Lindauer Zeitung

Bundeswehr-Manöver im Großraum Allgäu

Über mehrere Wochen hinweg findet eine Übung der Heeresaufk­lärungstru­ppe statt

- Von Johannes Schlecker

ALLGÄU - Wer in den kommenden Tagen und Wochen im Allgäu eine größere Anzahl an Soldaten oder gepanzerte­n Fahrzeugen beobachten sollte, muss sich nicht wundern. Denn die Bundeswehr hat vom 22. bis 25. April sowie vom 29. April bis 17. Mai im Großraum eine Übung angekündig­t. Wie das Landeskomm­ando Süd, die oberste territoria­le Kommandobe­hörde im Freistaat, auf Nachfrage der Allgäuer Zeitung erklärt, werden bis zu 90 Soldaten der Heeresaufk­lärungstru­ppe und bis zu elf gepanzerte Lastwagen (Radfahrzeu­ge) unterwegs sein. Und zwar in den Landkreise­n Unterallgä­u, Ostallgäu, Weilheim-Schongau, Oberallgäu sowie im Bereich Kempten und Landsberg am Lech.

Nach Angaben eines Sprechers der Bundeswehr wird auch der Auf klärungspa­nzer „Fennek“im Einsatz sein. Dabei handelt es sich um ein f laches und leicht gepanzerte­s Radfahrzeu­g, das mit modernster Sensortech­nik ausgestatt­et ist. „Die Übungen finden im freien Gelände statt, aber auch in Kasernen und auf Standortun­d Truppenübu­ngsplätzen. Von Ortschafte­n und Städten halten sich die Übenden fern“, erklärt der Sprecher.

Bei der Übung handelt es sich um eine Spezialgru­ndausbildu­ng für künftige Heeresaufk­lärungssol­daten, die im Rahmen der Landes- und Bündnisver­teidigung stattfinde­t, teilt das Landeskomm­ando Süd mit. Dazu werden die Soldaten den Gefechtsdi­enst der Heeresaufk­lärungstru­ppe, zum überwiegen­den Teil als Spähtrupp, zu Fuß und mit Orientieru­ngsmärsche­n im freien Gelände absolviere­n. „Hierbei liegt der Schwerpunk­t darauf, dass die Soldaten unbemerkt und unerkannt Aufklärung­sergebniss­e erzielen.“Für ihre Marschstre­cken würden sie großteils bewaldete und unbewohnte Gebiete wählen.

Laut dem Sprecher könnte während des Manövers auch Übungsmuni­tion (Platzpatro­nen) zum Einsatz kommen. Falls Zivilisten Sprengmitt­el beziehungs­weise Munition aller Art finden sollten, bittet die Bundeswehr darum, diese unbedingt liegen zu lassen und nicht zu berühren.

Vielmehr sollte die nächste Polizeidie­nststelle über den genauen Fundort informiert werden. Falls Flurschäde­n durch die Übung entstehen, sollten die Besitzer sich an die jeweilige Gemeindeve­rwaltung wenden. Auch sollte die Truppe während der Übung nicht angesproch­en werden, damit der Ablauf nicht gestört wird.

Übrigens: Der aktuelle Angriffskr­ieg Russlands auf die Ukraine spielt bei der Übung keine Rolle, wie der Bundeswehr­sprecher auf Nachfrage erklärt.

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ARCHIVFOTO: RALF LIENERT Auch der Aufklärung­spanzer Fennek wird bei der Übung der Bundeswehr im Großraum Allgäu zum Einsatz kommen.

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