Almare
Treffpunkt aller Italien-Fans
Wie der Name schon sagt, sitzt man im Almare direkt am Meer. Seine Füße kann man hier zwar nicht in den Sand bohren, dafür liegt die Veranda des Restaurants leicht erhöht und ist durch den dreiseitigen Umbau ziemlich windgeschützt. An diesem direkt an der Palma-Promenade gelegenen wunderbaren Aussichtsplatz beginnt für uns gefühlt der Sommer, wenn wir spätestens Anfang März das erste Mal in der Saison einen Platz auf der Terrasse reservieren und zum Mittagessen bei Lorenzo aufkreuzen. Der Italiener aus Ischia führt sein Restaurant, wie es wohl nur die Italiener können: mit erstklassigen Gerichten und einer gewissen Sorglosigkeit, was den Service angeht – die aber mit südländischem Charme immer wieder aufgewogen wird. Wegen dieser Mischung sind wir hier. Zum Blick auf Felsen und Meeresbrandung gehört unbedingt ein Glas Prosecco der Hausmarke, das uns die freundliche Bedienung umgehend zusammen mit der Karte bringt. Fast auswendig kennen wir Lorenzos Klassiker inzwischen, nur selten wird mal ein Gericht ausgewechselt, da es sonst wohl umgehend Beschwerden seitens der Gäste hageln würde. Sie kommen wie wir zum Beispiel wegen der original Parmigiana, dem süditalienischen Auberginenauflauf mit Tomaten und Parmesan (9,50 Euro), den herrlichen Muscheln in Weißwein (9,50 Euro), den köstlichen Linguine mit Meeresfrüchten (14,50 Euro) oder der Kalbsleber mit Salbei (15,50 Euro). Doch natürlich gibt es noch viel mehr im Almare, wie verschiedene Risotti mit Garnelen und Tintenfisch (14,50 Euro), unter den Pasta-Tellern finden sich Gnocchi mit Parmesan und Nüssen (10,50 Euro), Penne mit Rindfleisch und Ricottakäse (12,50 Euro), eine Lasagne (9,50 Euro) sowie Langusten-Ravioli in pikanter Sauce (15,50 Euro). Und natürlich gibt es Pizzas von A wie Almare mit Gartentomaten, Knoblauch, frischen Kräutern und Meeresfrüchten bis Y wie Yam mit Tomaten, Parmaschinken, Rucola, Mozzarella und Parmesan (10,50 Euro). Wer einfach nur einen Salat picken und dabei aufs Meer schauen möchte, sitzt hier ebenfalls richtig. Zur Auswahl stehen neben dem Klassiker Caprese mit Tomate, Mozzarella, Basilikum auch solche mit Thunfisch, Hähnchenbrust oder Lachs (ab 8,50 Euro). Wir bekommen selbst gebackenes Pizzabrot, Oliven und Aioli serviert und wissen immer noch nicht, was wir heute nehmen sollen. Das täglich wechselnde Mittagsmenü (9,50 Euro), heute eine AuberginenPasta, frittierter Fisch und Pan-
nacotta, ist vom Preis- LeistungsVerhältnis natürlich unschlagbar. Meine Begleitung wünscht sich eine leichte Gemüsepasta und fragt Lorenzo, was er ihr zubereiten könne. Man muss wissen, ExtraWünsche sind für den Süditaliener keine Last, sondern eine gern angenommene Herausforderung. Und da er die Küche seiner Heimat rauf und runter kennt, kocht er seinen Gästen immer wieder mal ihr italienisches Lieblingsgericht. Zur Pasta möchten wir das Carpaccio von Rind, Lachs und Pulpo probieren (13,50 Euro), ordern anschließend eine mediterrane Dorade (15,50 Euro) mit einer kleinen Portion Spargel-Risotto, statt der Kartoffel-Beilage. Die gut sortierte Weinkarte geben wir unbeachtet zurück – wir wissen aber, dass diese unter anderem auch viele Tropfen von der Insel zu fairen Preisen verzeichnet – und bestellen zum Prosecco (Glas 3,50 Euro) lieber noch eine große Flasche Wasser. Während wir uns das Carpaccio teilen (fein und frisch), reden wir selbstvergessen über dies und das, probieren Lorenzos leichte Gemüsepasta (Fettuccine mit gebratenen Zucchinischeiben und Minze) und freuen uns über das zarte Fleisch der Dorade. Das Risotto ist cremig und mundet hervorragend zum Fisch, hätte für unseren Geschmack aber ein wenig mehr Spargel vertragen. Da wir das Dessert ausnahmsweise mit einem Lächeln ablehnen, darunter hausgemachtes Zitronensorbet (vier Euro) oder ein AnanasCarpaccio mit Vanilleeis (4,50 Euro), lädt uns der Hausherr noch zu einem Cappuccino ein. Wir lassen entspannt die Zeit verstreichen, in der Vorsaison hat man die Terrasse vom Almare noch fast für sich allein und darf bis lange in den Nachmittag hinein ungestört sitzen bleiben. juc