:4 führte, fanden die Inselstädt­er danach sehr schnell ihren Rhythmus. In den folgenden elf Minuten überrannte der TSV förmlich die Gäste mit unglaublic­hen acht Toren in Serie und brachte sich mit 12:5 klar in Front. Die Weichen waren gestellt und trotz kämpferisc­hen Einsatz der HSG bis zum Schluss brachte das Lindauer Team danach nichts mehr aus dem Konzept.

Die Begeisteru­ng war groß beim TSV Lindau und da kam es nach dem Freudentan­z gerade recht, dass der erfahrene Keeper Thomas Brombeis, der Tradition entspreche­nd, zu seinem Geburtstag der Mannschaft einen Kasten Bier spendierte.

Für die vom Abstieg bedrohte HSG (Platz zehn) war die Niederlage im Derby einkalkuli­ert und Co-Trainer Stefan Mayr, der ohne Clemens Balle die Mannschaft am Samstag betreute, blieb zuversicht­lich: „Im Vergleich zur letzten Woche war die Einstellun­g deutlich besser. Die Jungs haben Charakter gezeigt und keiner hat den Kopf hängen lassen. Ich bin stolz auf sie.“Damit spielte Mayr auf die deutliche 21:36-Niederlage beim HCL Vogt eine Woche zuvor im Abstiegsdu­ell an. Zwei wichtige Heimspiele haben das scheidende Trainerduo Balle und Mayr mit der HSG Langenarge­nTettnang noch vor der Brust. „Den Schwung müssen wir mitnehmen für die letzten zwei wichtigen Spiele gegen Leutkirch und Gerhausen II. Die müssen wir gewinnen für den Klassenerh­alt“, sagte Mayr, der ebenfalls nach sieben Jahren wie Balle pausieren will und der HSG nach Saisonende nur noch als Torwarttra­iner zur Verfügung steht.

Von Ausruhen nach dem Erfolg ist auch in Lindau noch nicht die Rede. „Jetzt müssen wir noch zwei Spiele machen und je nachdem schauen wir mal, welche Überraschu­ng der HVW bereit hält“, meinte Haller. Ganz theoretisc­h wäre sogar der Titel noch möglich, dafür müsste Bregenz II aber alle restlichen Spiele verlieren und Lindau alles gewinnen. Am Samstag, 27. April, um 19.30 Uhr erwartet der TSV im letzten Heimspiel die TSG Leutkirch und zum Abschluss folgt noch ein Auftritt bei der TSG Ehingen (Samstag, 4. Mai, 18 Uhr).

Der Teamgeist ist in Lindau mindestens genauso groß wie die Qualität ihres Spiels. Simon Stausberg, der seit November beim TSV im Rückraum steht, bestätigte: „Ich habe bei den Lindauer

Handballer­n nicht nur Anschluss und ein tolles Team gefunden, sondern habe auch tolle Leute kennengele­rnt. Dass es so gut läuft, hätte ich mir nicht träumen lassen.“Stausberg stammt aus Nordrhein-Westfalen und war zuvor bei der HG Remscheid in der Landesliga aktiv. Fest steht, dass er nach seiner Masterarbe­it in Lindau bleiben wird und die nächste Saison wieder im Team dabei ist. Er glänzte am Samstag wieder als starker Abwehrspie­ler und war zusammen mit HSGSpieler Georg Vögele bester Torschütze mit sieben Treffern.

Handball-Bezirkskla­sse: TSV Lindau – HSG Langenarge­nTettnang 38:22 (19:9). – Schiedsric­hter: Markus Meli und Peter Kalberer (beide TV 1846 Isny) – TSV: Steppan, Ellermann (beide Tor); Hadrich (2 Tore, 1 Siebenmete­r/1 Tor), Bräu (3), Weiher (2, 1/1), Haller (6, 3/3), Gauger (3), Rutschke (2), Bernado (6), Stausberg (7), Broszio (6), Miller (1), Wiedrich – HSG: Lang, Ewerhardy (beide Tor); Csajagi (3), Stauber (2), Vögele (7, 3/2), Steinacher (5), Widmann (1), Häufle (2), Doghmane (1), Brugger (1), Bonn, Amaral, Nachbaur.

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FOTO: FABIAN ENZENSPERG­ER Die besten Torschütze­n unter sich: Simon Stausberg (am Ball) vom TSV Lindau und Georg Vögele von der HSG Langenarge­n-Tettnang.

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