Oli de Santanyí: Flüssiges Gold
Und noch ein Olivenöl, mag man sich vielleicht denken: Kein Produkt scheint auf Mallorca derzeit so zu boomen wie dieses, rund 20 entstammen mittlerweile der D.O. Oli de Mallorca und tragen die entsprechende Kennzeichnung. Das Öl aus Santanyí, seit Herbst 2015 auf dem
Markt, aber ist, so scheint es, nicht nur irgendein weiteres, sondern wahrlich flüssiges Gold: bio-zertifiziert – statt Herbiziden und Insektiziden werden unter anderem Schafwolle und Fledermäuse eingesetzt – und mit dem Attribut „Premium“versehen. Es wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, soll laut Experten zu den besten Olivenölen der
Welt zählen. Die verwendeten Oliven – Mallorquina, Picual, Arbequina – wachsen nahe des Naturschutzgebietes Mondrago (nahe der beliebten gleichnamigen Cala), was die Kontamination durch verwehte Spritzmittel aus der konventionellen Landwirtschaft ausschließt. Die frühe Ernte – Ende September/Anfang Oktober statt Ende Oktober bis Januar –, die schnelle, sauerstofffreie Verarbeitung in einer computergesteuer- ten Hightech-Edelstahl-Ölmühle (eine Sonderanfertigung) und die Lagerung in Edelstahltanks sowie die Abfüllung unter Vakuum sorgen nach Angaben des Herstellers dafür, dass wertvolle Inhaltsstoffe erhalten bleiben und das Öl lange haltbar ist. Da die Ausbeute bei diesem Produktionsverfahren geringer ist als bei anderen Ölen – acht statt 20 Prozent – sei es noch wertvoller und damit noch gesünder. Maximal
250 Milliliter fassen die Flaschen, in denen es verkauft wird, damit der Konsument es möglichst schnell – und damit noch frisch – verbrauchen kann. Die Sorten werden einzeln gepresst, verkostet und anschließend wie Wein zu einer Cuvée zusammengeführt. Und: Nur 900 Liter werden jährlich produziert.
Der Preis ist entsprechend hoch: 100 Milliliter kosten 18,80 Euro. Aber wie schmeckt das Oli de Santanyí? „Es weist grüne, fruchtige Aromen auf und verfügt über eine feine Schärfe sowie eine angenehme, geringe Bitterkeit“, erläutern die Produzenten.